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58. Auktion: J

58. Auktion: Jugendstil & Art Déco - Altes Kunsthandwerk - Gemälde · 03. April 2006

58. Auktion: J

Nachbericht:
Vor allem Französisches Glas und Keramik regten Bieter aus dem In- und Ausland zu spannenden Bietgefechten an. Mit einer Zuschlagsumme von 540.000 € am Auktionstag freut sich Quittenbaum Kunstauktionen über die erfolgreichste Auktion seit vier Jahren.

München, den 5. April 2006 - Gleich zu Beginn der Versteigerung sicherte sich ein italienischer Bieter eine große Vase mit Blütendekor von Amédée de Caranza für 4.300 €. Ein extra aus Japan angereister Händler interessierte sich vor allem für die angebotenen Vasen der Gebrüder Daum Nancy: Als erstes erwarb er für das doppelte der Taxe die in zarten Pastelltönen gehaltene Kanne 'Datura', um 1900 für 4.200 € (Taxe 2.800 €). Später setze er sich bei dem auf 2.500 € taxierten Pokal 'les fruits rouges de l' églantier' mit dem Gebot von 3.200 € durch. Die große Daum-Vase 'clématites' ging dagegen für 4.100 € an einen Telefonbieter. Ein Pariser Sammler trieb die Vase 'coeur de Jeanette' im Verlauf eines langen Bietgefechts von 3.500 € auf 6.200 €. Die große Tischlampe 'crête de coq' sicherte sich ein norddeutscher Telefonbieter zur Taxe von 13.000 €.

Stark gefragt waren die Vasen von Emile Gallé. Die Henkelvase 'Calendula' ging an einen Sammler aus dem Rheinland für gute 3.000 € (Taxe 2.400 €). Die Vase 'Ophrys apifera' mit ornamental verzogenen Henkeln ging für 4.100 € nach Paris, ebenso wie die 'Iris'-Vase in Form einer Kallablüte (5.200 €) und der äußerst seltene Deckeltopf 'abeilles' mit der Signatur Emile Gallé delt. modèle et décor déposés, dessen Preis nach einem heißen Bietgefecht von 6.000 auf 9.500 € kletterte. Die charmante Osterei-Dose bleibt in Bayern, sie war dem Käufer 2.200 € wert (Taxe 1.800 €).

Zu den Höhepunkten der Auktion gehörte jedoch Emile Gallés 'Narcisse'. Sowohl Privatsammler als auch Händler waren aus dem gesamten Bundesgebiet angereist, sechs Telefonleitungen mit Kunden aus allen Erdteilen standen bereit, Askan Quittenbaum rief die mit vorsichtigen 14.000 € taxierte Vase für bereits schriftlich gebotene 20.000 € auf, und nach einem spannenden Bietgefecht ging, wie im vergangenen November bei der 'Rose de France', der Zuschlag nach Paris für verdiente 37.000 €.

Zudem bot Quittenbaum eine exquisite Sammlung französischer Keramiken, die besonders hoch in der Gunst der Amerikanischen Sammler und Händler stehen. Als erste wurden zwei von Georges de Feure für l'Art Nouveau Bing in Paris entworfene Vasen aufgerufen, die weit über ihren Taxen für 4.200 € und 3.400 € an einen Telefonbieter in New York gingen. Ebenfalls in die USA ging die mit 2.200 € aufgerufene frühe, japonisierende Henkelvase von Théodore Deck für 4.000 €. Die größte Steigerung in dieser Sparte erfuhr jedoch die 29 cm hohe Vase mit plastischer Eidechse von Edmond Lachenal, die von 2.000 auf 7.000 € kletterte.

In der Sparte Metallarbeiten aus Frankreich ragte die Figurenlampe von Léo Laporte-Blairsy heraus, die, für 6.500 € aufgerufen, nach langem Bietgefecht bei 16.000 € einem französischen Telefonbieter zugeschlagen wurde. Bei den Möbeln des Art Nouveau stieß hingegen eine französische Sammlervitrine auf reges Interesse. Mit 3.800 € taxiert, wurde sie einem Münchener Käufer für 9.000 € zugeschlagen.

Pâtes-de-verre-Objekte des Art déco waren besonders begehrt: eine rechteckige Deckeldose mit plastischem Ibis von Gabriel Argy-Rousseau sicherte sich für 6000 € ein japanischer Händler im Saal, während ein Münchner Privatsammler den Preis für eine runde Deckeldose mit Blütendekor von 900 € auf 3.200 € trieb. Amalric Walters Schale mit einer plastischen Maus ging an einen deutschen Sammler für 4.400 €. Eine grüne, glockenförmige Vase von Décorchemont wurde von einem englischen Sammler von 1.000 € auf 4.000 € hoch geboten. Aus der Kollektion von Arbeiten der Glashütte Schneider war die Schale 'Chats' mit Katzendekor besonders erfolgreich. Mit 3.100 € verdoppelte sie ihre Taxe.

Aus dem reichen Angebot der Porzellanmanufaktur Sèvres stach die auf 1600 € geschätzte Vase 'Rapin' heraus, die für das Doppelte in die USA verkauft wurde. Mehr als verdreifachen konnte ihre Taxe eine Bodenvase aus der Faienceries de Longwy, deren Preis von 1000 € auf 3.400 € kletterte. Am Ende der französischen Sektion erzielte ein liegender Akt von Picart le Doux 5.000 €, und eine Farbradierung von Tamara de Lempicka 'Kizette au châle polonais' von 1929 verdoppelte mit 6.000 € die Taxe.

Besonders gute Ergebnisse in der Abteilung Deutschland brachten die Objekte aus Porzellan: Ein auf 3.500 € taxiertes Kaffeeservice von Henry van de Velde wurde für 6.200 € zugeschlagen und wird den Weg in ein amerikanisches Museum antreten. Kurt Wendlers Deckelgefäß mit polychromem 'Indra'-Dekor war einem deutschen Privatsammler 1.800 € wert. Und auch die zahlreichen Vasen von Max Laeuger konnten ihre Taxen behaupten oder bisweilen sogar verdoppeln. Eine schöne Stein-zeugkanne von Peter Behrens wurde für 1.200 € nach London zugeschlagen. Die figürlichen Keramiken der deutschen Manufakturen wurden dagegen fast ausnahmslos an deutsche Kunden zugeschlagen: Das seltene Etruskerpaar aus dem Hochzeitszug von Adolf Amberg wechselte den Besitzer für 8.000 €, ein Sammler im Saal erkämpfte sich die noch seltenere Kaukasierin in weißer Ausführung für 1.500 € ( Taxe 700 €). Die äußerst seltene Puma-Gruppe von Theodor Kärner mit Bemalung von Robert Böck aus dem Jahr 1919 wurde im Saal von 2.000 auf 2.900 hoch geboten.


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