Trotz Corona: Ketterer Kunst mit Weltrekorden und 15 Millionenerlösen
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Presse12.12.2021Wieder Nummer 1
Einen deutschlandweiten Rekord** und mehr als eine Verdoppelung des Aufrufs fuhr Sean Scullys „Blue Yellow Figure“ (Los 207) ein. Mit dem Erlös von € 1.345.000*, den ein Privatsammler aus Süddeutschland gegen starke Konkurrenz aus ganz Europa und den USA gewährte, reiht sich das großformatige Ölgemälde zudem in den kleinen, bisher nur zehn Arbeiten umfassenden Kreis** der Werke des Künstlers ein, deren Zuschlag die Millioneneuromarke übertroffen hat. Einst waren Otto Muellers mit Leimfarbe auf Rupfen gemalte „Drei badende Mädchen“ (Los 218) in der Sammlung von Prof. Erwin Petermann, dem Direktor der Staatsgalerie Stuttgart, zu finden. Nun machen sie sich auf den Weg nach Niedersachsen, wo ein privater Sammler das mit € 300.000 aufgerufene Werk bis auf den Erlös von € 1.045.000* hob und damit zahlreiche Interessenten vor allem aus ganz Deutschland auf die Plätze verwies. Derselbe Expressionismusliebhaber sicherte sich auch Ernst Ludwig Kirchners mit € 400.000 aufgerufenes Ölgemälde „Im Bordell“ (Los 217), dem er mit dem Erlös von € 985.000* seinen Respekt zollte.
Während Christos mit € 350.000 aufgerufene zweiteilige Arbeit „The Gates. Project for Central Park, NY“ (Los 262) vor allem in deutschen Landen für Furore sorgte und einem Sammler den Erlös von € 745.000* wert war, war Alex Katz’ Portrait „Tara“ (Los 230) neben einigen Sammlern aus Süddeutschland vor allem im Ausland sehr umkämpft. Die großformatige Arbeit in der typischen sachlich-coolen Bildsprache des Künstlers ließ Telefonleitungen nach Frankreich, Großbritannien und in die Schweiz ebenso heiß laufen wie an die Ost- und Westküste der USA. Am Ende gewann jedoch ein Sammler aus Italien das eindrückliche Ölgemälde aus dem Jahr 2003 für den Erlös von € 901.000* und sorgte damit für einen Rekord** in Deutschland.
Im Bereich der Skulpturen glänzte vor allem Georg Kolbe. An einem halben Dutzend Telefonleitungen waren Bieter aus der ganzen Republik zugeschaltet, als sein graziler Ausdruck anmutiger Weiblichkeit zu Beginn des Evening Sales mit der Losnummer 202 zum Aufruf gelangte. Den Lebzeitguss „Javanische Tänzerin“ erarbeitete sich ein beharrlicher Sammler aus Berlin für den Erlös von € 649.000*. Damit setzte er nicht nur eine neue Rekordmarke** für eine Arbeit des Künstlers in Deutschland, sondern konnte den bisherigen Rerkord sogar weit mehr als verdoppeln.
Fantastische Erfolge feierte auch die Offerte der Sammlung Deutsche Bank, an deren Spitze Ernst Wilhelm Nays mit € 150.000 aufgerufenes Ölgemälde „In freien Rhythmen“ (Los 223) stand. Allein fast ein Dutzend telefonisch aus ganz Deutschland zugeschaltete Sammler wussten die auf dem Höhepunkt der wichtigen Werkserie der „Scheibenbilder“ entstandene Arbeit zu würdigen. Den Erlös von € 575.000* bot dann schließlich ein Sammler aus Nordrhein-Westfalen. Eine noch beeindruckendere Steigerung verbuchte Willi Baumeisters mit € 40.000 aufgerufenes Ölgemälde „Ideogramm I“ (Los 220). Erst nach langem Bietgefecht, an dessen Ende zwei beharrliche Telefonbieter miteinander rangen, konnte ein Sammler aus der Schweiz mit dem Erlös von € 275.000* den Sieg davontragen.
Ein neuer Weltrekord** gelang Katharina Grosses hochfomatiger Arbeit mit der Losnummer 225. Ein Sammler aus Berlin würdigte die Komposition der renommierten Gegenwartskünstlerin mit seinem Gebot von € 500.000*. Mitbewerber aus ganz Deutschland und aus Österreich hatten das Nachsehen.
Auch die Abteilung Kunst des 19. Jahrhunderts, die mit einem Jahreserlös von € 4 Millionen* nicht nur das hervorragende Vorjahresergebnis übertraf, sondern auch das beste Ergebnis ihrer Geschichte einfuhr, konnte in der Dezbember-Auktion erneut mit einem Weltrekord** punkten: Peder Mørk Mønsteds „Flusslandschaft im Spreewald“ (Los 356) wurde mit großer Begeisterung von einer Privatsammlung in Brandenburg aufgenommen. Sie hob das erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angebotene Werk final auf € 275.000* und schickte damit Interessenten aus dem Rest Deutschlands, aus Estland und Schweden sowie aus Amerika an die Seitenlinie.
Die weiteren Erfolgsgaranten der Abteilung heißen u.a. Edward Cucuel, Edward Theodore Compton Caspar David Friedrich, Karl Hagemeister, Max Liebermann, Hendrik Willem Mesdag, Pierre- Auguste Renoir, Franz von Stuck und Heinrich von Zügel. „Das war ein großartiges Jahr für die Kunst des 19. Jahrhunderts, so Abteilungsleiterin Sarah Mohr. „Schon die Gesamtjahresquote von 94% nach Anzahl der Objekte spricht für sich. Ganz besonders freut es mich, dass immer mehr Menschen die Kunst des 19. Jahrhunderts entdecken. So konnten wir die Anzahl der Erstkäufer von 30% im ersten Halbjahr auf fantastische 40% im zweiten Halbjahr steigern.“
Über € 3,2 Millionen* Umsatz, 72 Ergebnisse im fünstelligen Bereich sowie ein spektakulärer Weltrekordpreis von € 143.000* für Gregor Mendels Gundlagenschrift der modernen Genetik – so lautet das erfolgreiche Resümee der Abteilung Wertvolle Bücher. „Das ist ein hervorragender Erfolg“, freut sich Christoph Calaminus, Auktionator und Leiter der Abteilung in Hamburg. Er erklärt: „Gerade in so bewegten Zeiten wie diesen, ist es essentiell, schnell auf Veränderung zu reagieren. Die Flexibilität des gesamten Teams und natürlich die Digitalisierung spielen hier eine tragende Rolle. So ist inzwischen auch die Möglichkeit der Auktionsteilnahme via Internet eine Selbstverständlichkeit. Insgesamt wurden in diesem Jahr 25% aller Lose online zugeschlagen. Das ist nochmal ein deutlicher Sprung zu den Vorjahren und ein ausgezeichnetes Ergebnis mit sehr viel Potential für die Zukunft.“
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