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Ein Beispiel für viele: Die Doppelkapelle St. Crucis in Landsberg

Eines von 5 Herzensanliegen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz im aktuellen Monumente-Heft

Ende des Monats erscheint die August-Ausgabe des Magazins Monumente der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Beispielhaft werden darin fünf Förderprojekte vorgestellt, die für die rund 450 Restaurierungsmaßnahmen in diesem Jahr stehen. Über die Doppelkapelle St. Crucis in Landsberg schreibt Julia Greipl:

„Mindestens 500 Jahre hatte man nun schon Zeit, sich an den Anblick einer Burgkapelle ohne Burg zu gewöhnen. Die Burg von Landsberg in Sachsen-Anhalt, eine Viertelstunde Fahrzeit von Halle entfernt, wurde Mitte des 12. Jahrhunderts durch Dietrich III. von Wettin erbaut. Der Markgraf war ein Gefolgsmann Friedrich Barbarossas und unterstützte ihn bei dessen Feldzügen in Italien gegen die Lombarden. Möglicherweise erhielt Dietrich für seine Teilnahme an den Friedensverhandlungen zwischen Kaiser und Papst eine Kreuzesreliquie und aus Apulien eine – sicher wundertätige – Säule aus Marmor.

Von Friedrich und aus dessen süditalienischer Heimat muss Dietrich zudem die Ideen für seine 1170 erbaute Doppelkapelle St. Crucis mitgebracht haben. Seit etwa 1514 ist sie der einzige Rest der Burganlage, die wohl schon seit dem frühen 14. Jahrhundert nicht mehr genutzt wurde. Übereinander liegen zwei Stockwerke mit identischem Grundriss und drei gleich hohen, ebenfalls zweigeschossigen Apsiden. Die beiden Sakralräume sind durch eine fast quadratische Öffnung in der Mitte und ein Treppenhaus an der Südseite verbunden. Solche Doppelkapellen findet man durchaus häufiger, oft in staufischen Burgen und in Kaiserpfalzen. Unten konnte das „Pfarrrecht“ ausgeübt werden, oben der Herrscher seiner privaten Andacht nachgehen. …

Die Qualität der Bauplastik ist einzigartig. Im Inneren tragen die Säulen Kapitelle mit figürlichen Darstellungen: Ritter und Mönch, Adelsfrau und Nonne, Handwerker und Bauer. Hier erwachen die Staufer zum Leben. Und lebendig wirkt das alles durch die Dekoration mit Vögeln und stilisierten Palmenblättern, sogenannten Palmetten. Gleiches gilt für die Darstellung des thronenden Christus in der Mandorla, im Bogenfeld – dem Tympanon – außen am Nordportal…

St. Crucis wurde seit 1993 in mehreren Bauabschnitten instandgesetzt, auch mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Unter ihrem Dach wurde 1994 die treuhänderische Hilde Gruner-Stiftung ausdrücklich zu dem Zweck gegründet, die Doppelkapelle zu fördern. …“








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  • Die Doppelkapelle St. Crucis in Landsberg * Foto: Jens Schulze
    Die Doppelkapelle St. Crucis in Landsberg * Foto: Jens Schulze
    Deutsche Stiftung Denkmalschutz