Koller Auktionen
AUKTIONSNACHBERICHT Auktionen in Zürich: 15.–19. Juni 2020
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Presse26.06.2020
Gemälde, Zeichnungen & Grafik Alter Meister und des 19. Jahrhunderts, Möbel, Porzellan, Silber, Schmuck & Juwelen
AUSGEZEICHNETE ERGEBNISSE BEI DER ERSTEN SAAL AUKTION BEI KOLLER NACH DEM LOCKDOWN. ÜBER 100% DER SCHÄTZWERTE ERREICHT. Mit einem Auktionssaal, der unter Berücksichtigung der aktuellen Covid Massnahmen zumeist bis auf den letzten Platz besetzt war und mit ausgesprochen reger Telefon- und Internetbieter-Beteiligung, war Kollers Auktionswoche «Alte Meister & Antiquitäten» ein durchschlagender Erfolg. Die Auktionen, die ursprünglich für Ende März angesetzt waren, erzielten insgesamt mehr als 110% der Schätzungen, ohne Berücksichtigung der Käuferprämie. Die Bieter zeigten sich enthusiastisch wodurch sich die Zuschlagspreise vieler Lose vervielfachten, und dies in allen Bereichen - Gemälde, Möbel und Kunstgewerbe sowie Schmuck.
Von Corot bis Purrmann, 19. Juni
Die Auktion "Von Corot bis Purrmann", die eine private Schweizer Sammlung moderner Gemälde präsentierte, übertraf die Erwartungen bei weitem. Das erste Los war eine Ansicht von Max Liebermann aus seinem Garten am Wannsee (Lot 3115), die Ihre Schätzung mit einem Ergebnis von CHF 488 000 fast verdoppelte. Ein weiteres Werk von Liebermann, eine mit flüchtigem Pinselstrich erfasste Darstellung von Schlittschuhläufern (Lot 3122), wurde für das Doppelte der Schätzung verkauft (CHF 305 000). Alle drei Werke von Jean-Baptiste Camille Corot verkauften sich für das Vier- bis Zehnfache ihrer Schätzung, allen voran das Gemälde "Ville d'Avray, un coin d'étang", 1865-70 (Lot 3114), das mit einem Schätzpreis von CHF 20 000/30 000 bei CHF 200 000 zugeschlagen wurde.
Alte Meister und Gemälde des 19. Jahrhunderts, 19. Juni
Ein intensives Bietergefecht für ein seltenes Stillleben der Künstlerin Fede Galizia aus dem frühen 17. Jahrhundert liess es weit über seine Schätzung von 150 000/200 000 CHF hinaus auf 450 000 CHF steigen (Lot 3018). Eine grosse Goldgrundtafel von Bicci di Lorenzo, ca. 1445-50 (Lot 3007), wurde für CHF 342 000 verkauft, und erreichte damit nahezu die obere Schätzung (Lot 3018). Eine Landschaft des niederländischen Künstlers Salomon van Ruysdael aus dem Goldenen Zeitalter wurde für ein Vielfaches der Schätzung für CHF 256 000 verkauft (Lot 3045). Weitere Höhepunkte waren eine Hochzeitsszene im Freien von Marten van Cleve d.Ä. (Lot 3021, CHF 269 000) und ein Paar mediterrane Hafenszenen aus dem 18. Jahrhundert von Charles François Lacroix de Marseille (Lot 3073, CHF 220 000).
Die Sammlung Müller-Frei, 16. Juni
Diese über Jahrzehnte liebevoll zusammengetragene Schweizer Privatsammlung stiess bei den Bietern auf grosses Interesse, insbesondere wegen ihrer herausragenden Werke Meißner Porzellans und englischen Silbers. Für eine bedeutende Meißner Porzellan-"Krinolengruppe" nach einem Modell von Johann Joachim Kändler aus der Zeit um 1737 (Lot 1542, CHF 50 000/70 000) wurde unter den Telefon- und Online-Bietern leidenschaftlich geboten, sodas sie bei CHF 214 000 zugeschlagen werden konnte. Eine weitere Kändler-Gruppe, die ein Liebespaar mit einem Vogelkäfig darstellt (Lot 1550), wurde für fast das Dreifache der Schätzung für CHF 116 000 verkauft. Ein englischer silberner Becher für Schokolade von Ralph Leake (Lot 1531) verdreifachte seine Schätzung auf CHF 64 000. Die Müller-Freis sammelten neben Gemälden alter und moderner Meister sowie antiken Möbel auch asiatisches Porzellan. Auch die Objekte dieser Kategorien verkauften sich überaus erfolgreich, so zum Beispiel eine feine Vase aus chinesischem Porzellan "Doucai" (Lot 1629), die bei einer Schätzung von CHF 30 000/50 000 für CHF 208 000 zugeschlagen wurde.
Möbel und Kunstgewerbe, 18. Juni / Schmuck, 17. Juni
Die Kombination von qualitativ hochwertigen Werken und spannenden Provenienzen war ein Erfolgsrezept für die Versteigerung von Möbeln und Kunstgewerbe. Ein Paar turiner Silber-Terrinen, die seit ihrer Entstehung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in derselben Familie verblieben waren, überstiegen ihre Schätzung von CHF 20 000/40 000 und verkauften sich für CHF 183 000 (Lot 1132). Eine Régence-Kommode von François Lieutaud mit adeliger deutscher Provenienz wurde für CHF 165 000 verkauft (Lot 1040). Eine sehr attraktive achteckige Schatulle mit Mikromosaik-Intarsien, um 1870, des römischen Juweliers August Castellani wurde bei einer Schätzung von CHF 12 000/18 000 für CHF 156 000 (Lot 1202) zugeschlagen. Der Schmuckverkauf wurde von einem 5,42-karätigen Diamantring aus den 1960er Jahren von Harry Winston angeführt (Lot 2166, CHF 122 000).
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