Kunsthaus Zürich zeigt «Hodler, Klimt und die Wiener Werks
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Ausstellung21.05.2021 - 29.08.2021
Vom 21. Mai bis 29. August zeigt das Kunsthaus Zürich Gemälde, Zeichnungen, Mobiliar, Schmuck und Designobjekte aus der Blütezeit der Wiener Secession. Neben Arbeiten von Josef Hoffmann, Ferdinand Hodler und Gustav Klimt stehen die Kreationen von Dagobert Peche im Mittelpunkt. Peche warkünstlerischer Leiter der 1917 gegründeten Niederlassung der Wiener Werkstätte in der Zürcher Bahnhofstrasse, deren Geschichte im Rahmen der Ausstellung erstmals wissenschaftlich aufgearbeitet wird. Die Ausstellung umfasst rund 160 Exponate. Die kuratorische Verantwortung liegtin den Händen von Tobias G. Natter, dem ehemaligen Direktor des Leopold Museum Wien und Autor der beiden Werkverzeichnisse der Gemälde von Gustav Klimt (2012) und Egon Schiele (2017). Zum einen wirft die Ausstellung aus Wiener Perspektive einen frischen Blick auf den schon damals als Schweizer «National-künstler» wahrgenommenen Ferdinand Hodler (1853–1918). Sie ruft in Erinnerung, dass Hodler seinen internationalen Durchbruch dem überwältigen-den Erfolg seiner Beteiligung an der Wiener Secessionsausstellung von 1904 verdankte. Sie brachte den lange ersehnten sozialen und finanziellen Erfolg. Zum anderen machte der Wienaufenthalt Hodler unmittelbar mit der Philosophie des Wiener Jugendstils bekannt.
«HIGH AND LOW»Von den Künstlern, denen Hodler in Wien begegnete, schätzte er Gustav Klimt (1862–1918) am höchsten, namentlich «das dekorative Element» an dessenKunst. Klimt, der wie kein zweiter für Farbe, Erotik und Ornament steht, war damals aber nicht nur die Leitfigur der Wiener Stilkunst. Klimt forderte in bahnbrechender Weise auch die Überwindung der traditionellen Unterscheidung von Malerei und Skulptur als «hoher» und Kunstgewerbe als «angewandter» Kunst.Gleichzeitig warb Klimt für eine Neudefinition von Künstlertum. Denn auch jene, die fähig seien, «Geschaffenes fühlend nachzuerleben» galten ihm als Künstler.
All diese Gedanken fanden eine tatkräftige Umsetzung in der 1903 gegründeten Wiener Werkstätte, einem Pilotprojekt der modernen Designgeschichte. Mit deren Gründungsmitgliedern Josef Hoffmann (1870–1956), Koloman Moser (1868–1918) und dem Financier Fritz Waerndorfer (1868–1939) stand Klimt in engem Austausch. Auch Hodler lernte sie persönlich kennen. Koloman Moser etwa gestaltete die Hodler-Ausstellung der Wiener Secession mit ihrer avantgardistischen White Cube-Installation. Die Faszination «Gesamtkunstwerk» wird in der aktuellen Ausstellung des Kunsthaus Zürich exemplarisch an der Wohnwelt der Familie Hermine und Moriz Gallia deutlich. Klimt malte 1904 das Bildnis von Hermine Gallia, das als Leihgabe der National Gallery London ein Highlight der Ausstellung bildet. Gleichzeitig zeigen Fotos die raumkünstlerische Gestaltung der Wohnung Gallia durch Josef Hoffmann. HODLER UND DIE SECESSIONS-AUSSTELLUNG 1904Wenn die Wiener Secession Ferdinand Hodler zur Teilnahme an ihrer XIX. Ausstellung eingeladen hatte, dann um «die Grösse Hodlers einmal auch weiteren Kreisen begreiflich» zu machen. Die Ausstellung verfolgte keine geringere Absicht, als in bahnbrechender Weise zu zeigen, «dass Ferdinand Hodler nicht nur der grösste Schweizer Künstler, sondern einer der grössten überhaupt» sei. Hodler konnte damals sämtliche bis dahin geschaffenen Hauptwerke zeigen. Die Resonanz war überwältigend. Der Schweizer Künstlergewann mit dieser Werkschau alles, was sich ein Künstler von der Öffentlichkeit erhoffen konnte: reichen Zuspruch, gute Presse, wichtige Verkäufe. Insgesamt wurde die Wiener Ausstellung zu einem Meilenstein in der Rezeptionsgeschichte des damals 51-jährigen Künstlers. Zu den Menschen, mit denen Hodler in Wien Bekanntschaft machte, gehörte der Industrielle und Kunstliebhaber Carl Reininghaus, der aus der Hodler-Ausstellung alle Hauptwerke erwarb, darunter die grossformatigen Allegorien «Der bewunderte Jüngling» und «Die Wahrheit». Erst viele Jahre später gelangten diese Schlüsselwerke in das Kunsthaus Zürich. Ihre Rückführung in die «Heimat» ist ein spannendes Beispiel, wie der frühe internationale Erfolg von Hodler später «repatriiert» wurde. MOBILIAR AUS HODLERS LETZTER WOHNUNGGegen Ende 1913 zogen Ferdinand und Berthe Hodler in eine herrschaftliche Wohnung am Quai du Mont-Blanc 29 in Genf. Berthe kümmerte sich um die Einrichtung, die einen angemessenen Rahmen für den Empfang von Gästen bieten sollte. Dabei erinnerten sich Berthe und Ferdinand Hodler wieder an ihreWiener Zeit und die Begegnungen mit der Wiener Werkstätte. Damals waren sie privat in der neu errichteten Villa des Grossindustriellen Friedrich Viktor Spitzer in der Künstlerkolonie «Hohe Warte» in Wien-Döbling einquartiert.
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21.05.2021 - 29.08.2021
Unterstützt von UNIQA Kunstversicherung Schweiz, der Hulda und Gustav Zumsteg-Stiftung, der Truus und Gerrit van Riemsdijk Stiftung und der Karitative Stiftung Dr. Gerber-ten Bosch.ALLGEMEINE INFORMATIONENKunsthaus Zürich, Heimplatz 1, CH–8001 ZürichTel. +41 (0)44 253 84 84, www.kunsthaus.chFr–So/Di 10–18 Uhr, Mi/Do 10–20 Uhr. Feiertage: siehe www.kunsthaus.chEintritt: CHF 16.–/11.– reduziert und Gruppen.Kombi-Tickets Sammlung und Ausstellung 26.–/19.–. Bis 16 Jahre Eintritt frei.Änderungen vorbehalten.Vorverkauf: Kunsthaus Zürich online: www.kunsthaus.ch/besuch-planen/tickets.Zürich Tourismus. Tourist Information im Hauptbahnhof, Tel. +41 44 215 40 00, info@zuerich.com, zuerich.com.