Denkmalschutz
DSD fördert Bürgerhaus Am Herforder Tor 9 in Bad Salzuflen
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Presse18.06.2020
Die Schönheit von Historismus, Jugendstil und Art-Deco Einen Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Höhe von 70.000 Euro für die Innenrestaurierung des Bürgerhauses Am Herforder Tor 9 in Bad Salzuflen – insbesondere von Fenstern und Türen sowie der wandfesten Ausstattung, der Fußleisten und der Treppe – erreicht in diesen Tagen den Denkmaleigentümer Dr. Hans Stefan Wiesekopsieker. Möglich wurde die Förderung dank der Lotterie GlücksSpirale und zahlreichen Spenden. Auf diese Weise leistet die DSD ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Das Bürgerhaus im Südwesten der aufstrebenden Bäderstadt gehört zu den über 470 Objekten, die die private DSD dank Spenden, den Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.
Das Gebäude entstand kurz vor dem Ersten Weltkrieg bei der Errichtung eines neuen Wohnquartiers. Das Doppelhaus Am Herforder Tor mit Garten und in Hanglage errichtete der einheimische Architekt Rudolf Günther, beeinflusst von den zeitgenössischen Ideen der Reformarchitektur und den Stilmerkmalen der Heimatschutzbewegung, in den Jahren 1911/1912 für seine Familie und einen Pensionisten. Das Gebäude inklusive seiner wandfesten Ausstattung wurde von Günther ganzheitlich entworfen und verbindet Historismus-, Jugendstil- und Art-Deco-Elemente.
Das langgestreckte, teils verputzte, teils in Fachwerk gestaltete, repräsentative, zweigeschossige Bauwerk erhebt sich über einem hohen Sockel. Die linke Seite besitzt eine konvexe Auslucht mit einem zweigeschossigen Zwerchhaus. Die Fassade des rechten Teils betont eine asymmetrische Auslucht mit Holzsäulen. Darüber trägt ein Nischenbalkon mit Rankenrahmung die Inschrift: "ICH LOBE GOTT UND LASS IHN WALTEN / BAU NEU DIES HAUS UND FLICK DIE ALTEN". An den Knaggen am Giebel zieren Architekten- und Zimmermannssymbole, Stern, Rose, Wappenschild und der Salzufler Wappenbrunnen die Fassade. Der Giebelabschluss ist geschweift, hochrechteckige Sprossenfenster in enger Reihung prägen die Geschosse. Die bewegte Dachlandschaft besteht aus Schopfwalm- und Mansarddächern.
Besonders bemerkenswert ist der unveränderte Originalzustand des rechten Bauteiles, der sich auch in den repräsentativ gestalteten Innenräumen fortsetzt. Das betrifft ebenso die Raumabfolgen mit ihre qualitätvolle Ausstattung, darunter die bunte Jugendstilverglasung der Dielenfenster, die aufwändigen Zimmertüren mit Bekrönungen, die Treppe, die Vertäfelungen, die Fußleisten sowie bauzeitliche Farbfassungen und Tapeten der Wände. Im Herrenzimmer mit seiner Kassettendecke ist selbst die Beleuchtung erhalten.
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In Deutschland entstanden 1998 auf Grund der Unzufriedenheit mit industriell gefertigten Möbeln...
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18.06.2020Presse »
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