Der größte Baukörper der Schlossanlage
-
Presse14.12.2019
Der größte Baukörper der Schlossanlage
Für die Instandsetzung des Dachs über dem Neuen Schloss des Fuggerschlossensembles Babenhausen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale 70.000 Euro zur Verfügung. Den dazugehörigen Fördervertrag erhält Graf Alexander Fugger-Babenhausen für die Fürst Fugger Babenhausen land- und forstwirtschaftliche Betriebe e.K. in diesen Tagen. Das Fuggerschloss ist eines von über 440 Objekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.
Die weitläufige Schlossanlage über dem nordwestlich ausgebreiteten Ort Babenhausen entfaltet in ihrer markanten Hanglage östlich der Günz eine imponierende Fernwirkung. Das Denkmalensemble zählt zu den größten Schlossanlagen in Bayern. Geplant wurden die im Wesentlichen um zwei Höfe gruppierten Gebäude mit einer großen Parkanlage nach italienischem Renaissance-Vorbild.
Erstmals 1237 als Burg der Pfalzgrafen von Tübingen erwähnt, kaufte Anton Fugger 1539 Burg und Herrschaft Babenhausen. Mit Ausnahme der in der Nordostecke des Schlossareals gelegenen spätgotischen Pfarrkirche kam die folgende Erneuerung der Anlage einem Neubau gleich. Die einzelnen Bauten des Schlosskomplexes wurden sukzessive errichtet, zunächst das später so genannte Alte Schloss im Südwesten, das Neue Schloss im Norden Mitte des 16. Jahrhunderts, der Westflügel mit dem Torturm und der Kanzleibau mit Torturm und Hofwäscherei im Osten sowie der benachbarte Zehentkasten im Nordosten.
Das Neue Schloss ist mit 72,7 mal 17,5 Metern der größte Baukörper der Schlossanlage. Zum Neuen Schloss gehören die baulichen Annexe Schneck, Bibliotheksgang, Arkade mit Galerie und der brückenartige Übergang zur Kirche. Bis auf den Schneck, der einen Eckturm der Schlossanlage darstellt und als Verbindung zwischen dem tieferliegenden Markt und der auf dem Schlossplateau liegenden Andreaskirche fungiert, bilden die Annexe mehr oder weniger lange Gänge, die im Nordwesten des Neuen Schlosses das Obergeschosszimmer des Schnecks bzw. die Fuggerei-Empore innerhalb der Andreaskirche erschließen. Kurz vor der Mitte des 18. Jahrhunderts barockisierte Franz Carl Graf Fugger die Anlage in den westlichen und nördlichen Teilen qualitätvoll. Der Neubau der Ökonomie östlich des eigentlichen Schlosses unter Einbeziehung des Zehntkastens markiert das Ende der Bautätigkeiten.