Rückkehr eines Gemäldes von Gerard Wigmana ins Neue Palais
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Presse29.08.2019
Ein Gemälde des niederländischen Meisters Gerard Wigmana ist in die Blaue Kammer des Neuen Palais zurückgekehrt
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat heute das Gemälde „Die Erweckung der Tochter des Jairus“ wieder in das Bildprogramm der Blauen Kammer im Potsdamer Neuen Palais integriert. Preußenkönig Friedrich der Große (1712-1786) hatte das Werk des niederländischen Meisters Gerard Wigmana (1673-1741) erworben und 1768/69 in die Erstausstattung der Blauen Kammer, der Vorkammer der Königswohnung im gerade neu erbauten Neuen Palais, hängen lassen. Dort blieb es bis zu seiner Auslagerung 1942 nach Rheinsberg, von wo es 1945/46 unter unbekannten Umständen verschwand. Aus Privatbesitz wurde es im Winter 2014/15 dank der hilfreichen Vermittlung des Auktionshauses Ketterer Kunst aus München kostenfrei an die SPSG restituiert. Nach der aufwendigen Rekonstruktion des friderizianischen Rahmens durch einen Berliner Bildhauer und die anschließende Polimentvergoldung durch eine Berliner Vergolderin ist das Gemälde nun wieder dauerhaft in der Blauen Kammer zu sehen.
Das Bild spiegelt die Vorliebe des Königs für feinmalerische holländische Gemälde der Zeit um 1700 wieder, die er während einer Hollandreise im Jahr 1755 in dortigen Sammlungen persönlich in Augenschein nehmen konnte. Vergleichbare Werke von Adriaen van der Werff (1659-1722) und Hendrik van Limborch (1681-1759) waren in der damaligen Zeit sehr begehrt. Vor allem im Kabinett der Bildergalerie von Sanssouci aber auch in einigen Zimmern des Neuen Palais ließ Friedrich der Große die unteren Reihen der Gemäldehängung mit derartigen kleinformatigen Werken schmücken.
In der Blauen Kammer des Neuen Palais werden auch heute noch Originalwerke der Erstausstattung von 1768 gezeigt. Seit 1945 sind jedoch viele Kriegsverluste in diesem Raum zu beklagen. Um die Originalausstattung für die Besucherinnen und Besucher besser erfahrbar werden zu lassen, wurden die fehlenden Werke vor einigen Jahren durch Schwarzweiß-Reproduktionen ersetzt. Umso erfreulicher ist es, dass nun erstmals eine der Reproduktionen gegen das zurückgekehrte Originalgemälde ausgetauscht werden konnte.
Wigmana stellte die biblische Geschichte der Auferweckung der Tochter des Jairus dar, die im Neuen Testament (Markus 5, 35-42 und Lukas 8, 49-56) erzählt wird. Jesus wurde zur erkrankten Tochter von Jairus, dem Vorsteher der Synagoge, gebeten, die jedoch vor seinem Eintreffen verstarb. Jesus bat ihren Vater, fest im Glauben zu sein, nahm ihre Hand und sagte „Mädchen, ich sage dir, stehe auf!“ – und sie stand auf. Das Bild zeigt den Moment des Erstaunens und auch Erschreckens der anwesenden Familie über die Auferweckung des Mädchens. Trotz des dramatischen Geschehens ist es jedoch die sinnliche Wiedergabe der nahezu unbekleideten jungen Frau, die im Mittelpunkt der Darstellung steht.
Information: Gerard Wigmana, Die Auferweckung der Tochter des Jairus, GK I 5210, Öl auf Holz, 72 x 55 cm
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