Besuch im Bamberger Riegelhof
-
Presse12.08.2019
Für die Restaurierung der Häuser B aus dem Jahr 1460 und C aus dem Jahr 1746 der einstigen Brauereigebäude Riegelhof stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale in diesem Jahr erneut 70.000 Euro zur Verfügung. Bereits im vorigen Jahr unterstützte die DSD die Häuser E und F und einen Gebäudeteil D mit derselben Summe. Nun besucht am Montag, den 12. August 2019 um 16.00 Uhr Uwe Franke, Ortskurator Oberfranken der DSD, gemeinsam mit Jörg Urban von Lotto Bayern bei einem Presse- und Fototermin vor Ort die Denkmaleigentümer Michaela und Professor Dr. Friedrich Kruse in dem malerisch an der Regnitz gelegenen Anwesen in der Concordiastraße 11, um sich von Restaurator Andreas Mätzold die Maßnahmen erläutern zu lassen.
Der ehemalige Riegelhof liegt am linken Ufer der Regnitz zu Füßen der Kirche St. Stephan zwischen Dom, Altem Rathaus und Villa Concordia im Gebiet des UNESCO-Weltkulturerbes. Das in seiner erhaltenen Substanz herausragende Denkmalensemble besteht in seiner komplexen Baustruktur im Kern aus fünf Hauptbauten und drei ergänzenden Bauteilen um einen kleinen Innenhof. Die acht teilweise ineinander übergehenden Gebäude wurden bis 1953 als Brauerei und Gaststätte genutzt.
Die Bauherren wollen die historischen Gebäude der ehemaligen Brauerei denkmalverträglich sanieren und für eine Miet-Wohn-Nutzung herrichten. Der städtebaulich bedeutende Riegelhof bleibt so erhalten. Er ist eines von über 420 Objekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank privater Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.
Entstanden ist das 1365 erstmals erwähnte Ensemble aus einer klosterähnlichen Niederlassung der Tertiarierinnen des hl. Franziskus. Seit dem 17. Jahrhundert sind die Bauten in privater Hand.
Das Vorderhaus mit zwei Geschossen, einem Satteldach und der Hofeinfahrt datiert auf 1583, die aus Stein ausgeführte Kemenate mit gotischer Türeinfassung an der Molitorgasse auf 1460. Das Bräuhaus mit Satteldach und rückwärtigem schmalen Gangbau wurde 1746 errichtet, der Gangbau vermutlich zur selben Zeit. Ein weiteres Nebengebäude an der Riegelhofgasse ist ein abgewalmtes dreigeschossiges Wohngebäude mit teils verputzten Fachwerk-Obergeschossen aus dem Jahr 1737. Das daneben liegende Wohnhaus Obere Mühlbrücke 6 ist ein dreiseitig freistehender dreigeschossiger Putzbau mit Kniestock und Satteldach. Ein südöstlicher Seitenbau datiert wiederum auf 1488. Den dreigeschossigen Traufseitbau kennzeichnen ein massives Erdgeschoss sowie Obergeschosse in Fachwerk mit originalen Balken-Bohlen-Decken.