24.07. Planungsbeginn für die weitere Sanierung des Orangerieschlosses
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Presse26.07.2019
Von 2014 bis 2018 erfolgte die Sanierung des Mittelbaus mit den beiden Türmen und den Turmgalerien sowie die Instandsetzung des Südost-Pavillons. Insbesondere galt es, witterungsbedingte Schäden an den Außenfassaden, an den Türen und Fenstern sowie undichte Dächer und Regenentwäs¬serungen zu beseitigen, um Verluste der Originalsubstanz zu verhindern und Schäden in den historischen Innenräumen zu vermeiden. Die Dachstuhl-Konstruktionen des großen Hauptdaches und beide Zeltdach-Konstruktionen der Türme wurden statisch ertüchtigt und schadhafte Bereiche zimmermannsmäßig repariert. Der Mittelbau hat eine neue Eindeckung aus Kupferblech erhalten und die auf der Nordseite liegende Dachbalustrade aus Sandsteinbalustern wurde restauriert. Die Türme sind wieder mit Zinkblech eingedeckt, nachdem zu Beginn der Bauarbeiten festgestellt wurde, dass die vorhandene Eindeckung nicht mehr reparaturfähig war. Sämtliche Traufbereiche haben eine doppelt abgedichtete innenliegende Regenrinne erhalten, deren Querschnitt entsprechend der zunehmenden Starkregenfälle neu dimensioniert wurde. Darüber hinaus wurde eine – den heutigen technischen Standards entsprechende – Blitzschutzanlage angebracht.
Im Zuge der Instandsetzung der aufwendig gestalteten Schornsteinköpfe erfolgte die Umwandlung der vorhandenen Kaminschächte in Lüftungsschächte. In Kombination mit neu installierten Ventilatoren in den Schornsteinköpfen ist nun für ein stabiles Klima (Luftfeuchtigkeit) in den historischen Schlossräumen gesorgt.
Neben den Dacharbeiten wurden die Turmfassaden und Galerien saniert. Fehlende Putzflächen und Profilierungen sind ergänzt, Sichtmauerwerksbereiche aus gelben Backstein neu verfugt und mit einem mittigen Fugenstrich verziert worden. Ebenso wurde die ursprüngliche hellgelbe Farbfassung als Kalkanstrich ausgeführt. Die durch Umwelteinflüsse geschwärzten Sandsteinsäulen konnten gereinigt und mittels Lasuranstrich aufgehellt werden. Sie sind nun wieder als gliederndes Element der Architektur erlebbar. Die Holzfenster und Türen ergänzen das Erscheinungsbild durch eine für das 19. Jahrhundert typische Holzimitationsfassung.
Als besondere Herausforderung erwies sich die Rekonstruktion des originalen Gussasphaltbelags der beiden Turmgalerien, der auf allen begehbaren Flächen die darunterliegenden Konstruktionen vor Regenwasser schützen muss. Bereits kurz nach der Erbauungszeit erwies sich dieser Asphaltbelag als Schwachstelle und zog erste Reparaturmaßnahmen nach sich. Durch die Anwendung moderner Abdichtungstechnologien konnte dieses Problem behoben werden.
Damit die Besucherinnen und Besucher die Turmgalerien sorglos betreten können, wurden die Balustraden durch eine zeitgenössische Geländerkonstruktion aus Flachstahl und einem feinen Edelstahlnetz erhöht.
Das Sonderinvestitionsprogramm 2 (Masterplan, SIP 2)
Mit dem zweiten Sonderinvestitionsprogramm für die preußischen Schlösser und Gärten (Masterplan, SIP 2) retten der Bund (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien) sowie die Länder Brandenburg (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur) und Berlin (Senatsverwaltung für Kultur und Europa) wesentliche Denkmäler der Berliner und Potsdamer Schlösserlandschaft vor dem Verfall. Das Abkommen sieht vor, dass die SPSG bis 2030 insgesamt 400 Millionen Euro in die Rettung nationaler Kulturgüter zusätzlich investieren kann. Der Bund trägt 200 Millionen Euro (50 Prozent) bei, das Land Brandenburg 131 Millionen Euro (33 Prozent) und das Land Berlin 69 Millionen Euro (17 Prozent). In den kommenden fünf Jahren sollen ca. 25 von insgesamt 60 Projekten begonnen bzw. umgesetzt werden.
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