Wiederindienststellung des Cranachaltars in der Johanniskirche in Neustadt an der Orla
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Presse23.06.2019
20 Jahren DSD-Unterstützung für die Johanniskirche
Zuletzt stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) für die Restaurierung des Cranachaltares in der Stadtkirche St. Johannis in Neustadt an der Orla 2017 und 2018 insbesondere dank zweckgebundener Spenden über 30.000 Euro zur Verfügung. Nun feiert die Gemeinde am Sonntag, den 23. Juni 2019 um 14.00 Uhr die Wiederindienststellung des bedeutenden Kirchenjuwels mit einem Festgottesdienst.
Zuletzt waren Ende März die Schreinwächter und die Altarflügel montiert worden, so dass nur noch wenige Restarbeiten fehlten. St. Johannis ist seit 1999 eines von über 480 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.
Von der in einer Urkunde von 1287 erwähnten „nova civitas" hat Neustadt an der Orla vermutlich den Namen. Gemeinsam mit dem spätgotischen Rathaus bildet die St. Johanniskirche den Mittelpunkt der Stadt. Die dreischiffige Hallenkirche entstand zwischen 1471 und 1528 in den Formen der Spätgotik und bestimmt mit seiner charakteristischen Silhouette das Bild der historisch gewachsenen Altstadt.
Der Langchor unter einem Rippengewölbe mit Resten spätgotischer Malerei beherbergt eines der bedeutendsten Ausstattungsstücke der Kirche, den aus einzelnen Schnitzfiguren und Tafelbildern bestehenden Altar aus der Cranach-Werkstatt. Er war im Herbst 1511 auf der Leipziger Messe bei Lucas Cranach bestellt worden und wurde am Johannistag des Jahres 1513 geweiht. Bis heute steht der Altar – außergewöhnlich für ein Cranach-Werk – weiterhin in der Kirche, für die er geschaffen wurde. Der Altar überstand in den Zeiten der Reformation die Bilderstürmer, wurde jedoch bei Plünderungen im Dreißigjährigen Krieg mehrfach beschädigt.
Cranachs Tafelbilder zeigen Szenen aus dem Leben Johannes des Täufers, geschnitzte Figuren und Schutzheilige des Orla-Gaus ergänzen den Gesamtentwurf. Die Farbfassung der Tafelbilder und der Schnitzfiguren waren zuletzt stark verschmutzt und verkrustet. Der Gesamtaufbau des Altars in seiner Konstruktion war ebenfalls unstabil geworden. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz konnte die Konservierung und Restaurierung des Altarschreins und der Schnitzfiguren, der Predella und der Standflügel dank ihrer Förderer unterstützen.
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