Deutsche Stiftung Denkmalschutz
DSD-Fördervertrag für St. Ulrich in Eresing
-
Presse26.06.2017
Für die Wiederherstellung des Innenraums der St. Ulrichkirche in Eresing im Landkreis Landsberg am Lech erhält Pfarrer Thomas Simon Wagner in diesen Tagen einen Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Konkret stehen damit 35.000 Euro für die Restaurierung der figürlichen Wand- und Deckenmalereien sowie des Deckenstucks zur Verfügung. Möglich wurde die Förderung nicht zuletzt durch die Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalschutzstiftung ist.
Ihr heutiges Erscheinungsbild verdankt die Ulrichkirche dem umfassenden Umbau des Baumeisters Domenikus Zimmermann 1755/1756, der die Pfarrkirche zugleich restaurierte. Mit der qualitätvollen Innenausstattung ist St. Ulrich ein wertvoller Bestandteil des Ouevres dieses bedeutenden süddeutschen Barockbaumeisters. Die Umformung des Bauwerks und die unter seiner Leitung erfolgte Aufbringung der reichen Stuckarbeiten dienten Zimmermann dazu, eine architektonische und gestalterische Einheit mit der ihm eigenen besonderen Lichtführung zu erreichen. Der Bau wirkt zunächst recht festlich und schön im „weißgelben" Kleid, ohne sich äußerlich auffallend von den umliegenden Dorfkirchen zu unterscheiden. Doch sein Inneres übersteigt alle Erwartungen.
Der Chor, der vordere Teil des Langhauses und der Unterbau des Turmes sind nachweislich spätgotisch und stammen wohl aus der Zeit um 1488. Im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche verlängert und die Unterkapelle eingebaut, siebzig Jahre später die Füllsche Gruftkapelle von Johann Schmutzer angebaut. 1718 entstand das Turmachteck.
Den prächtigen Innenraum des hellen Saalbaus prägt die barocke Umgestaltung mit der gurtbogigen Flachmuldendecke, den Doppelvoluten am Chorbogen und dem charakteristisch geschweiften Gesimsband unter den oberen Gruppenfenstern. Zimmermann ließ das Langhaus um 2,75 Meter anheben und über der ursprünglichen Fensterzone Lichtquellen aus jeweils fünf dreigeteilten Rundbogenfenstern einbringen. Der Rocaillestuck stammt von Nicolaus Schütz, einem langjährigen Mitarbeiter Zimmermanns. Die Fresken schuf Martin Kuen aus Weißenhorn. Die vier großen Deckengemälde stellen im Chor den Kirchenpatron Ulrich als Fürbitter der Gemeinde dar, im Langhaus reihen sich von Osten aus gesehen verschiedene Szenen, zunächst ein Fischwunder, dann die Ungarnschlacht und schließlich die Überreichung des marianischen Skapuliers an den hl. Simon Stock. Dabei gehört die Schlacht auf dem Lechfeld zu den Hauptwerken Kuens.
Den viersäuligen Hochaltar schuf der Bernbeurer Jörg Pfeiffer, der Kistler – also Schreiner – war. Das Altarblatt schildert das sogenannte Wandlungswunder des hl. Ulrich. Seitlich stehen die Bischöfe Konrad und Narzissus. Im Oberteil des Altars stammt die spätgotische Muttergottes vielleicht noch aus der mittelalterlichen Kirche.
Die Seitenaltäre sind Rokoko-Arbeiten des Kistlermeisters Johann Weigl aus Windach. Der linke Seitenaltar auf der Frauenseite zeigt die hl. Anna, die ihrer Tochter Maria in die Heiligen Schriften einführt und das Lesen lehrt. Der rechte Seitenaltar ist dem Pestheiligen Sebastian gewidmet.
St. Ulrich ist eines der über 370 Projekte, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.
-
Schmuck Geschichte - Das Armband Auch das Armband ist bereits aus frühester Zeit bekannt...
-
26.06.2017Presse »
.