Denkmalschutz
Die Johannisberger Klause in Oestrich-Winkel erhält Hilfe von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
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Presse14.02.2017
Carla Schulte-Kalms, Ortskuratorin Wiesbaden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), besucht am Dienstag, den 14. Februar 2017 um 11.00 Uhr bei einem Presse- und Fototermin vor Ort gemeinsam mit Andreas Marx von Lotto Hessen Paul Graf von Schönborn, um sich die Schäden und anstehenden Arbeiten am Dach der Johannisberger Klause von Architekt Manfred Kempenich erläutern zu lassen. Die DSD stellte für die zimmermannsmäßige Instandsetzung der Dachkonstruktion und der Decken Ende vergangenen Jahres 100.000 Euro zur Verfügung. Möglich wurde die Förderung dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalstiftung ist. Die Johannisberger Klause gehört nunmehr zu den über 180 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Hessen fördern konnte.
In der Nähe des Ortes Winkel im Rheingau unterhalb des Schlosses Johannisberg inmitten von Weinbergen und in einer malerischen Landschaft liegt die Johannisberger Klause. Sie gehörte zum Benediktinerkloster auf dem Johannisberg und wurde vermutlich in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Benediktinerinnen-Klause Sankt Georg gegründet. 1452 wurde die Klause aufgehoben, fortan diente sie als Vorratshaus des Mönchsklosters.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts ging das Denkmal in den Besitz der Grafen von Schönborn über, die daneben eine Mühle errichteten. Die Anlage wurde bis 1900 betrieben und verfiel im 20. Jahrhundert. Vandalismus und Leerstand führten zu massiven Schäden, auch an der Substanz. So entstanden durch eine undichte Dachdeckung statische Schäden an der Dachkonstruktion, durch mangelhafte Wasserableitung Schäden an der Mauerkrone. Die vorgesehenen Maßnahmen dienen dazu, die Dachkonstruktion wieder umfassend instandzusetzen.
Das heutige Ensemble der Johannisberger Klause besteht nur noch aus dem lang gestreckten, eingeschossigen Wohnhaus mit einem hohen Satteldach und einem Dachhäuschen aus dem Jahr 1620, einer Kapelle, einer Scheune und einem Kelterhaus. Umgeben wird das Anwesen von einer Bruchsteinmauer. Das Bruchsteinmauerwerk der Bauten war wohl ursprünglich verputzt. Die Fenster- und Türgewände bestehen aus Sandstein. Östlich an das Wohnhaus angebaut steht die Kapelle St. Georg aus dem 15. Jahrhundert, die aus einem kleinen, einstmals gewölbten Saal besteht. Durch einen Triumphbogen öffnet sich der gleichbreite Rechteckchor, den ein Kreuzrippengewölbe auf Konsolen überspannt. Der Altar stammt aus der Zeit um 1680, das Altargemälde zeigt den heiligen Georg.