VAN HAM
Nachbericht Auktion Europäisches Kunstgewerbe am 19. November 2016
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Presse21.11.2016 - 22.11.2016
Die Auktion "Europäische Kunstgewerbe" konnte die Erfolge vom Frühjahr mit der Herbstsaison noch übertreffen. Das hochwertige Angebot im Porzellan konnte mit einer sensationellen Verkaufsquote von über 80% fast komplett umgesetzt werden. In allen Warengruppen finden sich Objekte, die ihre Schätzung mehr als verdoppeln konnten und nur durch die Highlights im oberen 5- und 6-stelligen Bereich getoppt werden können. Internationale Museen beteiligten sich an der Auktion und trugen dazu bei, dass der Gesamtumsatz auf stolze 1,5 Mio. Euro stieg.
Angeführt werden die Top-Zuschläge von einem Renaissance-Pokal aus Venedig, bei dessen Datierung ins 16. Jahrhundert sich die Forschung noch uneins ist. Die kenntnisreichen, internationalen Bieter an über zehn Telefonen und im Saal, die sich den Pokal aus blauem Glas mit Vergoldung und Emailmalerei während der Vorbesichtigung im Original angesehen haben, waren jedoch überzeugt: sie steigerten den außergewöhnlichen Becher in rasantem Tempo bis zu einem Ergebnis von stolzen 140.800 Euro in die Höhe. "No guts, no glory" rief der erfreute Telefonbieter, der schlussendlich den Zuschlag erteilt bekam.
Schon seit der Antike fasziniert das Einhorn als bekanntestes Fabelwesen die Menschheit und ist Mittelpunkt zahlreicher Legenden. So wird seinem Horn nachgesagt, dem Besitzer ewige Glückseligkeit zu schenken. Das Spiralhorn des Narwals, das seit jeher als kostbarste Trophäe einer Kunstkammer gilt, wurde hier zu einem solchen Einhorn von 227cm Länge verarbeitet und kombiniert somit diese beiden sagenumwobenen Kostbarkeiten. Kein Wunder, dass sich der Schätzpreis dieses Objektes fast verneunfachte und das Einhorn schließlich für 53.800 Euro in Rheinland-Pfälzischen Privatbesitz gegen verkauft wurde - gegen die Konkurrenz von zwei deutschen Museen.
Der gezielten Nachfrage nach hochwertigem Porzellan kommt Van Ham mit einem erlesen Angebot aus den renommiertesten Manufakturen entgegen. Dass, über 80% der aufgerufenen Lose in diesem Segment einen neuen Besitzer fanden, bestätigt die Qualität des Angebotes von Van Ham. Hervor sticht ein prunkvoller, neunarmiger Kronleuchter von Meissen, der ehemals in der Villa des Sektkellereibesitzers Friedrich Wilhelm Söhnlein hing. Der farbig staffierte Kandelaber, der mit unzähligen, kleinteiligen Blüten verziert und um 1860 nach einem Modell von Johann Joachim Kaendler gefertigt wurde, ging nun für 25.600 Euro in den Besitz eines Bieters aus Russland über, wie die meisten figürlichen und Prunkporzellane der Offerte.
Im Bereich des Silbers machte ein vergoldeter Messkelch mit Wappen des Paderborner Klosters Abdinghof, aus der Hand des Silberschmiedes Johan Stüker einen großen Satz und wurde schließlich mit 28.100 Euro für mehr als das Doppelte der Schätzung an ein Museum in der Westfälischen Heimat verkauft. Im Gegensatz zum Frühjahr und zum Porzellan war hier die Nachfrage in der Breite eher zurückhaltend.
Aus dem Bereich der Möbel, der auch erfreulich versteigert wurde, hebt sich das bedeutende Bureau Plat von musealer Qualität aus der Hand des französischen Ebenisten Jacques-Philipe Carel, das in Paris um 1750 entstanden ist und seinen Meisterstempel trägt, hervor. Das aus edlem Königsholz gefertigte Schreibmöbel ist mit naturalistisch geformtem und vergoldetem Blattwerk meisterhaft verziert und verkaufte sich für beachtliche 46.080 Euro.
Die Präsentation eines hochwertigen Angebots und außergewöhnlichen Kunstkammerobjekte war die richtige Mischung für diese äußerst erfolgreiche Auktion. Mit einem Gesamtumsatz gut 1,5 Mio. Euro hat sich Van Ham in diesem schwierigen Markt hervorragend behauptet.
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