Dauerleihgabe
Frühes Werk von Gottlieb Schick neu in der Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart
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Presse02.12.2015
Ein lang verschollenes Frühwerk Gottlieb Schicks kommt als Dauerleihgabe der Ernst von Siemens Kunststiftung in die Staatsgalerie Stuttgart
Seit 1914 galt das frühe Meisterwerk des Stuttgarter Klassizisten Gottlieb Schick (Stuttgart 1776 – 1812 Stuttgart) als verschollen. Vor wenigen Jahren wieder in Privatbesitz entdeckt, konnte es die Ernst von Siemens Kunststiftung für die Staatsgalerie erwerben. Als Dauerleihgabe bereichert das Gemälde »Achill empfängt die Gesandten Agamemnons« (1801) nun die Präsentation der Gemälde des 19. Jahrhunderts in der Sammlung. Prof. Dr. Christiane Lange, Direktorin der Staatsgalerie Stuttgart, betont die Bedeutung des Neuzugangs: „Ein Schwerpunkt der Staatsgalerie Stuttgart ist der schwäbische Klassizismus. Ein Ölgemälde aus der frühen Pariser Zeit von Gottlieb Schick fehlte aber bislang; nun können wir die Lücke durch diese Dauerleihgabe schließen.“
„Die Sammlung der Staatsgalerie wird durch das Gemälde Gottlieb Schicks substanziell erweitert“, freut sich Dr. Martin Hoernes, der Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung. „Das Vermächtnis des Mäzens und Unternehmers Ernst von Siemens sowie die großzügige Unterstützung der Siemens AG erlaubten es, die Möglichkeit zum Ankauf entschlossen und kurzfristig wahrzunehmen.“
Entstanden als Wettbewerbsbeitrag um den durch die Pariser École des Beaux-Arts für das Jahr 1801 ausgelobten »Prix de Rome«, zeichnen das Gemälde die spannungsreiche Dramaturgie und eine auf kontrastierenden Primärfarben beruhende Farbpalette aus. Gottlieb Schick folgt dabei seinem bewunderten Vorbild, dem führenden Porträt- und Historienmaler der Revolutionszeit, Jacques-Louis David, dessen Pariser Atelier Kunststudenten aus ganz Europa anzog.
Die Akademie hatte als Preisaufgabe eine zentrale Episode aus dem 9. Buch von Homers »Illias« vorgegeben: Die Boten Agamemnons sollen den erzürnten Achill mit dem Versprechen reicher Gaben dazu bewegen, wieder am Kampf um Troja teilzunehmen. Er hatte sich demonstrativ aus dem Kampfgeschehen zurückgezogen, als ihm wichtige Teile der Kriegsbeute entzogen wurden.
Das Gemälde ist in der Sammlung der Staatsgalerie zu sehen (Altbau), wo es zwischen zwei Tonbozzetti von Schicks Lehrer Johann Heinrich von Dannecker seinen Platz gefunden hat, die mit Achill und Paris zwei Protagonisten des Trojanischen Krieges zeigen.
In einer Kuratorenführung mit Dr. Christofer Conrad wird das Werk am Donnerstag, 3. März 2016 um 18.30 Uhr vorgestellt.
Die Dauerleihgabe wurde durch den Ankauf der Ernst von Siemens Kunststiftung ermöglicht.
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