revolutionären Kunst
Rodtschenkos "Arbeiterclub" bleibt im Kunstmuseum
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Presse24.06.2015
Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass der im Rahmen der Ausstellung "Alexander Rodtschenko. Fotografie und Design" rekonstruierte "Arbeiterclub" dauerhaft im Kunstmuseum verbleibt. Er kann somit weiterhin als Bildungs- und Begegnungsraum genutzt werden.
Wie Friedemann Malsch, Direktor des Kunstmuseum Liechtenstein, anlässlich der Finissage der Ausstellung am vergangenen Sonntag bekannt gab, bleibt der "Arbeiterclub" Alexander Rodtschenkos dem Museum dauerhaft erhalten. Im Einvernehmen mit den Nachfahren des Künstlers kann das Kunstmuseum den Raum zu einer bleibenden Einrichtung machen, die zu den Öffnungszeiten des Museums allen Interessierten offensteht – der Eintritt ist frei.
Ein umfangreiches Design-Projekt aus dem Jahr 1925
Rodtschenko entwarf und realisierte den "Arbeiterclub" 1925 für den sowjetischen Pavillon an der Ausstellung "Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes" im Grand Palais, Paris. Der Künstler (1891–1956) war massgeblich an der Entwicklung der „revolutionären“ Kunst der jungen Sowjetunion beteiligt. Er engagierte sich intensiv für eine breit verständliche, an den praktischen Bedürfnissen der modernen Industriegesellschaft orientierte Gestaltung aller Lebensbereiche. Das umfassendste Projekt zur Ausgestaltung eines spezifischen Raums stellte dabei der "Arbeiterclub" dar. Wie die in der Sowjetunion jener Zeit in grosser Zahl entstehenden Clubräume sollte dieser als Bibliothek, Laientheater, Unterrichtsraum und Ort des geselligen Austauschs dienen, im Gegensatz zu jenen jedoch beispielhaft im Design und mustergültig in Hinblick auf seine Funktionalität sein.
Umsetzung durch Fachkräfte aus Liechtenstein
In seiner originalen Ausstattung nicht erhalten, ist Rodtschenkos "Arbeiterclub" wiederholt im Kontext grosser thematischer sowie retrospektiver Ausstellungen rekonstruiert und gezeigt worden. Für die Ausstellung in Vaduz wurde die Rekonstruktion nach dem Entwurf von 1925 mit Hilfe von Liechtensteiner Handwerksbetrieben umgesetzt. Um der Bereitstellung aktueller Informationen zu dienen, wurde der Raum in Abstimmung mit dem Nachlass Alexander Rodtschenko, Moskau, zudem mit heutigen Informationstechnologien ausgestattet. Alexander Lawrentjew, der Enkel Rodtschenkos, lobte bei einem Augenschein im Kunstmuseum insbesondere diese Aktualisierung sowie die präzise handwerkliche Ausführung der Rekonstruktion.
Im Kunstmuseum Liechtenstein wird der "Arbeiterclub" erstmals so präsentiert, dass er seiner ursprünglichen Bestimmung gemäss genutzt werden kann. Darüber zeigt sich Friedemann Malsch besonders erfreut: „Die Öffentlichkeit erhält damit ein ganz ausserordentliches Angebot, nämlich ein herausragendes modernes Design nutzen und auf seine Alltagstauglichkeit prüfen zu können.“
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