Publikation des Briefwechsels zwischen Carlfriedrich Claus und Ilse und Pierre Garnier
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Buchtipp
Der Nachlass des Ausnahmekünstlers Carlfriedrich Claus in den Kunst- sammlungen Chemnitz umfasst neben seinem künstlerischen Werk auch Tagebücher, Manuskripte und mehr als 22.000 Briefe. Carlfriedrich Claus stand mit der geistigen Elite der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in regem Austausch. Nach seinem Briefwechsel mit Franz Mon (erschienen 2013) legen die Kunstsammlungen Chemnitz jetzt aus diesem reichen Fundus einen zweiten Briefwechselband vor und unterstreichen damit die Bedeutung der wissenschaftlichen Forschung im Museum.
»…wobei die Ethik in der Kühnheit der Veränderung liegt«
Die Künstlerfreundschaft zwischen Carlfriedrich Claus und Ilse und Pierre Garnier. Briefwechsel 1963–1998
Herausgegeben von Frédéric Bußmann und Brigitta Milde
Im Jahr 1963 nahmen Ilse und Pierre Garnier aus Frankreich den Briefkontakt zu dem im fernen Annaberg-Buchholz im Osten Deutschlands lebenden Carlfriedrich Claus auf. Sie waren durch ein Kunstbuch auf ihn aufmerksam geworden. Schnell intensivierte sich ihre Korrespondenz und mündete in eine anregende Freundschaft, begleitet von vereinzelten persönlichen Begegnungen. Um 1930 geboren und belastet von Diktatur und Krieg, erschienen allen drei Künstler*innen Sprache wie Kunst kompromittiert durch ihre Verfügbarkeit für Demagogie und Agitation. Auf der Suche nach einem künstlerischen Neuanfang konzentrierten sie sich deshalb auf das Material, die Farben und Formen, die Zeichen und Laute. Die äußerste Reduktion führte nicht nur zur Verarmung, sondern eröffnete andere Sichtweisen und Verfahren: Ilse und Pierre Garnier entwickelten die poésie spatiale, Carlfriedrich Claus erarbeitete seine unverwechselbaren Sprachblätter.
Die nun folgende Publikation verdeutlicht den regen Austausch zwischen den drei Künstler*innen. Der Briefwechsel begleitete und reflektierte die damalige Entwicklung des künstlerischen Neubeginns und beförderte die Internationalisierung der damals aktuellen Experimente in Kunst und Literatur. Die bis 1998 geführte Korrespondenz liegt hier vollständig wissenschaftlich editiert und kommentiert vor.
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