• Menü
    Stay
Schnellsuche

bedeckte Körper

Wir gehen baden. Eine Sommerausstellung im Kupferstichkabinett

bedeckte Körper

Die Vorstellung vom "Baden" ist eng mit drei Feldern verknüpft: dem Körper, der Hygiene, und dem sozialen Vergnügen ("social life"). Der nackte oder raffiniert bedeckte Körper beim Bade lebt von der Affinität zur Natur und Natürlichkeit: in seinen anmutigen Bewegungen und seinem Ambiente, ob beim Bad in der Gruppe oder in selbstvergessener Intimität, ob in einer offenen Wasserlandschaft (von den Teichen Arkadiens bis zu den Paradiesen der Südsee), einem engen Boudoir mit Waschzuber, einer altdeutschen oder orientalischen Badehalle. Die Hygiene dagegen ist nicht allein mit der Schönheit, sondern vorrangig mit den Begriffen Gesundheit und Wohlergehen assoziiert. Hierin eingeschlossen sind neben der körperlichen Säuberung auch die innere, seelische Reinigung und der Mythos des Wassers als Jungbrunnen und Urelement allen Lebens.

Die weitesten Kreise zieht das mit dem Baden einhergehende soziale Vergnügen. Von der Welt des Wassersports über das einschlägige Strandleben bis hin zur gesellschaftlichen Bühne mondäner See- und Bäderstädte und den Einfällen der Bademode: Das Bad ist meist ein Ort der Freiheit, es steht für eine Kultur der Zwanglosigkeit und Fantasie, der Zerstreuung und Erotik. Aber natürlich stimuliert das Motiv des Badens vor allem in den klassischen Künsten auch allegorische, mythologische und literarische Räume. Die beliebten Darstellungen des "Jungbrunnens", vom "Bad der Diana mit ihren Nymphen", der intriganten Geschichte um "David und Bathseba" oder vom Badeakt der schönen Venus bilden nur die Spitze einer uferlosen visuellen Begierde. Das Thema kann schließlich auch schnell umschlagen in die Karikatur und natürlich in den Abgrund der elementaren Herausforderungen und Ur-Ängste, etwa in Bildern des Schwimmens, Ertrinkens und des Untergangs.

Die Bandbreite der sinnlichen und kulturgeschichtlichen Facetten des Bade-Motivs wird in der Ausstellung des Kupferstichkabinetts in sechs thematischen Kapiteln und angesichts 100 herausragender Originale von Dürer bis Degas, von Rembrandt bis zur Gegenwart wesentlich um den Aspekt der visuellen Evidenz ergänzt, also der künstlerischen Machart und Wirkmacht. Sind es nicht gerade Kunstwerke auf Papier, die im Spiel von kräuselnden Linien, fließenden Farben und huschenden Pinselstrichen die zugleich intimsten wie stärksten Bilder des Badens erzeugen?

Die Ausstellung wird mit Unterstützung der Berliner Bäder-Betriebe (BBB) durchgeführt.






  • 04.07.2014 - 26.10.2014
    Ausstellung »
    Staatliche Museen zu Berlin »

    Öffnungszeiten

    So 10:00 - 18:00
    Mo geschlossen
    Di 10:00 - 18:00
    Mi 10:00 - 18:00
    Do 10:00 - 20:00
    Fr 10:00 - 18:00
    Sa 10:00 - 18:00

    Öffnungszeiten an Feiertagen unter Besuch planen Kassenschluss jeweils 30 Minuten vor Schließung des Museums.

    Sonderausstellung Rembrandt Bugatti + Alte Nationalgalerie 12,00 Eur ermäßigt 6,00 Onlineshop: 11,00 Eur ermäßigt 5,50



Neue Kunst Ausstellungen
NEUERÖFFNUNG
Mit der ersten Solo-Show der international bekannten...
Rosemarie Benedikt
Die Galerie Kovacek & Zetter in Wien veranstaltet vom 5....
Christopher Lehmpfuhl 25
Der Galerist Ewald Schrade würdigt mit dieser Ausstellung die...
Meistgelesen in Ausstellungen
Alfons Mucha
Das Belvedere präsentiert im Frühjahr 2009 die erste...
STORY BEHOLD, STORY BE TOLD.
Kuratiert von Brigitte Kowanz Eine Kooperation des...
Portraits in Serie.
Die Ausstellung zeigt mit rund 250 Exponaten bedeutende k...
  • Anders Zorn: Seichtes Wasser, 1913. Radierung, 29,9 x 19,8 cm. © bpk / Staatliche Museen zu Berlin Volker-H. Schneider
    Anders Zorn: Seichtes Wasser, 1913. Radierung, 29,9 x 19,8 cm. © bpk / Staatliche Museen zu Berlin Volker-H. Schneider
    Staatliche Museen zu Berlin
  • Fang Lijun: Ohne Titel, 2000. Pinsel mit grauer Tusche, 37,6 x 43,6 cm. © VG Bild-Kunst, Bonn 2014
    Fang Lijun: Ohne Titel, 2000. Pinsel mit grauer Tusche, 37,6 x 43,6 cm. © VG Bild-Kunst, Bonn 2014
    Staatliche Museen zu Berlin
  • Félix Vallotton: Das Bad (Le Bain), 1894. Holzschnitt, 18 x 22,3 cm. © bpk / Staatliche Museen zu Ber Volker-H. Schneider
    Félix Vallotton: Das Bad (Le Bain), 1894. Holzschnitt, 18 x 22,3 cm. © bpk / Staatliche Museen zu Ber Volker-H. Schneider
    Staatliche Museen zu Berlin
  • Ludwig von Hofmann: Knaben am Strand, um 1895. Pastell, 24,9 x 34,4 cm. © bpk / Staatliche Musee Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders
    Ludwig von Hofmann: Knaben am Strand, um 1895. Pastell, 24,9 x 34,4 cm. © bpk / Staatliche Musee Kupferstichkabinett / Jörg P. Anders
    Staatliche Museen zu Berlin
  • Albrecht Dürer: Das Männerbad, 1496/97. Holzschnitt, 39 x 28,2 cm. © bpk / Staatliche Museen zu Be Volker-H. Schneider
    Albrecht Dürer: Das Männerbad, 1496/97. Holzschnitt, 39 x 28,2 cm. © bpk / Staatliche Museen zu Be Volker-H. Schneider
    Staatliche Museen zu Berlin
  • Camille Pissarro: Die zwei Badenden, 1894/95. Radierung Aquatinta, 17,3 x 12,3 cm. © bpk / Staatlic Kupferstichkabinett / Volker-H. Schneider
    Camille Pissarro: Die zwei Badenden, 1894/95. Radierung Aquatinta, 17,3 x 12,3 cm. © bpk / Staatlic Kupferstichkabinett / Volker-H. Schneider
    Staatliche Museen zu Berlin