Van Ham
Nachbericht zur 317. Auktion „Moderne Kunst“ und „Zeitgenössische Kunst“
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Ausstellung30.11.2012
Das erstklassige Angebot an moderner und zeitgenössischer Kunst begeisterte die Kunstfreunde und führte zu einem Gesamtergebnis von rund 4 Millionen Euro. Herausragende Werke von Karl Hofer und Sigmar Polke lockten zahlreiche private Sammler – vor allem aber begeisterten die Rauch- und Feuerarbeiten von Otto Piene! Alle sieben Werke entfachten engagierte Bietgefechte und wurden weit über ihrem Schätzpreis verkauft.
Moderne Kunst
Das vielfältige und exzellente Angebot an Gemälden von Karl Hofer überzeugte die Sammlerschaft durch ausgewiesene Provenienzen und sehr gute Qualität. Alle vier Arbeiten wurden erfolgreich verkauft. Highlight, mit einem Ergebnis von rund € 170.000, war erwartungsgemäß das „Mädchen mit Triangel“, das Anfang des Jahres in der Kunsthalle Emden bewundert werden konnte und nun in Privatbesitz gelangt. Derselbe deutsche Sammler sicherte sich die beiden Gemälde „Tessiner Landschaft“ für € 62.500, sowie die „Drei Mädchen in Landschaft“ für € 25.000. Allein das „Paar am Fenster“ von 1954 ging an einen weiteren Sammler, der bereit war € 47.500 zu bezahlen. Die farbintensive „Composition“ von Serge Poliakoff aus dem Jahr 1966 erreichte ein Ergebnis von rund € 195.000 und gelangt nun in eine süddeutsche Privatsammlung. Das stimmungsvolle Gemälde „Abend an der Wümme“ von Otto Modersohn wechselte für € 32.500 den Besitzer. Für dieses späte Werk gibt es bereits eine Leihanfrage des Otto Modersohn Museums für die nächste Sonderausstellung, in der der neue Besitzer es der Öffentlichkeit zugänglich machen könnte.
Arbeiten auf Papier
Am Telefon lieferten sich zwei amerikanische Bieter ein Gefecht um das ausdrucksstarke Aquarell „Green Point“ von Rudolf Bauer. Mit dem Ergebnis von € 47.500 verfehlten wir nur knapp den Auktionsrekord für eine Arbeit auf Papier des Künstlers, den VAN HAM im Dezember 2010 aufstellte. Der „Stehende Akt vor einem Bild im Atelier“ von Ernst Ludwig Kirchner kommt aus dem Nachlass des Künstlers. Dem neuen Besitzer war die Tuschezeichnung € 35.000 wert. Bemerkenswert ist auch das Ergebnis, welches für die Arbeit „Sich ankleidende Frau“ von Herrmann Max Pechstein erzielt wurde. Für € 27.500 findet die Papierarbeit seinen weg in eine Kölner Privatsammlung. Bronzen
Bronzen
Erfreuliche Ergebnisse gab es für Gerhard Marcks „Chloë“, die ein Ergebnis von € 25.000 erzielte, während die Reproduktion des „Tête de jeune à la frange“ von Amedeo Modigliani stolze € 27.500 einbrachte. Zur Überraschung wurde die Plastik „Bambino ebreo“ des italienischen Künstlers Medardo Rosso. Ihr Schätzpreis von € 10.000 wurde schnell überschritten, bis sich ein Telefonbieter schließlich mit € 62.500 für einen Niederländischen Kunst-Freund durchsetzte. Das Ergebnis ist gerechtfertigt, da es sich bei dieser Arbeit um einen sehr seltenen und frühen Lebzeitguss nach dem originalen Gipsmodell aus dem Museo Rosso in Barzio handelt.
Highlights einer Sammlung
Der Schwerpunkt des Interesses lag klar bei den Zeitgenossen. Den Auftakt machten die Highlights einer Sammlung, die herausragende Ergebnisse erzielten. So wurden das Gemälde „Inseln IV“ von Max Ackermann und Pierre Alechinskys „Paysage vertical“ für € 30.000 bzw. € 62.500 verkauft. Die Ikone der modernen Graphik „The White line“ von Sam Francis wechselte für € 27.500 den Besitzer. Zwei großformatige Lichtinstallationen des Franzosen Francois Morellet erzielten jeweils ein Ergebnis € 37.500.
Zeitgenössische Kunst
Im direkten Anschluss folgten die Zeitgenossen des großen Kataloges und auch hier waren die Bieter bester Stimmung. Die raumgreifende Plastik „The Chase. Second Day“ Frank Stellas, die in dynamischer und lebendiger Weise die Verfolgungsszene aus Moby Dick darstellt, war einem deutschen Sammler stolze € 213.500 wert. Das Interesse an Arbeiten von Piene und Polke war schon im Vorfeld groß und äußerte sich in den hervorragenden Ergebnissen. Alle sieben Rauch-und Feuerbilder des Zero-Künstlers Otto Piene wurden weit über dem Schätzpreis verkauft - die größte Steigerung erfuhr die einzige angebotene Arbeit aus den 1960er Jahren welche für € 75.000 an einen deutschen Sammler ging , der sich gegen den Saal und zwölf Telefone durchsetzen musste. Das Interferenzbild Sigmar Polkes, welches für € 72.500 an seinen neuen Besitzer ging, spiegelt das ebenfalls rege Interesse an Werken des Kölner Künstlers wider, welche fast vollständig und mit erheblichen Wertsteigerungen verkauft wurden.
Ein herausragendes Ergebnis konnte VAN HAM auch für die Arbeit „Cracks“ von Edward Ruscha erzielen. Trotz des kritischen Zustandes war ein belgischer Sammler bereit den Preis von € 125.000 zu bezahlen. Piero Dorazios Gemälde „Kalò Mathi“ aus den 1980er Jahren erzielte ein Ergebnis von € 50.000, während für Damian Hirsts „Biopsy Painting M 122/376, M122/377“ von 2008 stolze € 75.000 bezahlt wurden. Für die großformatige Arbeit von Günther Förg, der auch in unserer Photographie-Auktion mit der sechsteiligen Arbeit „Atlantis-Treppe“ vertreten sein wird, interessierten sich viele Bieter. Ein deutscher Sammler konnte sich schließlich mit € 60.000 durchsetzen. Für Emil Schumacher, einem der wichtigsten Vertreter des Informels, war ebenfalls ein Rheinländer bereit € 75.000 zu bezahlen.
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Schließlich nimmt Rembrandts mit dem Amsterdamer Kunsthändler Hendrik van Uylenburgh...
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30.11.2012