FOTOAUSSTELLUNG
Thomas Heymann | Jill Luise Muessig | Peter Georgi BEGEGNUNGEN
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Ausstellung12.08.2011 - 16.09.2011
THOMAS HEYMANN
Photographie, griechisch: Lichtschreiben: In der deutschen Sprache wurde mit dem Wort Photographie seit etwa 1844 die Lichtmalerei bezeichnet. Malen mit Licht und Schatten: vor allem in der Schwarzweisfotografie, spielen diese beiden Gegensätze eine größere Rolle. Ein Ergebnis dieses Spieles sind Strukturen, die sich herauslösen, ohne den Bildinhalt zu vernachlässigen. Diese Sicht auf Strukturen, wie sie der Fotograf im Alltäglichen und im Besonderen hat, soll Anliegen dieser Fotografien sein.
JILL LUISE MUESSIG
Stillleben
Blumen, Früchte, tote Tiere, Gläser, Porzellan, Silberwaren, Gipsabgüsse und Plastiken – seit fünfhundert Jahren sind Künstler und Betrachter von Stillleben fasziniert. Stillleben fordern die Schaulust heraus und lassen mit ihrer Rätselhaftigkeit den Betrachter fragend zurück.
Jill Luise Muessig beschäftigt sich in ihrer neuen Werkreihe auf sehr komplexe Weise mit diesem Thema. Ihre auf den ersten Blick traditionell wirkenden Bilder offenbaren bei näherer Betrachtung ihre mehrfachen medialen Brechungen und Reflexionen.
In der Stillleben-Serie arbeitet Jill Muessig mit jeweils drei Bildebenen: einem fotografierten Stillleben-Motiv, dem fotografisch reproduzierten Rahmen und einem umlaufenden weißen Bildrand. Die von ihr arrangierten und fotografierten Stillleben orientieren sich an der niederländischen Malerei der Renaissance und des Barock. Für jede Fotografie wird ein passender alter Bilderrahmen aus dem Fundus der Künstlerin verwendet. Rahmen und Stillleben werden getrennt fotografiert und am Computer zusammengefügt. Der reproduzierte Rahmen wird somit zum Teil der Gesamtkomposition, die sich zuzüglich eines weißen Fotopapierrandes ergibt.
Die gewählte Präsentationsform des Diasec-Verfahrens lässt das Bild brillant und mit gesteigerter Tiefenwirkung hinter klarem Acryl erscheinen. Die Größe der Motive bezieht sich auf die verwendeten Rahmen, die immer 1:1 abgebildet werden. Mit der Entscheidung für den weißen Rand erreicht die Künstlerin einerseits die gesteigerte Präsenz von farbigem Bildmotiv und dunklem Rahmen; andererseits tritt sie mit dem hervorgerufenen Eindruck einer Reproduktion als Autorin gleichsam einen Schritt zurück.
PETER GEORGI
Serie: Portugal – was am Ende bleibt.
In den Fotografien von Peter Georgi spiegelt sich die Melancholie, die sich wie ein feiner Schleier seit dem Untergang der einstigen Weltmacht Portugal gelegt hat, wieder. Geblendet vom alten Glanz der Geschichte und der Verdrängung der einstigen Erfahrungen, erwacht ein neuer Traum vom Rande Europas in die Mitte der Welt zurückzukehren. Abseits der Metropolen, für die meisten nicht sichtbar, zeigt sich jedoch ein ganz anderes Bild. Eine Rückbesinnung auf eine ganz eigene Kulturgeschichte.
Ausstellungsdauer 12.08. - 16.09.2011
Vernissage 11.08.2011, Beginn 19.00 Uhr