Rom und die Ba
Rom und die Barbaren
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Ausstellung22.08.2008 - 07.12.2008
Die Zeit der Völkerwanderung gehört zu den großen dramatischen Erzählungen der europäischen Geschichtsschreibung. Die neuere Forschung begreift diese bewegte Epoche zwischen der Spätantike und dem Frühmittelalter weniger als einen heroischen 'Kampf um Rom', denn als einen komplexen Transformationsprozess des Römischen Imperiums, an dem die Barbaren ihren Anteil hatten.
Tatsächlich lösten die tief greifenden politischen, sozialen und kulturellen Umwälzungen, welche die hellenistisch-römische Welt vom 4. bis zum 7. nachchristlichen Jahrhundert erschütterten, gewaltige Migrationsbewegungen germanischer und reiternomadischer Stämme aus. Die in mehreren Wellen verlaufende Völkerwanderung führte schließlich zum Zusammenbruch des Weströmischen Reiches, dem neue Herrschaftsbildungen und die Entstehung einer römisch-barbarischen Kultur folgten. Gleichzeitig wurde der weite geographische Raum zwischen der Ostsee und dem Schwarzen Meer zum Ausgangspunkt einer Neuverteilung der einzelnen Stämme (der Goten, Gepiden, Alamannen, Hunnen u.a.) über ganz Europa.
Die Ausstellung bietet eine systematische Annäherung an diese komplexen Vorgänge. Anhand einer Auswahl von ca. 500 Exponaten - prachtvollen Waffen und Pferdegeschirren, edlem Schmuck, Statussymbolen und Gebrauchsgegenständen, kultischen Objekten und kostbaren Grabbeigaben - greift sie die wichtigsten Fragestellungen der Völkerwanderungszeit auf: Wer waren die Hauptakteure des Geschehens und welche Ziele verfolgten sie? Was setzte die gewaltigen Migrationsströme in Bewegung und wie war deren Verlauf? Welche Konsequenzen ergaben sich daraus für das Römische Reich und die angrenzenden Territorien? Spannende Fragen, die nicht zuletzt unter dem Eindruck der jüngeren europäischen Geschichte, die Aktualität des Ausstellungsthema veranschaulichen.
Eine Ausstellung des Palazzo Grassi, Venedig und der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn.
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano und des deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler.