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Neue Sammlungsausstellung:

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Von der Reformation bis zu den Erbfolgekriegen
16. und 17. Jahrhundert
Badisches Landesmuseum Karlsruhe – Schloss

Lange waren die Schätze aus der Zeit der Renaissance und des Frühbarocks wegen Sanierungsarbeiten in den Depots und Magazinen des Badischen Landesmuseums verborgen. Ab dem 11. November werden sie nun in der neu gestalteten Sammlungsausstellung „Von der Reformation bis zu den Erbfolgekriegen – 16. und 17. Jahrhundert“ im Karlsruher Schloss der Öffentlichkeit präsentiert. Zu sehen sind einzigartige Kunstobjekte und spannende Alltagsgegenstände, die den Zeitenumbruch in die moderne Welt veranschaulichen.

Kulturelle Blüte und kriegsbedingtes Elend, bahnbrechende Entdeckungen und tief greifende Veränderungen in Kirche und Gesellschaft sind die Spannungsfelder, in denen sich der Mensch in dieser ereignisreichen Epoche bewegte. Anhand der Themenbereiche Humanismus, Wissenschaft, Handwerk und Zünfte, höfische Kultur und bürgerliche Lebenswelt sowie Religion und Krieg entwirft die Ausstellung ein vielschichtiges Bild dieser bewegten Zeit.

Im Mittelpunkt stehen der südwestdeutsche Raum und die Region am Oberrhein, in der mit Freiburg, Basel und Straßburg drei der wichtigsten humanistisch geprägten Zentren der Zeit beheimatet waren. Das Bildnis Erasmus’ von Rotterdam, der unter anderem in Freiburg und Basel wirkte, ist auf einer kostbaren Medaille verewigt. Zeugnis von den machtvollen geistigen Umwälzungen gibt die Büste des Gaius Julius Caesar von Jörg Muskat. In ihr nimmt die Individualisierung, das Interesse am Einzelnen, aber auch die Faszination an der Antike und ihrer Nachahmung Gestalt an. Beeinflusst von der italienischen Renaissance entstanden weitere kostbare Gemälde, Skulpturen, Möbel und Goldschmiedearbeiten, darunter ein wertvolles Räuchergefäß von Abraham Jamnitzer, das zu den Höhepunkten der Ausstellung zählt. Ein mächtiger Erdglobus und meisterhaft gefertigte Tischuhren illustrieren Wissensdurst, Forscher- und Entdeckergeist. Kunstvolle Silber- und Goldschmiedearbeiten, Wappenschilder und eine Zunftlade geben Einblicke in die Welt des Handwerks und Handels. Das bürgerliche Leben in der Stadt spiegelt sich in Alltagsgegenständen wie Schmuck und Textilien, Haushaltsgeräten und Musikinstrumenten wider, während die adelige Welt anhand der badischen Fürstengalerie thematisiert wird. Reformation und Gegenreformation sind weitere bedeutende Bereiche der Ausstellung Eindrucksvoll sind das Kruzifix und die lebensgroßen Heiligenfiguren des Höchenschwander Altars, deren ursprüngliche Aufstellung nachempfunden wurde. Auch die Zerstörungen, die prägend für die Epoche waren, werden thematisiert. So zeugt eine Gruppe von beschädigten Skulpturen vom Bildersturm, der im Zuge der Reformation auch über das oberrheinische Gebiet hinwegfegte. Prächtige Rüstungen und Waffen verweisen auf die kriegerischen Aspekte, insbesondere den Dreißigjährigen Krieg, aber auch die Erbfolgekriege – blutige und verlustreiche Machtkämpfe, die Europa neu ordnen sollten und die oberrheinische Region in besonderem Maße betrafen.

Begleitet wird die Ausstellung bis zum 14.1.2007 von einem bunten Programm mit einem breit gefächerten Führungsangebot, Workshops und interessanten Thementagen. Ein Audioguide (2 €) in deutscher Sprache bietet spannendes Hintergrundwissen.


Ausstellung






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Leonhard Han, Konstanz,
um 1590-1600
    Trinkgefäß in Form eines Stadtwächters, Leonhard Han, Konstanz, um 1590-1600
    Badische Landesmuseum
  • Drei Grazien
Leonard Kern
1640/50
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    Badische Landesmuseum