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Meisterwerke im Fokus: Max Oppenheimer

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Seit 2009 präsentiert das Belvedere die Ausstellungsserie Meisterwerke im Fokus: Jeweils im Frühjahr und Herbst demonstrieren Sonderpräsentationen ausgewählter Werke der Sammlung die hohe Qualität der Bestände - etwa der internationalen Klassischen Moderne, der deutschen Romantik oder des französischen Impressionismus. Gezeigt werden sowohl Retrospektiven einzelner Künstler als auch Schlüsselwerke wichtiger stilistischer Entwicklungen von der Gotik bis in die Gegenwart.

Max Oppenheimer vor seinem Werk Die Philharmoniker, um 1938  © Archiv Museum Langmatt, Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown, Baden (Schweiz)

Den 150. Geburtstag Gustav Mahlers nimmt das Belvedere zum Anlass, in der Reihe Meisterwerke im Fokus Max Oppenheimers Gemälde Die Philharmoniker eine Ausstellung zu widmen. Mahlers Arbeit als Komponist und Musikoperndirektor prägte in entscheidendem Maße die Musikrezeption seiner Zeitgenossen und drückte sich unmittelbar auch in der Malerei und Bildhauerei verschiedener Künstler aus.

Ab 1914 wurde für den leidenschaftlichen Violinisten und Musikkenner Oppenheimer die Welt der Musik zum zentralen Thema seines Schaffens, was allein allerdings noch nicht so außergewöhnlich war. Denn spätestens mit Richard Wagner war die Musik in das Blickfeld vieler bildender Künstler gerückt. Das Werk Die Philharmoniker entstand über den langen Zeitraum von 1926 bis 1952, also größtenteils im New Yorker Exil des jüdischen Künstlers. Unbestritten wirkt es in seiner monumentalen Form wie sein künstlerisches Testament. Die Verbindung von Musik und Malerei sollte für Oppenheimer zu einem überlebenswichtigen Heilmittel in der Fremde werden. So erklärt sich die lange Entstehungszeit dieses Gemäldes als eine Auseinandersetzung mit der eigenen kulturellen Identität, verbunden mit der Hoffnung auf eine universell verständliche Sprache der Kunst.

Neben diesem Monumentalwerk sind weitere Gemälde und Zeichnungen Oppenheimers sowie eine Auswahl an Werken seiner Zeitgenossen zu sehen.

Musikbilder Das Gemälde Die Philharmoniker kommt einer Apotheose Gustav Mahlers gleich, der in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag feiert. Das Belvedere besitzt mit den Gemälden Die Philharmoniker und Klingler-Quartett zwei Hauptwerke Max Oppenheimers. Beide zählen zur Gruppe der Musikbilder. In ihnen überträgt Oppenheimer schlüssig das musikalische Erlebnis in die Malerei. Seine Studien belegen eine genaue Fachkenntnis, sichtbar an der Handhaltung der Violinisten, deren Pizzicato hörbar zu werden scheint.

In den Philharmonikern verstärken die Staffelung der Streicher wie auch Haltung und Mimik der Bläser den „Klang“ des Bildes. Die Licht- und Farbführung, die von links nach rechts aufbrausenden warmen rotbraunen bis gelben Farbtöne verleihen dem Gemälde Dynamik. Oppenheimer, der das Bild 1926 in Berlin begonnen hatte, arbeitete an dessen Perfektion noch bis 1952 im New Yorker Exil weiter.

Im Klingler- und im Kolisch-Quartett gestaltet Oppenheimer mit collageartigen Überlagerungen von Händen und Musikinstrumenten einen Bildraum, der dem beobachtenden Blick des Konzertbesuchers entspricht. Gleichzeitig erzeugt die Abfolge der Hände und der Instrumente in der Fläche des Bildovals einen Rhythmus.

Freundschaften – Porträts Oppenheimers Porträts dokumentieren Freundschaften des Künstlers wie auch seine künstlerischen Absichten. Die Pracht aus Klimts Gemälden weicht der Tonigkeit. Körperhaltung und Gestik werden zu zentralen Fragestellungen. Vor allem die Hände als Charakteristika des Porträtierten gewinnen an Bedeutung. Der Bildhintergrund wird zur malerisch belebten Folie. Schiele sucht 1909 den künstlerischen Austausch mit Oppenheimer und teilt mit ihm einige Monate ein Atelier. Beide entwickeln die Psychologisierung durch Gestik weiter, eine Komponente, die auch im Werk Kokoschkas wiederzufinden ist. Im Porträt Ferruccio Busonis treten hierzu Gestaltungselemente, die sich ausbreitende Schallwellen sichtbar machen und das energetisch aufgeladene Spiel des Pianisten veranschaulichen. In den späteren Musikbildern und musikalischen Porträts treten die Hände komplett an die Stelle der Physiognomie. Somit verlagert Oppenheimer die psychologisierende Darstellung auf die Verbildlichung des rein musikalischen Erlebnisses.


Ausstellung






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  • Max Oppenheimer in seinem New Yorker Atelier, um 1952

© Archiv Museum Langmatt, Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown, Baden (Schweiz)
    Max Oppenheimer in seinem New Yorker Atelier, um 1952 © Archiv Museum Langmatt, Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown, Baden (Schweiz)
    Österreichische Galerie Belvedere
  • Max Oppenheimer Klingler-Quartett, 1917 
Öl und Tempera auf Leinwand 70 x 80 cm 
Belvedere, Wien © Belvedere Wien
    Max Oppenheimer Klingler-Quartett, 1917 Öl und Tempera auf Leinwand 70 x 80 cm Belvedere, Wien © Belvedere Wien
    Österreichische Galerie Belvedere
  • Max Oppenheimer Klingler-Quartett, 1917 Öl und Tempera auf Leinwand 70 x 80 cm

Belvedere, Wien © Belvedere Wien
    Max Oppenheimer Klingler-Quartett, 1917 Öl und Tempera auf Leinwand 70 x 80 cm Belvedere, Wien © Belvedere Wien
    Österreichische Galerie Belvedere
  • Max Oppenheimer Bildnis Egon Schiele, 1910 Öl auf Leinwand 45 x 43 cm

Wien Museum © Wien Museum
    Max Oppenheimer Bildnis Egon Schiele, 1910 Öl auf Leinwand 45 x 43 cm Wien Museum © Wien Museum
    Österreichische Galerie Belvedere