Sprengel Museum
Purer Zufall
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Ausstellung15.05.2013 - 15.09.2013
Ein anderes Kapitel schlagen Werke auf, für die Künstler die Idee des Zufallsgenerators in ihrem Schaffen aufgegriffen haben. Ihr Ziel war es, zu einer hierarchielosen Bildstruktur jenseits von sub- jektiven Kategorien wie Inspiration und individueller Handschrift zu gelangen. Insbesondere ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden vielfältige Methoden entwickelt, um Zufallsdaten für die Kunst zu erzeugen, darunter Losverfahren und computergestützte Systeme. John Cage erhob den Zufall zum werkkonstruierenden Prinzip. Um sich als Künstler bewusst zurückzunehmen, er- fand er komplizierte Verfahren, auf deren Grundlage er mithilfe des I Gings, des chinesischen Münzorakels, nicht nur seine musikalischen, sondern auch seine bildkünstlerischen Kompositionen generierte. Für seine zufälligen Farbtonanordnungen loste Gerhard Richter zunächst jeden einzel- nen Ton aus, bevor er aus Zeitgründen wie Cage dazu überging, die Daten von einem Computer erzeugen zu lassen. Andere Beispiele für Zufallsgeneratoren finden sich in der frühen Computer- grafik seit Mitte 1960er-Jahre. Hier sind Algorhythmen zugunsten einer Objektivierung und eines überraschenden Ergebnisses eingesetzt worden. Die Künstler gaben ihre Autonomie auf und den künstlerischen Schaffensprozess an die Apparatur ab.
Eine weitere Perspektive eröffnet die Gegenüberstellung zweier Positionen mit Werken von Dieter Roth und Daniel Spoerri. Beide haben organische Materialien in ihre Arbeit eingeführt, im Fall von Dieter Roth beispielsweise Gewürze, Joghurt oder Käse. Die Zeit wirkt am Entstehen der Wer- ke mit. Dem kontinuierlichen Verfall überlassen, entwickeln sich überraschende Formen, Farben und Strukturen. So ließ er für seine „Große Landschaft“ (1969) Käse auf Dachpappe in einer durch- sichtigen Plastiktasche verschimmeln. Andere Arbeiten von Roth unterliegen Veränderungen, da sie vom Betrachter mitgestaltet werden können. Daniel Spoerri, der sich selbst als „Handlanger des Zufalls“ bezeichnet hat, konserviert in seinen „Fallenbildern“ Zufallskompositionen, die sich aus Handlungen und Situationen ergeben, an denen andere Personen beteiligt sind. Der Zufall agiert in den vom Künstler gesteckten Grenzen und übernimmt seine kompositionelle Arbeit, bis dieser be- schließt, ihn zu einem bestimmten Zeitpunkt zu fixieren.
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Wo Sie die Werke Cézannes besichtigen können: Kunsthaus, Zürich „Das...
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15.05.2013 - 15.09.2013
Öffnungszeiten:
Montag geschlossen
Dienstag 10 - 20 Uhr
Mittwoch bis Sonntag 10 - 18 Uhr
Pfingstsonntag und -montag 10 - 18 UhrEs erscheint ein Katalog zum Preis vom 10 Euro. Die Ausstellung wird begleitet von einem um-
fangreichen Rahmenprogramm.