Radierungen
Linie und Skulptur im Dialog
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Ausstellung09.11.2011 - 09.04.2012
Linie und Skulptur im Dialog: Rodin, Giacometti, Modigliani Werke aus der Sammlung Kasser/Mochary Family Foundation, USA Die Linie ist ein zentrales Thema für die Bildhauerei des 20. Jahrhunderts. Anhand von Meisterwerken der klassischen Moderne beleuchtet die von Dr. Beate Kemfert, Kuratorin und Stiftungsvorstand der Opelvillen, konzipierte Ausstellung in der spannungsvollen Gegenüberstellung von Skulptur und Zeichnung die Faszination der Linie auf die Künstler.
„Bei der Überlegung, wie die Sammlung der Kasser/Mochary Family Foundation selektiv und doch signifikant vorgestellt werden kann, standen wie bei jedem Ausstellungsvorhaben Fragen der Kunstentwicklung im Vordergrund“, so Beate Kemfert. Ihr Konzept entwickelte sie, nachdem sie die umfangreiche Sammlung komplett gesichtet hatte.
Auguste Rodins berühmte Bronzeskulptur L'éternelle idole (Das ewige Idol) aus dem Jahr 1893, mit deren Ankauf das Ehepaar Kasser 1971 seine Sammlung gründete, kündigt bereits an, womit sich die Bildhauerei des 20. Jahrhunderts verstärkt beschäftigen sollte: die Linie. Anhand von über fünfzig Meisterwerken aus der hochkarätigen Kunstsammlung der Kasser/Mochary Family Foundation wagt Linie und Skulptur im Dialog in der Gegenüberstellung von Skulptur und Zeichnung einen aufschlussreichen Blick auf die Kunst der Moderne und ihre Entwicklung hin zur Abstraktion.
Es waren vor allem Maler und Zeichner wie Henri Matisse, Paul Gauguin oder André Derain, die mit ihren plastischen Werken entscheidende Neuerungen für die Entwicklung der modernen Skulptur gebracht haben. Der betonte Einsatz von geschwungenen, kurvigen Linien, ihre Überschneidungen und Gegenüberstellungen, schnelle und bewegte Strichführungen boten neue Möglichkeiten, Volumen zu erzeugen und Deformationen oder Abstraktionen zu erzielen.
Auf den ersten Blick ungewöhnliche Kombinationen verdeutlichen dabei den Facettenreichtum der unterschiedlichen ästhetischen Lösungen: In Rodins Léternelle idole etwa wird in einer ganz ähnlichen Weise versucht, mittels der Linie Volumina zu erzeugen, wie in einer ungegenständlichen Zeichnung von Moholy-Nagy, während Zeichnungen und Skulpturen von Giacometti anschaulich die Rolle der Linie beim Schaffen von Oberflächenstruktur widerspiegeln. In Alexander Archipenkos Flat Torso wiederum ist die Figur ganz aus der Reduktion auf die Linie heraus entwickelt. Im Fokus auf die Linie entfaltet sich so eine oft überraschende Sicht auf die Skulptur des 20. Jahrhunderts.
Meisterwerke aus der bedeutenden Kasser/Mochary Family Foundation Die 1969 von Alexander und Elisabeth Kasser in den USA gegründete Kasser Art Foundation wurde 2011 in Kasser/Mochary Family Foundation umbenannt. Das Ehepaar Kasser verließ Ungarn nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie waren in Budapest Zeugen und unentbehrliche Helfer im Kampf gegen den Holocaust, wofür Alexander Kasser 1997 der Titel „Gerechter unter den Völkern“ des Staates Israel verliehen wurde.
In den USA wurde es den Kassers wieder möglich, ihre Sammeltätigkeit aufzunehmen und sich der Musik und bildenden Kunst neu zu widmen. Elisabeth Kasser hatte Kunstgeschichte in Budapest studiert, und Alexander Kasser folgte seiner frühen Leidenschaft. In den 1970er- Jahren reisten sie immer wieder nach Europa, nicht zuletzt um Kunstwerke europäischen Ursprungs zusammenzutragen.
Linie und Skulptur im Dialog zeigt unter anderem Werke von Jean Arp, Alexander Archipenko, Paul Cézanne, Giorgio de Chirico, Edgar Degas, Max Ernst, Paul Gauguin, Alberto Giacometti, Henri Matisse, Amedeo Modigliani, László Moholy-Nagy, Auguste Rodin und Henry Moore.
Starke Partner ermöglichen Linie und Skulptur im Dialog „Unser besonderer Dank gilt den Partnern, die wir für Linie und Skulptur im Dialog gewinnen konnten“, sagt Beate Kemfert. Neben der Sparkassen-Stiftung Groß-Gerau und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen stellt auch die Hessische Kulturstiftung finanzielle Mittel zur Verfügung.
Beate Kemfert hat Linie und Skulptur im Dialog zunächst für die Opelvillen konzipiert. Die Ausstellung wird anschließend in zwei weiteren namhaften Häusern gezeigt: vom 12. Mai bis zum 16. September 2012 im Museum für Neue Kunst in Freiburg und vom 9. Dezember 2012 bis zum 17. Februar 2013 im Stadtmuseum Jena.
Bei der Vernissage in Rüsselsheim werden die Leihgeber aus den USA, Mary Mochary und Michael Kasser, zugegen sein. „Über diese Anerkennung unserer Arbeit freuen wir uns natürlich sehr“, sagt Beate Kemfert.
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