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Karlsruher Farblithografie um 1900

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Technische Grundlagen Das Drucken von einem glatt polierten und in einem komplexen chemischen Verfahren earbeiteten Stein war eine Erfindung des späten 18. Jahrhunderts. Zunächst wurde diese Technik für Reproduktions- und Illustrationszwecke eingesetzt. Die Lithografie, auch Steindruck genannt, wurde um 1797 von Alois Senefelder entwickelt: Auf eine Platte aus Kalkschiefer werden die zu druckenden Partien mit Fettkreide aufgebracht. Danach werden die übrigen Flächen mit Wasser fettabstoßend gemacht. Die danach aufgetragene fetthaltige Druckfarbe haftet nur an den Stellen, wo auch der Stein fetthaltig ist. Mit den Steindrucken werden hohe Druckauflagen möglich, da der Farbträger kaum Verschleiß zeigt. Bei Farblithografien wird für jede Farbe ein eigener Stein benötigt; dadurch wird der Druckvorgang komplizierter und aufwändiger. Künstlerische Ausprägungen Im 19. Jahrhundert arbeiteten mehrere große Künstler mit der Lithografie in Schwarzweiß, unter ihnen Francisco de Goya (1746-1848), Dominique Ingres (1780- 1867), Théodore Géricault (1791-1824), Honoré Daumier (1810-1879) und Adolf von Menzel (1815-1905). Mit Aufkommen der Fotografie entstanden seit etwa 1880 auch farbige Lithografien. Zu den frühesten großen künstlerischen Leistungen auf dem Gebiet der Farblithografie gehören die weltberühmten Werke von Henri de Toulouse- Lautrec (1864-1901), von dessen bravourös gezeichneten und dekorativ flächig komponierten Farblithografien wichtige Impulse ausgingen. Um 1900 entwickelte sich in Karlsruhe das für Deutschland wichtigste Zentrum der Künstlerlithografie. Der Maler Leopold Graf von Kalckreuth, Mitbegründer des Künstlerbundes Karlsruhe (1896), initiierte eine Lithografie-Klasse an der Großherzoglichen Kunstschule. In dieser Kunstakademie entwickelte sich mit dem Künstlerbund die Kunstdruckerei Künstlerbund Karlsruhe mit einer Farblithografie- Werkstatt. Eine internationale Verbreitung der Steinzeichnungen kam schließlich durch eine Zusammenarbeit mit den Leipziger Verlagen B.G. Teubner und R. Voigtländer zustande. Stiftung Museum Schloss Moyland Sammlung van der Grinten Joseph Beuys Archiv des Landes Nordrhein-Westfalen Am Schloss 4 D-47551 Bedburg-Hau Medienkontakt: Sofia Becker Leiterin Medien- und Öffentlichkeitsarbeit fon +49 (0) 2824 / 9510-64 fax +49 (0) 2824 / 9510-95 Die Sammlung van der Grinten umfasst viele unterschiedliche Schwerpunkte. Darin bilden die Karlsruher Farblithografien um 1900 einen ganz eigenen Bestand neben den englischen Radierungen des 19. Jahrhunderts, den Holzschnitten des deutschen Expressionismus oder den internationalen Farbholzschnitten um 1900. Bereits mehrfach wurden im Museum Schloss Moyland Arbeiten aus dem Bereich der Druckgrafik, z.B. Expressionistische Holzschnitte und solche der Jugendstilzeit gezeigt. Erstmalig werden nun jedoch ausgewählte Werke aus dem Bestand der Karlsruher Farblithografie um 1900 vorgestellt. Zwei der ersten Arbeiten, die die Brüder van der Grinten gesammelt haben (Lithografien von Käthe Kollwitz, Hans Thoma und Hans von Volkmann), waren Karlsruher Farblithografien. Heute befinden sich in dieser Sammlung ca. 130 Steindrucke aus Karlsruhe. Die Eröffnung der Ausstellung findet am Samstag, 28. Oktober 2006, 18:00 Uhr im Grafikkabinett des Museums Schloss Moyland statt. Vom 29.10.2006 bis zum 11.02.2007 wird die Ausstellung hier zu sehen sein. Katalog Es ist eine Publikation mit Texten von Franz Joseph van der Grinten und Ron Manheim, 70 Seiten, 38 Farbtafeln, einem Verzeichnis der ausgestellten Werke und Biografien der Künstler erschienen. Der Katalog ist im Museumsshop zum Preis von 14,90 € erhältlich.

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  • Franz Hein Nixe im Goldfischteich, 1901  Farblithografie  21,5 x 13,2 cm
 © Stiftung Museum Schloss Moyland
    Franz Hein Nixe im Goldfischteich, 1901 Farblithografie 21,5 x 13,2 cm © Stiftung Museum Schloss Moyland
    Museum Schloss Moyland
  • Hans von Volkmann Mairegen, um 1900
Farblithografie 42,2 x 55,4 cm 
© Stiftung Museum Schloss Moyland
    Hans von Volkmann Mairegen, um 1900 Farblithografie 42,2 x 55,4 cm © Stiftung Museum Schloss Moyland
    Museum Schloss Moyland
  • Hermann Daur  Auf einsamer Höhe, 1902  Farblithografie  29,9 x 40,4 cm © Stiftung Museum Schloss Moyland
    Hermann Daur Auf einsamer Höhe, 1902 Farblithografie 29,9 x 40,4 cm © Stiftung Museum Schloss Moyland
    Museum Schloss Moyland