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How long is now?

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Künstler: Michael Aschauer, Boris Becker, Stéphane Couturier, Stefanie Hilgarth, Anna Jermolaewa, Martin Klimas, Brigitte Kowanz, Edgar Leciejewski, Michael Michlmayr, Jeff Nixon, Stephan Reusse, Liddy Scheffknecht, Werner Schrödl, Jutta Strohmaier, Hiroshi Sugimoto, Martin Walde, Flora Watzal, Michael Wesely

Was also ist die Zeit? Wenn mich niemand darüber fragt, so weiß ich es, wenn ich es aber jemandem auf seine Frage erklären möchte, so weiß ich es nicht. Das jedoch kann ich zuversichtlich sagen: ich weiß, daß es keine vergangene Zeit gäbe, wenn nichts vorüberginge, keine zukünftige, wenn nichts da wäre [...] 1

Nicht weniger als der Frage nach der Zeit – ihrer Bestimmung, ihrem Wesen, ihrer speziellen Bedeutung in einer von extrem beschleunigter Fortbewegung und Kommunikation bzw. von Zeit-ist-Geld-Kultur geprägten Gesellschaft – sowie ihrer Darstellungsmöglichkeiten gehen 18 KünstlerInnen nach, die an der Ausstellung How long is now? im FOTO-RAUM Wien teilnehmen. Zeit ist neben Raum eine Basiskategorie unserer Wahrnehmung und doch so viel schwerer greifbar als dieser. Vom Menschen konstruierte Zeitsysteme und subjektiv erfahrene Zeit bilden die Grundlagen der Auseinandersetzung. Die KünstlerInnen stellen sich der Herausforderung, Zeit, Zeitverläufe bzw. Bewegung und Transformation zu visualisieren; sie gehen aber auch über die Problemstellung, Zeitabläufe darzustellen, hinaus. Vielmehr greifen sie verändernd in diese ein: Durch Inszenierung und/oder manuelle oder digitale Bearbeitung werden Bilder so manipuliert (Zusammenführung verschiedener Zeitebenen bzw. Bewegungszustände, Zeitverschiebung, Zeitdehnung/-raffung, Zeitschnitt, Wiederholung, Überblendung, Langzeitbelichtung …), dass neue irritierende, meist illusionistische Zeit-Raum-Konstellationen entstehen, die Zeit letztich als inhomogene Größe entlarven. Einige der KünstlerInnen eröffnen durch den Einsatz spezieller Fotoapparate wie u.a. Line-Scan-, Hochgeschwindigkeits- oder Wärmebild-Kameras der Auseinandersetzung mit Zeit neue Wege. Meditative, „zeitlose“, in die Abstraktion führende Arbeiten eröffnen Gedanken an Ursprung und Endlichkeit der Existenz und machen darauf aufmerksam, dass wir, in unserem heutigen Zeitbewusstsein gefangen, oft vergessen, dass Zeit nicht nur eine vom Menschen definierte Größe, sondern vor allem eine „Dimension des natürlichen Universums“ 2 ist.

Text von Petra Noll
1 Augustinus, Confessiones XI, 14 (397-401)
2 Norbert Elias, Über die Zeit, Frankfurt a. M., 1984, S. 46






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  • 09.10.2013 - 11.12.2013
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    geöffnet Montag, Mittwoch, Freitag 10 – 13 Uhr,
    Donnerstag 16 – 19 Uhr
    im August NUR nach Vereinbarung

    erreichbar mit der U6 / AKH



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