Residenzgalerie Salzburg
Gedanken-Striche.
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Ausstellung23.11.2012 - 03.02.2013
Ausstellungskuratorin Dir. Dr. Roswitha Juffinger verabschiedet sich mit dieser Ausstellung von der Residenzgalerie Salzburg, die sie seit 1985 insgesamt 27 Jahre als Direktorin leitete.
Damit geht für das Museum eine erfolgreiche Ära zu Ende: Unter dem Direktorat von Roswitha Juffinger wurde die Zahl der Mitarbeiter kontinuierlich vergrößert und die wissenschaftliche Arbeit vorangetrieben. Insgesamt erschienen 59 Kataloge und Publikationen, präsentiert wurden 69 Ausstellungen. Im Zeitraum 1988–2010 wurden zu sämtlichen Objekten des Hauses Bestandskataloge bzw. Verzeichnisse publiziert; 2007 veröffentlichte das Land Salzburg die Publikation zu den Kriegsankäufen der Jahre 1942–1944. Das zweibändige Gesamtverzeichnis der Gemälde, herausgegeben 2010, ist ein wichtiges „Abschiedsgeschenk“. Trotz knapper Mittel erreichte das Museum mit eigenständig erarbeiteten Programmen stets internationale Aufmerksamkeit.
Nicht zuletzt verfügte die Residenzgalerie Salzburg als erstes Salzburger Museum im Jahre 1992 über einen „Atelierraum“, der aktive Kunstvermittlung ermöglicht.
Landeshauptmann-Stv. Dr. Wilfried Haslauer: „Zu dieser ganz besonderen Ausstellung gratuliere ich Frau Dir. Dr. Roswitha Juffinger herzlich und danke ihr auch für die 27- jährige erfolgreiche Tätigkeit als Direktorin der Residenzgalerie, deren Ausstellungen viele Interessierte aus Salzburg sowie aus dem In- und Ausland begeistert haben. Über die aktuelle Ausstellung anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums der Paris-Lodron-Universität freue ich mich sehr, da diese Ausdruck der guten Zusammenarbeit und der zahlreichen Kooperationen zwischen der Residenzgalerie und anderen Institutionen in Salzburg ist.“
Zur Ausstellung:
Die Paris-Lodron Universität Salzburg besitzt eine Graphiksammlung mit Werken aus dem 15. – 20. Jahrhundert, die zu den wertvollen, historisch und kunstgeschichtlich relevanten Kunstbeständen Österreichs zählt. Aus Anlass des 50-Jahr Jubiläums ihrer Neugründung präsentiert die Universität Salzburg in Kooperation mit der Residenzgalerie Salzburg eine erlesene Auswahl der kostbarsten Blätter.
Erstmals sind aus der hochkarätigen, aber wenig bekannten Graphiksammlung der Salzburger Fürsterzbischöfe ausgesuchte Glanzstücke zu sehen, die sich heute in der Universitätsbibliothek Salzburg befinden. Die Kunstzentren Venedig und Rom, mit Zeichnungen und Druckgraphik von der Renaissance bis zum Barock, bilden den Schwerpunkt der Ausstellung. Eine kleine Auswahl früher Drucke des 15./16. Jh.s nördlich der Alpen, zum Teil in Nürnberg entstanden, sowie Druckgraphiken des 16. Jh.s aus den Niederlanden geben einen weiteren, blitzlichtartigen Eindruck von der Fülle an graphischen Meisterwerken der Bibliothek. Paolo Veroneses Skizzenblatt für sein Gemälde „Rahel am Brunnen“, mit grandioser Leichtigkeit aufs Papier gebracht, lädt als Plakatmotiv zum Besuch einer einzigartigen Ausstellung graphischer Kostbarkeiten ein. Zeichnungen und Druckgraphik folgender Künstler: A. Andreani, H. S. Beham, A. Carracci, M. Cartaro, Meister der Celtis-Illustrationen, H. III. van Cleve, H. Cock, F. Huys, J. Palma il Giovane, P. Veronese, M. Wolgemut sowie Werke nach P. Brueghel d. Ä., Domenichino, Guercino, G. Lanfranco und Tizian.
Zur Präsentation:
Raum- & Objekt-Texte: Roswitha Juffinger, Beatrix Koll, Christoph Brandhuber
RAUM II
Die Klebebände der Universitätsbibliothek Salzburg Als Klebebände bezeichnet man Folianten – oft beträchtlicher Größe, auf deren leere Seiten Handzeichnungen und Druckgraphiken geklebt wurden. Viele Kunstsammler vom 16. bis zum 18. Jahrhundert verwendeten diese Methode, um ihre Graphiken aufzubewahren. Die Universitätsbibliothek muss Anfang des 19. Jahrhunderts nach Übernahme der Buchbestände aus der erzbischöflichen Hofbibliothek mindestens 15 Klebebände mit mehr als 2.400 Graphiken in ihrem Besitz gehabt haben. Inhalt der Bände waren Zivil- und Militärarchitektur, Perspektivenlehre, Landkarten, Kunstwerke des Altertums, etc. Bis auf eine Ausnahme wurden alle Bände in den 1930er Jahren aufgelöst. Die Einzelblätter erhielten neue Signaturen und bilden den Kern der modernen Graphiksammlung in der Bibliothek.
Der Klebeband „Städtebilder“
Zum spektakulärsten Bestand zählen 14 Handzeichnungen und 148 Druckgraphiken, die sich im Klebeband „Städtebilder“ befanden: Familiäre Bezüge, Widmungen und persönlicher Aufenthalt lassen Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau (reg. 1587 – 1612) als Sammler dieser Blätter vermuten. Integriert waren in diesem Folio-Band erlesenen Stadtansichten, Schlachtendarstellungen, antiken Ruinen und Wallfahrtsstätten sowie Volksbräuche, wie der Palio in Siena oder der Stierkampf in Cremona. Geschaffen wurden die Blätter von italienischen und niederländischen Künstlern in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts bzw. um 1600. Die ursprüngliche Reihenfolge der „Städtebilder“, von denen in diesem Raum eine kleine Auswahl zu sehen ist, konnte 2011 rekonstruiert werden.
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Buch- Druck, HolzschnitttechnikAnfangs wurden die Bücher noch mit Holzschnitttechnik bebildert....
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23.11.2012 - 03.02.2013