Residenzgalerie Salzburg
Gedanken-Striche.
-
Ausstellung23.11.2012 - 03.02.2013
RAUM IV
Venedig – La Serenissima Während Venedigs politischer Einfluss ab dem Ende des 16. Jahrhunderts kontinuierlich abnimmt, verteidigt die Lagunenstadt ihren Weltruf als Stadt der Künste mit Erfolg. Die Gemälde von Tizian, Veronese, Tintoretto und dem jüngeren Palma werden von den höchsten Fürsten Europas gesammelt. Die neu erblühende Kupferstichtechnik verbreitet Venedigs Kunstschaffen weit über die Grenzen Italiens, so auch die vielgerühmten Werke der Künstlerfamilie Bassano. Über Jahrhunderte zeigen sich Salzburgs Erzbischöfe von der venezianischen Malerei beeindruckt, beginnend mit Wolf Dietrich von Raitenau, dem die Verpflichtung von Leandro Bassano gelingt. Die hohe Wertschätzung der Salzburger Kirchenfürsten für die Kunst Venedigs lässt sich noch in der Graphiksammlung von Hieronymus Colloredo belegen. Eindrucksvoll manifestiert sich dieses Interesse an den kostbaren Originalblättern Veroneses und Palma Giovanes, die in dieser Ausstellung präsentiert werden.
RAUM V
Das Oeuvre von Jacopo Palma il Giovane (um 1548 – 1628) in Salzburg ist nach neuesten wissenschaftlichen Forschungsergebnissen erstmals als Zeichnungskonvolut zu sehen.
Tizians (1488/90 – 1576) Holzschnittserie „Il Trionfo di Cristo“ Tizians 5-teilige Holzschnitt-Serie „Il Trionfo di Cristo“ im Format 38,5 x 268 cm hat sich in Salzburg – es ist dies als außerordentlicher Glücksfall zu werten – sowohl als lavierte Federzeichnung (36,5 x 247,2 cm) aus der Zeit um 1600, als auch als 8-teilige, von Calisto Ferrante 1608 in Rom verlegte, von Andrea Andreani geschaffene Holzschnitt-Serie (40 x 262,6 cm) erhalten. Tizians Holzschnitt-Folge, um 1510 entstanden, steht am Beginn seiner Auseinandersetzung mit dem Medium der Druckgraphik und wird bereits von den Zeitgenossen als Werk höchster künstlerischer Qualität gepriesen. Hervorgehoben wird 50 Jahre nach der Entstehung vom Künstlerbiographen G. Vasari (1568) der meisterliche Umgang mit Licht und Schatten, der für die Gesamtkomposition von entscheidender Bedeutung ist.
RAUM VI
Rom – Roma eterna Die hier gezeigten Werke stehen für die Kunstinteressen zweier Salzburger Kirchenfürsten: – Wolf Dietrich von Raitenau – von dessen „Städtebilder“ Sammlung die Ansichten des „modernen“ und des „antiken“ Rom (jeweils aus dem 16. Jahrhundert) & – Hieronymus Colloredo – aus dessen Klebebänden die Kopien nach Raffael und nach Werken berühmter, in Rom tätiger Maler des 17. Jahrhunderts stammen. Colloredos Auswahl ist einerseits dem Zeitgeschmack der Mitte des 18. Jahrhunderts geschuldet, beweist jedoch auch seine sehr persönliche Leidenschaft für die Kunst Raffaels. Für seine Bibliothek erwarb er kostbare, kolorierte Prachtausgaben der 1518/1519 entstandenen Fresken Raffaels in den Loggien des Vatikan, für die Raumausstattung der Residenz vier Kopien Nicola Bonvicinis nach Raffaels berühmter, für Papst Julius II. 1508/1511 geschaffenen „Stanza della Segnatura“ und nicht zuletzt finden sich – in Salzburg erhalten geblieben – aus seinen Klebebänden die beiden doppelseitig mit Federzeichnungen versehenen, zwischen 1500 und 1510 entstandenen Skizzen nach Raffael und Domenico Ghirlandaio mit Ansichten Roms bzw. des Pantheon.
RAUM VII
Drucke des späten 15. und der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts Die kleine Auswahl von Drucken aus dem späten 15. Jahrhundert bzw. der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts soll die Bandbreite der in Salzburg vorhandenen, kostbaren graphischen Bestände illustrieren.
Zwei Einzelblätter, die aus mit Holzschnitten illustrierten, in Nürnberg gedruckten Büchern stammen, zeigen die Blüte der Druckerkunst dieser Stadt – Conrad Celtis (1459 – 1508): Amores, Nürnberg 1502 – Holzschnitt „Apoll und Daphne“ des Meisters der Celtis-Illustrationen – Hernán Cortés (1485 – 1547): Praeclara Ferdinand iCortesii de nova maris oceani Hyspania narratio, erschienen bei Fridrich Peypus (1485 – 1510/1535 in Nürnberg tätig) in Nürnberg 1524 – Holzschnitt „Tenochtitlán“ zeigt eine Ansicht der von Cortés 1521 eroberten Hauptstadt des Aztekenreiches ebenso, wie das Einzelblatt von Michael Wolgemut, Hl. Rochus, entstanden in Nürnberg zwischen 1484/1494.
Der Kupferstich „Pacientia“ des aus Nürnberg stammenden und dort ausgebildeten Sebald Beham (1500 – 1550) entstand 1540 in Frankfurt am Main.
Aus dem Städtebilder-Klebeband stammt der großformatige Holzschnitt Donat Hübschmanns (vor 1540 – 1583), der bei Caspar Stainhofer 1563 erschien. Dargestellt ist der Flug eines dressierten Adlers an einer zu diesem Zweck vom Nordturm abgespannten Schnur anlässlich des Einzuges von Kaiser Maximilian II. in Wien am 15. März 1563.
-
Buch- Druck, HolzschnitttechnikAnfangs wurden die Bücher noch mit Holzschnitttechnik bebildert....
-
23.11.2012 - 03.02.2013