DER MEISTER VO
DER MEISTER VON FLEMALLE
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Ausstellung20.03.2009 - 21.06.2009
Um 1430 vollzieht sich ein entscheidender Umbruch in der europäischen Kunst. Gleichberechtigt mit der italienischen Frührenaissance entwickelt die Malerei in den Südlichen Niederlanden völlig neue Darstellungsmöglichkeiten, die alsbald in ganz Europa begeistert aufgenommen werden. Das Individuelle im Porträt wird entdeckt, Bildgegenstände präsentieren sich in durchdachten Räumen, und es entstehen atmosphärische, weit in die Tiefe führende Landschaften. In besonderer Weise aber begeistert diese Malerei durch die Erfassung von Licht und Schatten, von Materialbeschaffenheiten und Oberflächenreizen.
Die Gemäldegalerie Berlin besitzt die weltweit wohl bedeutendste Sammlung niederländischer Malerei des 15. Jahrhunderts. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte veranstaltet sie, in Kooperation mit dem Städel Museum in Frankfurt am Main, eine große Sonderausstellung zu dieser zentralen Epoche der Kunst.
Gewidmet ist sie zwei entscheidenden, eng miteinander verbundenen Gründergestalten der altniederländischen Malerei, dem Meister von Flémalle und Rogier van der Weyden.
Der seit spätestens 1435 in Brüssel ansässige Rogier van der Weyden (1399- 1464) kann, gemeinsam mit Jan van Eyck (um 1390-1441), den Rang des berühmtesten nordalpinen Malers seiner Zeit beanspruchen. Die Definition des sogenannten Meisters von Flémalle als einer eigenständigen Persönlichkeit geschah hingegen erst durch die moderne Kunstgeschichte. Die meisten der mit ihm in Verbindung gebrachten Werke weisen eine große Nähe zu den Gemälden Rogiers auf. Man hat den Flémaller Meister deshalb oft mit dem in Tournai tätigen Robert Campin (um 1375-1445) gleichgesetzt, in dessen Werkstatt Rogier van der Weyden von etwa 1428 bis 1432 gearbeitet hatte.
Inzwischen ist indes deutlich geworden, dass sich hinter der Bezeichnung »Meister von Flemalle« unterschiedliche Maler verbergen. Wo die Grenzlinien zu ziehen sind und wie sich das Verhältnis der flémallesken Werke zum Schaffen Rogier van der Weydens darstellt, wird allerdings bis heute kontrovers diskutiert.
Die Ausstellung »Der Meister von Flémalle und Rogier van der Weyden« bringtnun erstmals einen Großteil der mit diesen beiden Malern in Verbindung gebrachten Bilder zusammen. Für eine kurze Zeit werden längst zerlegte Altarensembles wieder zusammengeführt, manch ein Werk wird zum ersten Mal im Kontext anderer altniederländischer Gemälde gezeigt. Damit bietet sich die einmalige Gelegenheit, einige der bedeutendsten Tafelbilder vom Beginn der neuzeitlichen Kunst in der unmittelbaren Gegenüberstellung zu studieren.
In Zusammenarbeit mit dem Niederländischen Forum der Freien Universität veranstaltet die Gemäldegalerie eine Vortragsreihe zur Ausstellung.
Vortragssaal des Kunstgewerbemuseums, Kulturforum Potsdamer Platz, Beginn jeweils 19 Uhr Donnerstag, 26. März 2009 Prof. Dr. Werner Paravicini (Universität Kiel): Ein neuer Staat entsteht: Frankreich und Burgund im 15. Jahrhundert Donnerstag, 9. April 2009 Prof. Dr. Eberhard König (Freie Universität Berlin): Der Meister der Katharina von Kleve und die Bildräume des Meisters von Flémalle Donnerstag, 16. April 2009 Dr. Michael Peter (Abegg-Stiftung, Riggisberg): Brokatstoffe im Gemälde und in der Wirklichkeit Donnerstag, 30. April 2009 Mag. Eva Michel (Universität Wien): Dirk Bouts und seine Werkstatt.
Neue Perspektiven aus der Zeichnungsforschung
Um 1430 vollzieht sich ein entscheidender Umbruch in der europäischen Kunst. Gleichberechtigt mit der italienischen Frührenaissance entwickelt die Malerei in den Südlichen Niederlanden völlig neue Darstellungsmöglichkeiten, die alsbald in ganz Europa begeistert aufgenommen werden. Das Individuelle im Porträt wird entdeckt, Bildgegenstände präsentieren sich in durchdachten Räumen, und es entstehen atmosphärische, weit in die Tiefe führende Landschaften. In besonderer Weise aber begeistert diese Malerei durch die Erfassung von Licht und Schatten, von Materialbeschaffenheiten und Oberflächenreizen.
Die Gemäldegalerie Berlin besitzt die weltweit wohl bedeutendste Sammlung niederländischer Malerei des 15. Jahrhunderts. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte veranstaltet sie, in Kooperation mit dem Städel Museum in Frankfurt am Main, eine große Sonderausstellung zu dieser zentralen Epoche der Kunst.
Gewidmet ist sie zwei entscheidenden, eng miteinander verbundenen Gründergestalten der altniederländischen Malerei, dem Meister von Flémalle und Rogier van der Weyden.
Besuchereingang
Kulturforum Potsdamer Platz
Matthäikirchplatz
10785 Berlin - Tiergarten
Öffnungszeiten
Mogeschlossen Di10:00 Uhr - 18:00 Uhr Mi10:00 Uhr - 18:00 Uhr Do10:00 Uhr - 22:00 Uhr Fr10:00 Uhr - 18:00 Uhr Sa10:00 Uhr - 18:00 Uhr So10:00 Uhr - 18:00 Uhr
Für die Ausstellung "Der Meister von Flémalle und Rogier van der Weyden" gelten erweiterte Öffnungszeiten: Die Ausstellung ist Di.-So. von 10-19 Uhr, Do. von 10-22 Uhr geöffnet.
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