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comicleben_comiclife

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Mit der Ausstellung „comicleben_comiclife“ wendet sich das MKG als führendes Haus für angewandte Kunst einer besonders facettenreichen Form grafischer Gestaltung zu. Der Comic gilt seit dem letzten Jahrhundert als eigenständige und vielfältige Kunstform, seine Wahrnehmung steht im Spannungsfeld zwischen Hoch- und Populärkultur, zwischen Zeichnung und Literatur. Zu sehen sind über 400 Exponate, darunter Zeichnungen, Grafiken, großformatige Drucke, Comic-Hefte, Merchandisingprodukte, Videos und Webcomics. In sechs biografisch aufgebauten Kapiteln widmet sich die Ausstellung diesem Thema und stellt in einem weiteren Teil den Comicstandort Hamburg vor, der in Deutschland eine herausragende Stellung einnimmt. Der Comic wird aus der Perspektive der Lebenswelten seiner Produzenten und Rezipienten betrachtet. Die Ausstellung porträtiert sechs Menschen, die sich intensiv und auf unterschiedliche Weise mit Comics beschäftigen. Der serbisch-deutsche Zeichner Marko Djurdjevic steht für die amerikanischen Superhelden-comics wie Spiderman und Co, die österreichische Zeichnerin Ulli Lust für die Graphic Novel und den Autorencomic. Der deutsche Verleger Dirk Rehm vertritt die alternative Verlagsszene mit ihren europäischen Vernetzungen. Die frühen Formen des amerikanischen Zeitungscomics sind bei dem Comic-Händler und Galeristen Carsten Laqua zu finden. Das Porträt über den renommierten Comicforscher Prof. Dietrich Grünewald stellt frühe Formen der Bildgeschichte vor, die Vorbild für den klassischen amerikanischen Comic waren (von Bilderbögen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis Wilhelm Busch). Die Kostüme und Puppen der Cosplayerin Nicole S. geben Einblick in eine Fankultur, die Manga-Charaktere zum Leben erweckt und nachspielt.

Der Hamburg-Teil porträtiert den Kreativstandort an der Elbe. Hamburg beheimatet eine vielfältige und lebendige Comic-Szene mit Verlagen, Läden, Galerien und Kultureinrichtungen, die sich über den gesamten Stadtraum verteilt. Der eigens für die Ausstellung entworfene Comic-Stadtplan von Verena Braun kartographiert diese verschiedenen Akteure auf spielerische Weise und vermittelt so einen Überblick auf das Geschehen. Parallel fängt eine großformatige Projektion Hamburg, seine bekannten Sehenswürdigkeiten und versteckten Winkel, aus Sicht der Comickünstler/innen ein. Hinzu kommen Originalzeichnungen von namhaften Hamburger Zeichner/innen wie Isabel Kreitz, Arne Bellstorf, Philip Cassirer und Sascha Hommer, die Einblick geben in den Entstehungsprozess von Comics und Graphic Novels. Bezogen auf das Thema Ausbildung nimmt die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) nicht nur innerhalb Hamburgs sondern bundesweit eine herausragende Stellung ein. Comicleben_comiclife stellt aktuelle Arbeiten der Comic-Klasse von Prof. Anke Feuchtenberger vor und dokumentiert mit einem Tableau aus Comic-Titelseiten die bereits erfolgreich publizierten Werke verschiedener Absolvent/innen der HAW.

Die sechs biografischen Perspektiven auf das Thema Comic

Cosplay ist ein internationales Phänomen mit vielen unterschiedlichen Ausprägungen und Szenen. Während bei ameri-kanischen Conventions, wie der Dragon Con in Atlanta, hauptsächlich Fans von Superhelden, Science Fiction und Fantasy in ihren spektakulären Verkleidungen erscheinen, zieht die Veranstaltung Connichi im nordhessischen Kassel

vor allem Publikum aus den Bereichen Manga und Anime an. Bereits seit 2003 werden auf der traditionsreichen Leipziger Buchmesse die besten Cosplayer ausgezeichnet, ihre Inspiration beziehen sie größtenteils aus Mangas und Computerspielen.

Nicole S.: Cosplayerin / Manga: In Japan sind Comics (jap. Manga) selbstverständlicher Teil der Kultur. Sie werden von allen Altersgruppen gelesen. Nicoles Begeisterung für japanische Comics begann wie bei vielen Mangafans in Deutsch-land mit den japanischen Trickfilmen (jap. Animes) Sailor Moon und Dragon Ball. Später kaufte sie die gedruckten Mangas, die Verlage wie Carlson seit 1997 im japanischen Leseformat - von hinten nach vorn und von rechts nach links - verlegen. Mit der Manga-Fankultur entstand auch die Cosplay-Szene. Im Cosplay (engl. costume play, Kostümspiel) finden Anime und Manga zusammen. Cosplayer schlüpfen in die Rollen ihrer Manga-Helden, inszenieren Abenteuer. Sie treffen sich bei Manga-Conventions, auf Comic- und Buchmessen und auf Japanfesten. Dort treten sie manchmal in Bühnenwettbewerben auf. Inszenierung ist auch ein wichtiger Aspekt der beliebten Fotoshootings von Cosplayern und Sammlern von „BJD’s“ (Kugelgelenkpuppen in Manga-Ästhetik). Die Bilder werden anschließend auf speziellen Inter-netplattformen gezeigt und kommentiert. Inszenierung, Interaktion und ständige Kommunikation sind ein Wesenszug der national und international gut verknüpften Manga-, Cosplay- und BJD-Szene. Nicole S. ist in allen zu Hause.






  • 20.12.2013 - 04.05.2014
    Ausstellung »

    Öffnungszeiten: Di – So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 21 Uhr
    Eintrittspreise: 10 € / 7 €, Do ab 17 Uhr 7 €, bis 17 Jahre frei



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  • Galerie Laqua, Katalog Galerie Laqua 72, 2007, © Carsten Laqua
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    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  • Magdalena Kaszuba, Katerlot, 2013, © Magdalena Kaszuba
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    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg