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Marko Djurdjevic – Künstler/Superheldencomics: Marko Djurdjevic ist einer der erfolgreichsten Zeichner von Covern für Superheldencomics. Das erste, 1938 veröffentlichte Superman-Heft begründete dieses Comic-Genre. Die Protagonisten sind muskulöse Männer und Frauen, die mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet gegen das Böse ankämpfen. Sie sichern den Verlagsgiganten der US-amerikanische Comicindustrie Marvel und DC Umsatzzahlen im zweistelligen Millionenbereich. Marko Djurdjevic kreierte über 300 Titelblätter für Marvel. „Draw or Die!“ (Zeichne oder Stirb!) lautet das Motto des Autodidakten mit deutsch-serbischen Hintergrund. Seine Cover basieren auf Bleistiftskizzen, die er am elektronischen Zeichenbrett weiterbearbeitet und in digitale Kunstwerke umwandelt. Er spielt mit Perspektiven, Emotionen, der Ausgestaltung von Licht, Schatten und Volumina. 2011 löst er seinen Exklusivvertrag mit Marvel auf, auch um sich als Künstler neu zu orientieren. Nach Zwischenstationen in den USA lebt und arbeitet er heute in Berlin. Mit seiner Firma SIXMOREVODKA realisiert er jetzt vor allem die künstlerische Gestaltung von Computerspielen und die Entwicklung neuer Charaktere.

Dietrich Grünewald – Wissenschaftler/Geschichte der Bildgeschichte: Dietrich Grünewald ist Professor für Kunstdidaktik. Sein Blick auf den Comic ist der eines analytischen Wissenschaftlers. Obgleich seine Kindheit in die Zeit der Schmutz- und Schunddebatte fällt, begeistert er sich bereits damals für Comics. Die Debatte basiert auf der Studie des deutsch-amerikanischen Psychiaters Fredric Wertham (1895–1981), der Comics pauschal als gewaltverherrlichend diffamierte. Die Studentenbewegungen der 1960er-Jahre und die damit einhergehende Liberalisierung kommen Grünewald als Germanistik- und Kunstwissenschaftsstudent entgegen. Er beginnt, sich wissenschaftlich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Als Dozent und später Professor kämpft er für den Comic als Forschungsgegenstand und veröffentlicht mehrere Bücher zum Comic und seiner Entstehungsgeschichte. Diese reicht von den Bildergeschichten Wilhelm Buschs und Rodolphe Töpffers, über die Bilderbogen und Bänkelbildern des 19. Jahrhunderts zurück bis zu mittelalterlichen Handschriften, die Bild und Text kombinieren. Besonders die Leerstellen zwischen den einzelnen Bildern faszinieren den Analytiker Grünewald. Je länger der dadurch markierte zeitliche oder räumliche Abstand ist, desto mehr Interpretationsarbeit wird vom Leser verlangt. Er füllt diese Zwischenräume mit Handlung – und wird so zum Co-Autor.

Der Comicstandort Hamburg

1867 als Gewerbeschule gegründet, entwickelte sich die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) seit den 1950er Jahren erst zur Meister- und später zur Fachhochschule im Bereich Gestaltung. Angesiedelt zwischen Grafik, Illustration und Design, entsteht eine Bildungseinrichtung, die inzwischen eine führende Position in der Ausbildung von Comic-Schaffenden in Deutschland einnimmt. Als einzige Hochschule in Deutschland bietet die HAW den Studiengang Illustration an, dessen Spektrum von „Informativer Illustration“ über „Kinderbuchillustration“ und „Medienillustration“ bis zu „Comics und Zeichnen“ reicht. Im Zuge der Ausbildung experimentieren die Studierenden

mit verschiedenen künstlerischen Methoden und Stilen und entwickeln einen eigenen künstlerischen Ausdruck. Besondere Bedeutung kommt den Abschlussarbeiten zu, die den Einstieg in den Comic-Markt bedeuten können. Eine Schlüsselfunktion bei der Ausbildung junger Kreativer nimmt Anke Feuchtenberger ein, die selbst künstlerisch tätig ist und als stilprägende Protagonistin der europäischen Comic-Avantgarde gilt. Sie hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und wurde 2008 als „Beste deutschsprachige Comic-Künstlerin“ mit dem Max-und-Moritz-Preis des Internationalen Comic-Salons Erlangen ausgezeichnet. Seit 1997 lehrt Anke Feuchtenberger als Professorin für Zeichnen und Illustration an der HAW und hat mehrere, erfolgreich publizierende Comic-Künstler_innen ausgebildet. Unter dem Titel „Aus dem Leben eines Zaunkönigs. Tiere in Bildgeschichten 2013“ präsentiert die Comic-Klasse von Anke Feuchtenberger Arbeiten aus verschiedenen Stadien des kreativen Prozesses. Obwohl den Werken unterschiedliche Materialien und Arbeitsweisen zugrunde liegen, verbindet alle das Motiv des Tieres, das in jeder der Arbeiten grafisch und erzählerisch ausgestaltet wird. Tiere als klassische Figuren des Comics erfahren dabei eine künstlerische Aufarbeitung und Neuinterpretation, abseits traditioneller Bildformen und Klischees.

Die Ausstellung wurde im Museum Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin in Zusammenarbeit mit dem Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin entwickelt. Die Adaption für die Hamburger Station entstand in Kooperation mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und.

Die Hamburger Station der Ausstellung wird kuratiert von Dennis Conrad und Simon Klingler.






  • 20.12.2013 - 04.05.2014
    Ausstellung »

    Öffnungszeiten: Di – So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 21 Uhr
    Eintrittspreise: 10 € / 7 €, Do ab 17 Uhr 7 €, bis 17 Jahre frei



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  • Abb.: © Bachwald, Der Ausflug, Ausschnitt
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  • Galerie Laqua, Katalog Galerie Laqua 72, 2007, © Carsten Laqua
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    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  • Magdalena Kaszuba, Katerlot, 2013, © Magdalena Kaszuba
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    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg