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Webcomics: Webcomics sind Comics im Internet. Auch wenn sie Printcomics in der Ästhetik häufig ähneln, unterliegen sie jedoch anderen Bedingungen ihrer Gestaltung und Veröffentlichung. Digitale Daten kennen keine papiernen Grenzen, dafür aber neue Gestaltungsmöglichkeiten. So erlaubt das Konzept der infinite canvas (engl., unendliche Leinwand) es, ein Comic an jeder beliebigen Stelle anzufangen und in alle Richtungen beinahe unendlich weiterzu-zeichnen. Technische Gimmicks wie Soundeffekte, wechselnde Farben und bewegte Bausteine erweitern den Comic. Zusätzliche versteckte Inhalte wie ein Kommentar werden erst sichtbar, wenn man mit der Maus über das Bild fährt (sog. mouse-over). Ständig entstehen neue Varianten mit verschiedensten technischen Spielereien. Die andere Besonderheit: Webcomic-Autoren können ihre Comics ohne einen Verlag direkt im Internet veröffentlichen. Es entstehen keine Verlags- und Druckkosten. Verlagsprofile und Wirtschaftlichkeit spielen keine Rolle mehr für die Themenwahl. Dadurch finden auch Nischenthemen ihr Publikum. Die Webcomics erreichen ihre Zielgruppe durch das Verschicken eines Strips per E-Mail, Verlinken und Besprechen in sozialen Netzwerken, oder durch Abonnieren des Lieblingscomics per App auf dem Mobiltelefon.

Dirk Rehm – Verleger/Autorencomic: 1991 gründet Dirk Rehm seinen eigenen Comicverlag Reprodukt. Mit ihm will er dem alternativen Comic und dem Autorencomic in Deutschland mehr Raum schaffen. Der alternative bzw. Under-ground-Comic entsprang den 1960er-Jahren in den USA. Comicautoren wie Robert Crumb brachen mit den üblichen Stilen und Themen der Mainstream-Comics. Mit ihren im Eigenverlag publizierten in Inhalt und Zeichenstil individu-ellen, alternativen Comics wurden sie zum Sprachrohr und Vorbild einer neuen Generation, auch in Westeuropa. Die ersten Autoren die Dirk Rehm verlegt, repräsentieren mit Love and Rockets von Los Bros Hernandez oder Eightball von Daniel Clowes die sog. New Comics aus den USA. Diese neue Autorengeneration ist stark vom Lebensgefühl des Punk geprägt. Rehm schätzt die unverwechselbare Handschrift und einzigartige Ästhetik diese Autorencomics. Sie sucht er, wenn er europaweit, aber auch in den USA, nach Talenten Ausschau hält. Dafür ist das größte europäische Comicfestival in Angolêm, Frankreich ein wichtiger Ort. Heute veröffentlicht Reprodukt ca. 40 Comicbücher jährlich. Vor allem die Graphic Novels der letzten Jahre tragen zum wachsenden Erfolg von Reprodukt bei.

Carsten Laqua – Galerist/US-amerikanische Comicklassiker: Carsten Laqua ist Comichändler und Comickenner. Seine besondere Liebe gilt den Anfängen der US-amerikanischen Comics. Zu ihnen gehören die ab dem Ende des 19. Jahrhunderts in Wochenzeitungen abgedruckten Comicstrips und farbigen Comic-Sonntagsbeilagen. Sie haben die Vorstellung vom Comic als der Bildgeschichte mit der Sprechblase auch in Europa bis heute entscheidend und nachhaltig geprägt. Carsten Laquas liebste Figuren sind die Ikonen der US-amerikanischen Zeichentrickfilm – und Comicgeschichte Micky Maus (*1928) und Donald Duck (*1934) sowie der hierzulande weniger bekannte Pogo (*1942). Mit Micky Maus begann seine Begeisterung für die Bildgeschichten. Als junger Erwachsener und Hausbesetzer faszinierten ihn dann die rebellischen alternativen Comics aus den USA: Underground-Comics von Robert Crumb, Bill Griffith und Gilbert Shelton sowie Autorencomics von Moebius (Jean Giraud) und Gottlieb. Seit dreißig Jahren handelt

er mit Comics. Erst auf dem Wochenmarkt in Westberlin, heute über das Internet. Seine Galerie Laqua versorgt eine internationale Kundschaft mit einem breiten Angebot. Dazu gehören vor allem Originalzeichnungen, antiquarische Comics, Plakate und die Zeugnisse der frühen US-amerikanischen Comickultur wie Disneyana.

Ulli Lust – Künstlerin/Graphic Novel: Seit 1995 lebt und arbeitet die österreichische Zeichnerin Ulli Lust in Berlin. Ihre Comics fangen das alltägliche Leben ein: Aus der genauen Beobachtung ihrer Umgebung und aufgeschnappten Gesprächsfetzen entstehen Comicreportagen, die dem Betrachter Bekanntes in neuem Licht vorführen und den Blick für den flüchtigen Moment schärfen. Ihren Durchbruch feierte sie mit der autobiografischen Graphic Novel Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens (avant-verlag, 2009). Auf über 460 Seiten erzählt Lust darin, wie sie mit 16 Jahren von zu Hause fortläuft. Es wird der schonungslose Bericht einer abenteuerlichen Reise von zwei freiheitsliebenden und naiven Punkmädchen, die ohne Geld, Gepäck und Ziel durch Italien trampen. In Deutschland als Sensation gefeiert wird das Buch 2011 auf dem bedeutendsten Comicfestival Europas in Angoulême, Frankreich mit dem Prix Révélation ausgezeichnet. Der von Will Eisner geprägte Begriff „Graphic Novel“ (dt. „Comicroman“) bezeichnet Bildgeschichten, die sich in ihrer Komplexität von klassischen, kürzeren Comics unterscheiden. Er dient dazu, Vorurteile gegenüber der Kunstform „Comic“ abzubauen und signalisiert, dass auch sie anspruchsvolle Inhalte von literarischer Qualität transportieren können.






  • 20.12.2013 - 04.05.2014
    Ausstellung »

    Öffnungszeiten: Di – So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 21 Uhr
    Eintrittspreise: 10 € / 7 €, Do ab 17 Uhr 7 €, bis 17 Jahre frei



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  • Abb.: © Bachwald, Der Ausflug, Ausschnitt
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    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  • Galerie Laqua, Katalog Galerie Laqua 72, 2007, © Carsten Laqua
    Galerie Laqua, Katalog Galerie Laqua 72, 2007, © Carsten Laqua
    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
  • Magdalena Kaszuba, Katerlot, 2013, © Magdalena Kaszuba
    Magdalena Kaszuba, Katerlot, 2013, © Magdalena Kaszuba
    Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg