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Japanische Kunst

Ausstellung zu 150 Jahre Beziehungen Japan-Deutschland

Japanische Kunst

Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Aufnahme freundschaftlicher Beziehungen zwischen Deutschland und Japan finden im Museum für Kunst und Gewerbe und in dem für Kunstausstellungen eingerichteten Haus im Haus in der Handelskammer zwei Ausstellungen zu Japan statt. Die Ausstellung über die Teezeremonie in der Handelskammer behandelt ein Thema, dass fast zum Synonym für die japanische Kultur geworden ist. Die Ausstellung im MKG ist ein Paradebeispiel für die gegenseitige künstlerische Beeinflussung im 20. Jahrhundert, die durch die Öffnung Japans Mitte des 19. Jahrhunderts erst möglich geworden war.

Die Kraft der Linie. Abstraktion und Bildlichkeit in Japan und dem Westen
27. Mai – 8. Januar 2012

Die Ausstellung zeigt japanische Schriftkunst aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts unter anderem von Morita Shiryû neben Graphiken und Plakaten westlicher Künstler wie Max Ernst, A.R. Penck oder André Masson. Zu sehen sind auch Keramiken von Hamada Shôji oder Pablo Picasso, deren spontane Bemalung vom kalligraphischen Gestus geprägt ist. Die japanischen Künstler übernahmen die in der traditionellen chinesischen Kunsttheorie verankerte Auffassung von der Kalligraphie als einem Ausdruck der Persönlichkeit. Danach ist die Niederschrift ein unmittelbares Zeugnis des Ichs, das nur aus einer geistigen Sammlung und einem Einssein mit dem Pinsel heraus gelingt. Die Übermittlung einer Information ist zweitrangig, und auch die Lesbarkeit der Zeichen wird unwichtig. In dem Wunsch nach Erneuerung der traditionellen Kalligraphie gründete der Kalligraph Morita Shiryû 1952 zusammen mit anderen Schriftkünstlern die avantgardistische Vereinigung „Bokujin (Tuschemenschen)“. Unter dem Einfluss der westlichen abstrakten Malerei der Nachkriegszeit entwickelten sie einen freieren und regellosen Umgang mit der Schrift. Andere künstlerische Experimente heben den piktographischen Ursprung der Zeichen hervor oder versuchen sich in einer abstrakt-bildlichen Wiedergabe des Zeichensinns. Die ostasiatische Kalligraphie mit der Linie als Träger einer essentiellen Bewegung und als Verkörperung elementarer Kräfte hat umgekehrt westliche Künstler entscheidend beeinflusst und inspiriert, vor allem innerhalb der informellen Malerei und des abstrakten Expressionismus.

Tee und Zen sind Eins. Die Japanische Tee-Zeremonie – Objekte des 17. bis 20. Jahrhunderts
25. Mai – 29. Juli 2011, in der Handelskammer Hamburg, in Kooperation mit dem MKG

Die Teezeremonie ist nachhaltig vom Zen-Buddhismus beeinflusst und als Schulungsweg für das Bewusstsein bis heute lebendig. Die von den Teemeistern entwickelte Ästhetik sieht die wahre Schönheit in der Unvollkommenheit und den Spuren der Zeit. Daher sind Teeraum und Teegefäße schlicht und kunstlos gehalten. Die Ausstellung zeigt Teeschalen und andere Objekte für die Teezeremonie aus der Sammlung des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg.








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