Portraitkunst
Alberto Giacometti. Begegnungen
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Ausstellung26.01.2013 - 20.05.2013
Zum Auftakt des Ausstellungsjahres 2013 präsentiert das Bucerius Kunst Forum mit Alberto Giacometti. Begegnungen einen der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung zeigt erstmals umfassend Giacomettis Portraitkunst, die im Zentrum seines Schaffens steht. Ein wichtiger Teil der rund 120 präsentierten Plastiken, Gemälde und Zeichnungen kommt aus der Sammlung der Familie des Künstlers. Diese bedeutenden, bisher kaum gezeigten Arbeiten ermöglichen einen neuen Zugang zu Giacomettis Werk. Die Ausstellung ist inhaltlich auf die zeitgleich in der Hamburger Kunsthalle stattfindende Schau Giacometti. Die Spielfelder abgestimmt.
Vom 26. Januar bis 20. Mai 2013 zeigt das Bucerius Kunst Forum die Ausstellung Alberto Giacometti. Begegnungen. Erstmals widmet sich damit eine Schau umfassend der Portraitkunst Alberto Giacomettis (1901–1966). Diese ist Ausgangspunkt und Zentrum seines Werks. Sie zeigt seine Persönlichkeit und künstlerische Weltauffassung wie kein anderer Bereich seines Schaffens. Von seinen Portraitstudien ausgehend entwickelte Giacometti alle weiteren Überlegungen und Formfindungen. Das Bucerius Kunst Forum präsentiert rund 120 Plastiken, Gemälde und Zeichnungen, die zwischen 1919 und Giacomettis Tod im Jahr 1966 entstanden. Eindrücklich führen sie seine unablässige Auseinandersetzung mit dem Gegenüber vor Augen, die ihn zu den anonymen schlanken Figuren brachte.
In einer Zeit, in der die künstlerische Avantgarde die Abstraktion propagierte, beharrte Giacometti auf der figurativen Darstellung und nahm damit eine Außenseiterposition ein. Während seines gesamten Künstlerlebens fertigte er Portraitköpfe, sitzende oder stehende Portraitfiguren in den verschiedensten Medien – Plastik, Malerei und Zeichnung – von allen ihm Nahestehenden.
Immer aufs Neue arbeitete Giacometti an Bildnissen seiner Familie und Portraits von Schriftstellern und Philosophen seines Freundeskreises im Paris der Nachkriegszeit. Sie zeigen, wie Giacometti das Wesen und die Lebensenergie der Menschen ins Bild setzte. Über diese intensive Konfrontation mit Antlitz und Gestalt des Anderen kam Giacometti – nach surrealistischen Anfängen – der Philosophie des Existentialismus nahe. Der Künstler rang um die Erfassung der existentiellen Gegenwart des Menschen, die er als „geballte Gewalt“ wahrnahm. Diese übertrug er auch in seine anonymen Bildnisse. Seine überlängten schlanken Figuren sind frei von Zuordnungen zu konkreten Personen und stellen die Essenz seiner „Suche nach dem Absoluten“ dar, wie Sartre 1948 das künstlerische Streben Giacomettis charakterisierte.
Die Ausstellung Alberto Giacometti. Begegnungen im Bucerius Kunst Forum umfasst 44 Plastiken, 10 Gemälde und 65 Zeichnungen. Wichtige Leihgaben kommen aus der Familie des Künstlers – bedeutende Werke, die bisher in Deutschland nicht gezeigt wurden. Weitere Exponate stammen aus deutschen und internationalen Sammlungen wie dem Centre Pompidou, Paris, dem Comité Marc Chagall, Paris, dem Kunstmuseum Solothurn, der Staatsgalerie Stuttgart, dem Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington D.C., der Sammlung Klewan, München und weiteren Privatsammlungen.
Kuratiert wird die Ausstellung von Dr. Michael Peppiatt, London, und Dr. Eva Hausdorf, Bremen. Michael Peppiatt setzt sich seit Jahren mit Giacometti auseinander. Sein Buch In Giacomettis Atelier, 2010 in englischer Sprache publiziert, erscheint jetzt im Deutschen Kunstverlag. Eva Hausdorf ist spezialisiert auf die Skulptur des 18. bis 20. Jahrhunderts. In ihrer 2012 publizierten Untersuchung über den Bildhauer Jean-Baptiste Pigalle (1714–1785) beschäftigte sie sich u.a. mit Giacomettis Sicht auf die Kunst Pigalles.
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher, von Ortrud Westheider und Michael Philipp herausgegebener Katalog mit Beiträgen von Casimiro Di Crescenzo, Miriam Häßler, Eva Hausdorf, Michael Peppiatt, Martin Schieder, Beat Stutzer und Ortrud Westheider, Hirmer Verlag, München 2013, ca. 216 Seiten, 24,80 €.
Die Ausstellung wird gefördert von ExxonMobil und Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung.
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