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Susanne Ristow – Are you a boy? – Mutterschaft bei Künstlerinnen

  • Ausstellung
    19.01.2025 - 09.03.2025

Venus, Ophelia, Audrey Hepburn, Twiggy, Madonna, fiktiv oder real, die Künstlerin Susanne Ristow hat Schlüsselfiguren der Kunst-, Film- und Popkulturgeschichte neu interpretiert. Alle weiblichen Posen wurden dabei von ihrem 19-jährigen Sohn Konrad Bochynek verkörpert.

In welche Rolle, in welche Identität schlüpft ihr Modell? Wie funktioniert die künstlerische Umsetzung in einer Mutter-Kind-Beziehung? Der Titel „Are you a Boy?” ist die Frage einer Künstlerin an weibliche Rollenbilder in Kunst und Medien.

Der Kunstraum Gewerbepark-Süd präsentiert vom 19. Januar bis zum 09. März 2025 die Bilderserie „Are you a boy?“ in Öl sowie Aquarellstudien und Tuschezeichnungen der Wahl-Düsseldorferin Susanne Ristow.

Der Kulturwissenschaftler Wolfgang Ullrich spricht in seinem Beitrag „Mut und Geheimnis“ an, dass es Susanne Ristow mit ihrem aktuellen Thema schafft, noch ein Tabu in der Kunstgeschichte zu brechen; denn oft werde Mutterschaft bei Künstlerinnen verschwiegen, da sie es sonst schwerer haben, sich auf dem Kunstmarkt zu etablieren. Mit ihrer aktuellen Bilderserie „Are you a boy?“ gibt Susanne Ristow zu dem Thema ihr persönliches Statement ab.

Gleichzeitig haben Ristow und ihr Sohn Motive der Kunstgeschichte ausgewählt, die in ihrer Entstehungszeit oft noch ein Tabu dargestellt haben. So wie etwa das „Frühstück im Grünen“ von Édouard Manet (1863 im Salon des Refusés, einer Ausstellung der von der Jury der Kunstakademie Paris abgelehnten Werke, ausgestellt), das als anstößig empfunden wurde, weil es Nacktheit nicht im historischen oder mythologischen Kontext darstellt, sondern einen aktuellen soziokulturellen Bezug herstellte. Das berühmte Gemälde zeigt im Vordergrund eine nackte Frau, die in Gesellschaft von zwei dandyhaft gekleideten Herren den Betrachter anblickt. Bei der von Manet Dargestellten handelte es sich um das Modell Victorine Meurent. Ristow löst ihr Modell Konrad aus dem Kontext und lenkt den Fokus auf Haltung und den selbstbewussten und provozierenden Gesichtsausdruck. Manet wiederum zitierte einen Bildausschnitt aus Raffaels „Urteil des Paris“.

Die Verweise sind komplex und verwoben und so erleben wir die Madonnenbilder der christlichen Ikonografie genauso wie die US-amerikanische Sängerin Madonna, die sich als Heilige und Hure zu inszenieren weiß.

Die Zeit der Pandemie, in der alles stillzustehen schien, bot die Plattform für dieses außergewöhnliche und intime Projekt zwischen Mutter und Sohn. Nach der Präsentation in der Galerie Bengelsträter wird im Kunstraum Gewerbepark-Süd in Hilden erstmalig das gesamte Projekt ausgestellt, das einen Ritt durch die Kunst-, Film und Popgeschichte präsentiert.

Der Kunstraum Gewerbepark-Süd
Der Kunstraum Gewerbepark-Süd gehört zum Ensemble der 1904 gegründeten Industrieanlage einer Schirmfurniturenfabrik. 1990 wurde der Industriebetrieb zu einem Gewerbepark mit mehr als 23.000 m² Büro- und Gewerbefläche umgestaltet. Auch heute befindet sich der Betrieb immer noch in Familienbesitz – mittlerweile in 4. und 5. Generation.

Gemeinsam mit der Stadt Hilden engagieren sich die Eigentümer des Gewerbeparks seit 1997 für die Durchführung von Kunst- und Kulturveranstaltungen. Im Kunstraum Gewerbepark-Süd wurden schon Arbeiten von weltberühmten Künstlern wie Heinz Mack, Hans-Peter Feldmann oder Karl Otto Goetz ausgestellt. „Für 2025 haben wir unter Berücksichtigung der schwierigen Haushaltslage der Stadt Hilden unser finanzielles Engagement für Ausstellungen im Kunstraum Gewerbepark-Süd deutlich erhöht“, betont Hans-Jürgen Braun.

Ermöglicht wird das Engagement durch die Vermietung von Gewerbeimmobilien. Derzeit wird in einem repräsentativen Altbau (Baujahr 1914) eine Bürofläche von rund 130 Quadratmetern nach modernsten Standards renoviert.

Weitere Infos unter: https://www.gewerbepark-sued.de/






  • 19.01.2025 - 09.03.2025
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