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Leopold Museum 2025

  • Ausstellung
    17.12.2024 - 28.03.2025
    LEOPOLD MUSEUM »

Verbunden mit den Schattenseiten der Industrialisierung entstand im ausgehenden 19. Jahrhundert in Wien ein Interesse an alternativen Gesellschaftsmodellen. Die Ausstellung Verborgene Moderne. Faszination des Okkulten um 1900 spürt ab 4. September der Kritik am Materialismus des Industriezeitalters wie auch an christlichen Religionspraktiken nach, die mit einer Begeisterung für fernöstliche Erlösungsszenarien einherging. Körperkult, Vegetarismus, Kleiderreform, Ausdruckstanz und Theosophie waren Symptome einer von Friedrich Nietzsche eingeforderten ethischen Revolution. Die Begeisterung für das Werk Richard Wagners drang in alle Bereiche des Kulturlebens ein, sein Ideal des Gesamtkunstwerkes war für die Wiener Secessionisten richtungsweisend. Im Gegensatz zu Paris oder Prag zählte Wien nicht zu den Zentren des Okkultismus. Dennoch gelangte die Theosophie der russischen Schriftstellerin Helena Blavatsky zu den vegetarischen Zirkeln Wiens. Ein Protagonist war der Universalgelehrte Friedrich Eckstein, dessen Netzwerk die Komponisten Gustav Mahler und Hugo Wolf, den Begründer der Anthroposophie Rudolf Steiner und den sozialdemokratischen Politiker Victor Adler umfasste. Die fluiden Gestalten von Edvard Munch, der Glaube an die Existenz der Lebenskraft spendenden Od-Strahlen und die Entdeckung der Röntgenstrahlen lieferten künstlerische Impulse, bis hin zu den Innenschauen von Richard Gerstl, Egon Schiele, Oskar Kokoschka oder Max Oppenheimer, die ihre Bildprotagonist*innen als auratische Erscheinungen begriffen.

Das MuseumsQuartier zählt zu den größten Kulturkomplexen Mitteleuropas. Die im Jahr 2020 eröffnete „MQ Libelle“ am Dach des Leopold Museum steht ab 10. Oktober im Zentrum der Präsentation Libelle+. Mit dieser ersten baulichen Ergänzung des MQ wurde der öffentliche Raum des Areals auf 20 Metern Höhe erweitert, mit Blick auf die Wiener Innenstadt und die Prachtbauten der Ringstraße. Der Ort ist ebenso Treff- und Aussichtspunkt wie weithin sichtbares Landmark sowie ein zeitgenössisches Gesamtkunstwerk, für welches das Architekturbüro Ortner & Ortner verantwortlich zeichnet. Im Zentrum der Schau stehen die künstlerische Ideengenese der „Libelle“ und die Wechselwirkungen zwischen der „MQ Libelle“ und den untrennbar damit verbundenen künstlerischen Interventionen von Brigitte Kowanz und Eva Schlegel.

Permanente Ausstellungen
Als permanentes Highlight des Leopold Museum gewährt die Präsentation Wien 1900. Aufbruch in die Moderne einen einzigartigen Einblick in die vibrierende Atmosphäre Wiens um 1900. Die Ausstellung umfasst u.a. eine umfangreiche Präsentation zu Gustav Klimt, die weltweit größte Egon Schiele-Sammlung, die international umfassendste permanente Museumspräsentation zu Oskar Kokoschka, die größte Sammlung an Werken von Richard Gerstl und erlesene Beispiele des Kunsthandwerks der Wiener Werkstätte. Prominente Dauerleihgaben, darunter Bilder der Präraffaeliten Dante Gabriel Rossetti, Edward Burne-Jones und Simeon Solomon, Arbeiten von Auguste Rodin, Ferdinand Hodler, Max Klinger, Fernand Khnopff, Henri Le Sidaner oder Franz von Stuck sind ebenso wie Neuerwerbungen, darunter bedeutende Schenkungen aus privater Hand, u.a. von Makart, Klimt, Schiele und Oppenheimer, wichtiger Bestandteil dieser Präsentation und ermöglichen dadurch den Blick auf internationale Netzwerke und Inspirationsquellen des Wiener Kunststandortes um 1900.

Die neue permanente Präsentation Vom Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit knüpft chronologisch und thematisch an die Wien 1900 Ausstellung an, indem sie österreichische und deutsche Strömungen der Kunst des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts in einen Dialog setzt. Gezeigt werden Werke des Deutschen Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit in Deutschland sowie ausgewählte Arbeiten expressionistischer und neusachlicher Künstler*innen aus Österreich. Der Expressionismus deutscher Prägung ist u.a. mit Werken von Marianne von Werefkin, Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky, Paula Modersohn-Becker, Gabriele Münter, Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein, Erich Heckel oder August Macke präsent. Die Neue Sachlichkeit, am Puls der („Goldenen“) Zwanzigerjahre, betrachtete das Geschehen auf eine völlig neue Weise - unsentimental, nüchtern, konkret und puristisch, kurz: auf eine sachlich realistische Art. Die in der Präsentation gezeigten Werke von George Grosz, Christian Schad, Otto Dix, Grethe Jürgens, Rudolf Schlichter, Carlo Mense, Felix Nussbaum oder etwa Karl Hubbuch bannten den Zeitgeist auf Leinwand. Als österreichische Pendants sind Werke von Herbert Ploberger, Otto Rudolf Schatz oder etwa Franz Sedlacek zu sehen.

Laufende Ausstellungen
Hervorzuheben unter den neusachlichen Künstlern ist auch Rudolf Wacker, dem das Museum noch bis 16. Februar die bislang umfassendste Retrospektive Magie und Abgründe der Wirklichkeit widmet. Bis 9. März wird erstmals darüber hinaus noch eine erlesene Auswahl von 250 Exponaten aus dem rund 11.000 Objekte umfassenden Archivbestand des Möbel- und Dekorstoffproduzenten Backhausen im Rahmen der Ausstellung Poesie des Ornaments. Das Backhausen-Archiv einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Mit seinen innovativen Produkten wurde Backhausen als erste Adresse für experimentelles Textildesign zum maßgeblichen Teil des kulturellen Phänomens ‚Wien 1900‘. Für das Unternehmen entwarfen herausragende Designer*innen, Architekten und Kunstschaffende der Wiener Moderne wie Otto Wagner, Joseph Maria Olbrich, Koloman Moser, Josef Hoffmann, Else Unger, Jutta Sika, Otto Prutscher, Dagobert Peche oder My Ullman.






  • 17.12.2024 - 28.03.2025
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    Täglich außer Dienstag: 10–18 Uhr*
    Donnerstag: 10–21 Uhr*
    *Dienstag geschlossen

    Juni, Juli, August täglich geöffnet

    VOLLPREISTICKET € 14,00

     

    Aufgrund der Coronakrise ist das Museum seit Mi, 11. März 2020 auf unbestimmte Zeit geschlossen. Informationen unter www.leopoldmuseum.org

GABRIELE MÜNTER, Bildnis einer jungen Dame mit großem Hut (Polin), 1909 © Eine Leihgabe aus einer bedeutenden europäischen Sammlung, Foto: Leopold Museum, Wien © Bildrecht, Wien 2024
Friedrich Gauermann, Heimkehr vor dem Gewitter, 1845 © Leopold Museum, Wien, Foto: Leopold Museum, Wien


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  • Egon Schiele, Sitzende Frau mit hochgezogenem Knie, 1917 © Národní Galerie, Prag, Foto: National Gallery Prague 2024
    Egon Schiele, Sitzende Frau mit hochgezogenem Knie, 1917 © Národní Galerie, Prag, Foto: National Gallery Prague 2024
    LEOPOLD MUSEUM
  • Francesco Hayez, Porträt der Sängerin Matilde Juva Branca, 1851 © Galleria d’Arte Moderna, Milan, Foto: Comune di Milano – all rights reserved – Galleria d’Arte Moderna, Milan
    Francesco Hayez, Porträt der Sängerin Matilde Juva Branca, 1851 © Galleria d’Arte Moderna, Milan, Foto: Comune di Milano – all rights reserved – Galleria d’Arte Moderna, Milan
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  • Edvard Munch, Mondschein, 1893 © Nasjonalmuseet for kunst, arkitektur og design, Oslo, Foto: Børre Høstland/Jacques Lathion
    Edvard Munch, Mondschein, 1893 © Nasjonalmuseet for kunst, arkitektur og design, Oslo, Foto: Børre Høstland/Jacques Lathion
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  • RUDOLF WACKER, Stillleben mit Ölkanne und „Chinesenbild“, 1925 © Sammlung Oesterreichische Nationalbank | Foto: Oesterreichische Nationalbank/Graphisches Atelier Neumann
    RUDOLF WACKER, Stillleben mit Ölkanne und „Chinesenbild“, 1925 © Sammlung Oesterreichische Nationalbank | Foto: Oesterreichische Nationalbank/Graphisches Atelier Neumann
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  • Angelo Inganni, Blick auf den Domplatz von Mailand mit dem Coperto dei Figini, 1838 © Milano, Palazzo Morando | Costume Moda Immagine, Foto: Comune di Milano – Tutti i diritti riservati – Palazzo Morando | Costume Moda Immagine, Milano (in deposito dall’Archivio Storico Civico e Biblioteca Trivulziana, Milano)
    Angelo Inganni, Blick auf den Domplatz von Mailand mit dem Coperto dei Figini, 1838 © Milano, Palazzo Morando | Costume Moda Immagine, Foto: Comune di Milano – Tutti i diritti riservati – Palazzo Morando | Costume Moda Immagine, Milano (in deposito dall’Archivio Storico Civico e Biblioteca Trivulziana, Milano)
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  • Ferdinand Georg Waldmüller, Wiedererstehen zu neuem Leben, 1852 © LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna, Foto: LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna
    Ferdinand Georg Waldmüller, Wiedererstehen zu neuem Leben, 1852 © LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna, Foto: LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna
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  • Haus-Rucker-Co, Manfred Ortner, Modell mit „Blauer Scheibe, Seitenansicht“ im Hintergrund, 1986 © Haus-Rucker-Co, Foto: Schnepp & Renou, © L. u. M. Ortner, Berlin/Bildrecht, Wien 2024
    Haus-Rucker-Co, Manfred Ortner, Modell mit „Blauer Scheibe, Seitenansicht“ im Hintergrund, 1986 © Haus-Rucker-Co, Foto: Schnepp & Renou, © L. u. M. Ortner, Berlin/Bildrecht, Wien 2024
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