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Fotografiska Berlin

Candice Breitz Whiteface

Fotografiska Berlin

Whiteface von Candice Breitz ist ein kraftvoller Kommentar zu Fragen von race, Repräsentation und performativer Identität und wird eine der drei Eröffnungsausstellungen im Fotografiska Berlin sein.

Diese Ausstellung untersucht kritisch die Funktionsweise der weißen Vorherrschaft. Sie enthält rassistische Inhalte. Bitte betreten Sie die Ausstellung nach eigenem Ermessen.

ÜBER DIE AUSSTELLUNG
Whiteface verflechtet eine Vielzahl von found-footage Fragmenten, die dokumentieren, wie weiße Menschen über das Thema race sprechen. Breitz greift auf ein umfangreiches Archiv zurück, das Stimmen prominenter politischer Persönlichkeiten, Nachrichtensprecher*innen oder Talkshow-Moderator*innen ebenso umfasst, wie diejenigen von weniger bekannten oder anonymen YouTubern. So deckt die Arbeit weiße Perspektiven ab, die von Neonazi-Ideologien und rechtsextremer Propaganda bis hin zu Alltagsrassismus und dem Auftreten als “gute Weiße” reichen.

Nur mit einem weißen Hemd bekleidet und Zombie-Kontaktlinsen in den Augen, wechselt Breitz im Verlauf der Arbeit durch eine Reihe billiger blonder Perücken, unter denen auch ihr eigener platinblonder Haarschopf zu sehen ist. Das Erscheinen der Künstlerin ohne Perücke unter den Protagonist*innen des Werkes, macht ihre eigene Verortung im Weißsein deutlich. Auch wenn Breitz und viele der körperlosen Stimmen, die sie lippensynchronisiert, in Whiteface wiedererkennbar sind, so sind doch nicht in erster Linie bestimmte, einzelne Weiße das Ziel dieser beißenden Satire. Es ist vielmehr die Bedingung des Weißseins, die Breitz ins Licht rücken will.

ÜBER DIE KÜNSTLERIN
Candice Breitz (geboren 1972 in Johannesburg) ist eine in Berlin lebende Künstlerin, deren Videoinstallationen international ausgestellt werden. Während ihrer gesamten künstlerischen Laufbahn hat Breitz die Dynamik erforscht, durch die Individuen in Bezug auf eine größere Gemeinschaft geformt werden, sei es die unmittelbare Gemeinschaft der Familie, oder die realen und imaginierten Gemeinschaften, die nicht nur durch Fragen der nationalen Zugehörigkeit, race, gender und Religion, sondern auch durch den zunehmend unbestreitbaren Einfluss von Mainstream-Medien wie Fernsehen, Kino und sozialen Medien geprägt werden. In jüngster Zeit hat sich Breitz’ Arbeit auf die Bedingungen konzentriert, unter denen Empathie entsteht. Dabei reflektiert sie über eine von den Medien durchdrungene globale Kultur, in der eine starke Identifikation mit fiktiven Charakteren und Prominenten parallel zu einer weit verbreiteten Gleichgültigkeit gegenüber den Nöten derjenigen besteht, die Widrigkeiten in der realen Welt gegenüberstehen. Im Jahr 2022 schloss sie die White Noise Trilogy ab, eine Reihe von Videoinstallationen, zu der Love Story (2016), TLDR (2017) und Whiteface (2022) gehören.

Breitz hat Abschlüsse von der University of the Witwatersrand (Johannesburg), der University of Chicago und der Columbia University (NYC). Sie hat am Independent Studio Program des Whitney Museum teilgenommen und die ‘Le Pavillon’-Residenz im Palais de Tokyo im Jahr 2005-2006 als Gastkünstlerin geleitet. Seit 2007 ist sie Professorin an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig.

Whiteface wurde vom Museum Folkwang in Auftrag gegeben und mit Unterstützung der Kunsthalle Baden-Baden realisiert.

Curator: Marina Paulenka
Exhibition’s manager: Thomas Schäfer








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