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Die Maler des Heiligen Herzens

Eine einmalige Ausstellung zeigt das Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen vom 18. September 2021 bis zum 30. Januar 2022, denn es werden mehr als 50 Leihgaben der Sammlung Rau für UNICEF zu Gast sein. Durch eine Kooperation zwi-schen den Museen Böttcherstraße und dem Arp Museum Bahnhof Rolandseck, in demdie Sammlung Rau für UNICEF als langfristige Leihgabe beheimatet ist, reist eine Delegation aus namhaften Künstlerinnen und Künstlern aus 500 Jahren Kunst-geschichte, vom Rhein an die Weser. Unter dem Titel „Tausche Cranach gegen Mo-net“ sind ab Herbst bis in den Winter hinein Meisterwerke von Fra Angelico, An-tonio Canaletto, Gustave Courbet, Auguste Renoir, Claude Monet, Mary Cassatt und anderen Größen im Paula Modersohn-Becker Museum zu sehen. Und wie der Titel verrät, handelt es sich bei der Kooperation um ein Tauschgeschäft: Im An-schluss an dieses Projekt wird die bremische Sammlung des Kaffeekaufmanns Lud-wig Roselius mit seinen herausragenden Werken Paula Modersohn-Beckers, Lucas Cranachs d.Ä. oder Tilmann Riemenschneiders in Remagen ausgestellt.Dort läuft die Ausstellung unter dem Titel „Das sind meine modernen Frauen. Tausche Monet gegen Modersohn-Becker“ vom 20.

Februar bis 4. September 2022.Der Sammler Dr. Gustav Rau (1922-2002)verfolgte zu Lebzeiten zwei Leidenschaften: Kindern in Not in Afrika zu helfen und Kunst zu sammeln. Für beides nutzte er ab 1958 sein Vermögen, das er aus dem Verkauf des geerbten Familienunternehmens er-langte. Doch im Gegensatz zu anderen Kunstsammlern der Moderne und als Gemein-samkeit mit dem Bremer Ludwig Roselius(1874-1943), spezialisierte er sich nicht auf eine Epoche oder Kunstrichtung, sondern sammelte frei von kunsthistorischem „Schubladendenken“ das, was ihm gefiel. Das Ergebnis war ein facettenreicher Fundus von rund 800 Kunstwerken aus fünf Jahrhunderten.Die Vielfalt der Sammlung Rau er-möglicht nun dem Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen in einer Auswahl von mehr als 50 Gemälden eine Kurzreise durch die Kunstgeschichte abzubilden, in der hochkarätige Kunstwerke von Fra Angelico, Lucas Cranach d. Ä., Giandomenico Tie-polo, Giovanni Antonio Canaletto, Claude Monet, Auguste Renoir, Alfred Sisley, Camille Pissarro, Judith Leysterund Max Liebermann zu den zahlreichen Höhepunkten zählen.

Der Rundgang durch diese Meisterwerke ist thematisch gegliedert. Etwa 20 Kunst-werke aus der eigenen Sammlung des Bremer Kaffeekaufmanns Ludwig Roselius er-gänzen die Leihgaben, wo sich motivische Ähnlichkeiten ergeben oder es Überschnei-dungen gesammelter Künstler*innen gibt. Insgesamt werden die acht Ausstellungs-räume in fünf Themen gegliedert, die einen Überblick über die verschiedenen Genres der Malerei geben.Im ersten Raum offenbart sich eine Gemeinsamkeit der beiden Sammler, die eine ganze Generation voneinander trennte: Sowohl Gustav Rau als auch LudwigRoselius sammelten Alte Meister. So finden sich in beiden Sammlungen Kunstwerke von Lucas Cranach d. Ä., Darstellungen der GrablegungJesu oder biblische beziehungsweise my-thische Darstellungen wie die Enthauptung Goliaths durch David des italienischen Ba-rockmalers Guido Reni oder die Geschichte der badenden Susanna.Ebenfalls von Lucas Cranach d. Ä., jedoch im zweiten Themenraum platziert, ist das „Bildnis Katharina von Bora“, das sonst im benachbarten Ludwig Roselius Museum ne-ben dem zweiten Teil des Doppelbildnis „Bildnis Martin Luther“ hängt. Dieses hausei-gene Meisterwerk befindet sich in illustrer Nachbarschaft zu weiteren Frauenporträts aus der Sammlung von Gustav Rau, die eine Zeitspanne vom 15. bis ins frühe 20. Jahr-hundert abdecken. Darunter Kunstwerke von Auguste Renoir, Giovanni Domenico Tie-polo, Eduard Manet, Camille Pissarro und Paula Modersohn-Becker –eine Künstlerin, von der auch Rau eine Arbeit erwerben konnte.

Gleich drei Räume der Ausstellung sind dem Thema der Landschaft gewidmet. Das ist der außerordentlichen Fülle und Qualität der Bilder dieses Genres unter den Dauer-leihgaben in Remagen geschuldet. Meisterwerke von Claude Monet, Pierre Bonnard, Paul Signac, Camille Pissarro, Paul Sérusier, Gustave Caillebotte, Maurice Denis und Alfred Sisley wurden in die Auswahl für das Paula Modersohn-Becker Museum aufge-nommen und ermöglichen einen beeindruckenden Überblick über die impressionisti-sche Landschaftsmalerei mit ihren einzigartigen Farbspielen.Die oberen Stockwerke widmen sich dem Stillleben und abschließend einer Gegen-überstellung von Kinderbildnissen und Mutter-Kind-Darstellungen. Dieses Sujet inte-ressierte den Kinderarzt und Sammler Gustav Rau vermehrt, der sich vor allem für Kin-der in Afrika engagierte und dort ein eigenes Krankenhausfür diesen Zweck errichtete. Auch der Kaffeekaufmann Ludwig Roselius hinterließ in seiner Sammlung mehrere Darstellungen mit Kindern und Müttern, seien es christliche Tafeln der Madonna mit dem Jesuskind, barocke Familienporträts oder die wegweisenden Kunstwerke von Paula Modersohn-Becker zu Beginn des 20. Jahrhunderts. So vereint der letzte The-menraum auf diesem Schnellrundgang durch die Kunstgeschichte mit seinen unter-schiedlichen Genres erneut beide herausragenden Sammlungen mit Werken von Ju-dith Leyster, August Macke, Maurice Denis, Kees van Dongen und Paula Modersohn-Becker.






  • 03.12.2022 - 16.04.2023
    Ausstellung »
    Museen Böttcherstraße »

    dienstags bis sonntags, 11–18 Uhr

    montags geschlossen

     

    Einzeltickets für Erwachsene: 8 €, ermäßigt 5 €
    Kinder bis 6 Jahre: frei
    Familien (2 Erwachsene mit bis zu 4 Kindern): 20 €
    Gruppen ab 10 Personen: 5 € pro Person



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