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Nachlass Matschinsky-Denninghoff

Erbe geht an das Land Berlin und in die Verantwortung der Berlinischen Galerie
Das Land Berlin hat mit dem Tod des Berliner Bildhauers Martin Matschinsky (4.7.1921–24.1.2020) den Nachlass des Künstler*innen-Paars Matschinsky- Denninghoff geerbt. Die Ehefrau, die Künstlerin Brigitte Matschinsky-Denninghoff (2.6.1923–11.4.2011), verstarb bereits 2011. Zusammen haben sie ikonische Werke geschaffen, insbesondere für den öffentlichen Raum. Ihr Nachlass geht nun in die Obhut des Landesmuseums für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur.

Die künstlerische Zusammenarbeit von Brigitte Matschinsky-Denninghoff und Martin Matschinsky begann 1955. 1959 und 1964 nahmen sie an der documenta in Kassel teil, waren 1962 zur Biennale in Venedig, 1967 zur EXPO in Montreal eingeladen und wurden in Deutschland und international mit zahl- reichen Ausstellungen gewürdigt. So zeigte schon früh das Folkwang Museum in Essen (1967), die Nati- onalgalerie Berlin (1970), die Berliner Akademie der Künste (1985) und das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg (1985) retrospektive monografische Aus- stellungen. Seit den 1960er Jahren prägten sie mit ihren monumentalen Edelstahlskulpturen auch den öffentlichen Raum, auch über Europa hinaus. Ab Ende der 1980er Jahre entstanden kleinformatige, fragile Skulpturen. Anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins, 1987, wurde ihr berühmtestes Werk „Berlin“ auf dem Mittelstreifen der Tauentzienstraße am Europa-Center aufgestellt. Ihre Skulptur „Dreiheit“ (1993) auf dem Museumsvorplatz der Berlinischen Galerie ist zum Wiedererkennungszeichen des Lan- desmuseums geworden. 1993 erschien im Wienand Verlag eine umfangreiche Monografie zu Leben und Werk der Künstler*innen, die zugleich das Werkver- zeichnis der Skulpturen bis zu diesem Zeitpunkt beinhaltet. Die Sommermonate verbrachte das Paar ab 1994 in Schönfeld in Sachsen-Anhalt, wo sie zwei Vierseithöfe zu Wohn- und Arbeitsräumen ausbauten. Hier entstand ihr wenig bekanntes Spätwerk: großformatigen Skulpturen im weitläufigen Garten des Anwesens. Um den umfangreichen Nachlass zu betreuen,

wurde im Januar 2021 durch das Land Berlin unter dem Dach der Berlinischen Galerie die Matschinsky- Denninghoff-Stiftung gegründet. Zum Nachlass gehören rund 240 Skulpturen aus allen Schaffens- phasen, tausende Arbeiten auf Papier von beiden Künstler*innen, mehr als 200 Gemälde von Martin Matschinsky, eine kleine Sammlung mit Werken anderer Künstler*innen, Archivalien sowie Immobilien in Berlin und Schönfeld. Dem Wunsch des Ehepaars Matschinsky-Denninghoff entsprechend, verfolgt die Stiftung das Ziel, im Rahmen der zur Verfügung ste- henden Stiftungsmittel, Kunst und zeitgenössische Künstler*innen zu fördern.

„Gerne übernehmen wir die Verantwortung für den künstlerischen Nachlass von Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff. Neben der Konzeption eines Stipendiat*innen Programms wird es unsere Aufgabe sein, den Bestand zu bewahren, zu digitali- sieren und so für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, um eine weitere wissenschaftliche Erfor- schung des Werks zu ermöglichen.“

Dr. Thomas Köhler, Direktor der Berlinischen Galerie
„Ich freue mich sehr, dass heute unter dem Dach der Berlinischen Galerie die Stiftung ‚Matschinsky– Denninghoff-Stiftung zur Förderung von Kunst und zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern‘ gegründet wird. Ich bin mir sicher, dass hiermit eine gute Konstruktion geschaffen ist, um dauerhaft den Willen des Künstlerehepaars Matschinsky-Denning- hoff, nämlich die Förderung von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstler, umzusetzen.“

Dr. Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa






  • 05.02.2021
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    ÖFFNUNGSZEITEN
    Mittwoch–Montag 10:00–18:00 Uhr
    EINTRITTSPREISE
    Tageskarte 8 Euro
    Ermäßigt 5 Euro (gilt auch für Gruppen ab 10 Personen)



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  • Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff im Berliner Atelier, 1984, Foto: © Wolff-Steffen Brumm
    Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff im Berliner Atelier, 1984, Foto: © Wolff-Steffen Brumm
    Berlinische Galerie