Provenienzforschung
Kunst in Berlin 1880 – 1980 Neuentdeckung der Sammlung der Berlinischen Galerie
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Ausstellung22.10.2020
Robert Petschow und das Neue Sehen
Im Rahmen des Thomas-Friedrich-Stipendiums für Fotografieforschung und als Beitrag zum Euro- päischen Monat der Fotografie (EMOP) zeigen wir Arbeiten von Robert Petschow (1888–1945). In der Weimarer Republik war Petschow ein bekannter Bal- lonsportler. Bis 1935 unternahm er fast 400 Fahrten. Seine Luftaufnahmen erschienen nicht nur in Fach- zeitschriften und Illustrierten, sondern wurden von ihm auch in Lichtbildvorträgen präsentiert. Als Foto- graf begleitete er zudem die großen Luftschiffe jener Jahre. Ende der 1920er Jahre wurde seine Luftbildfo- tografie auch von der Avantgarde rezipiert. Die Bilder fanden Eingang in Ausstellungen und Publikationen, die heute mit dem Neuen Sehen verbunden werden Herbert Tobias – Fotografien der 1940er Jahre Herbert Tobias‘ (1924–1982) Bilder aus Russland gehören zu den bemerkenswertesten Kriegsfoto- grafien aus dem Zweiten Weltkrieg. Im Jahr 1943 wurde er als Soldat an die Ostfront in der Sowjet- union geschickt. Bereits mit 19 Jahren war Tobias ein talentierter Amateurfotograf. Wie viele Soldaten hat auch er im Krieg fotografiert, doch die metapho- rische Dichte und Symbolhaftigkeit seiner Fotogra- fien gehen über die üblichen Erinnerungsaufnahmen weit hinaus. In den einfühlsamen Bildern offenbart sich die Brutalität des Krieges, die Tobias‘ Haltung zur Welt nachhaltig prägte. Auch seine homosexuel- len Neigungen werden hier noch vor seinem Coming- Out spürbar.
Individuell und funktional – Einfamilienhäuser in Berlin ab 1950 Vor allem im Westteil der Stadt entstanden seit den 1950er Jahren anspruchsvoll gestaltete Einfamilien- häuser. Ihre Architekt*innen orientierten sich bewusst an der Ästhetik des Neuen Bauens der 1920er Jahre. Die stilistische Spannbreite reichte vom organischen Bauen mit freien unregelmäßigen Formen nach dem Vorbild Hans Scharouns (1893–1972) bis zur Anknüp- fung an die von Funktionalität und Klarheit geprägten Ideale des Bauhauses. Die Grundrisse und ihre viel- fältigen Bezüge zum Außenraum wurden eng auf die Bedürfnisse der Bewohner*innen abgestimmt. Jedes Haus erhielt einen unverwechselbaren Charakter.
Künstlerische Fotografie in der DDR
der 1980er Jahre Ost-Berlin war seit den späten 1970er Jahren der wichtigste Ort für eine alternative Kulturszene in der Künstler*innen (Auswahl) Johannes Baader, Hans Bandel, Otto Bartning, Georg Baselitz, Max Beckmann, Klaus Bergner, Theo von Brockhusen, Lovis Corinth, Hermann Fehling, Rainer Fetting, Naum Gabo, George Grosz, Raoul Hausmann, John Heartfield, Jakoba van Heemskerk, Werner Heldt, Hannah Höch, Oskar Kokoschka, Walter Leistikow, Jeanne Mammen, Ludwig Meidner, Robert Petschow, Ivan Puni, Sergius Ruegenberg, Heinz Schudnagies, Eugen Schönebeck, Kurt Schwitters, Maria Sewcz, Fred Thieler, Herbert Tobias, Hans Uhlmann, Julie Wolfthorn, Anton von Werner, Ulrich Wüst, Heinrich Zille
Sammlung Online
Welche Werke aktuell zu sehen sind, zeigt unsere Sammlung Online: sammlung-online.berlinischegalerie.de 45 Jahre Berlinische Galerie Die Berlinische Galerie feiert 2020 ihr 45-jähriges Bestehen. 1975 wurde das heutige Landesmuseum als Verein für in Berlin entstandene moderne Kunst, Fotografie und Architektur durch Eberhard Roters gegründet. Die erste Adresse war ein kleines Büro in der Schlossstraße (Berlin-Charlottenburg). Vom 21. bis 23. November 1975 fand die Eröffnungsausstel- lung in der Akademie der Künste Berlin statt.
1978 bezog die Berlinische Galerie erstmals eigene Ausstellungsräume in der Jebensstraße (heute Museum für Fotografie), und von 1986 bis 1997 befand sie sich im Martin Gropius Bau. Die Suche nach einem neuen Standort endete 2004 mit der Eröffnung des Museums im ehemaligen Glaslager in Kreuzberg, in unmittelbarer Nähe zum Jüdischen Museum Berlin.
Auf dem Weg zum barrierefreien Museum
Die Dauerausstellung ist mit verschiedenen Sinnen erfahrbar: Tastmodelle und ein Audioguide mit 17 Hörstationen in deutscher und englischer Sprache ermöglichen einen inklusiven Rundgang durch 100 Jahre Kunst in Berlin. Dieser kann kostenlos als App heruntergeladen werden. Alle Ausstellungstexte sind kontrastreich gestaltet und stehen sehbehinderten Menschen als Großdruck zur Verfügung. Zusätzlich bietet ein taktiles Bodenleitsystem und einen barrie- refreien Zugang zur Dauerausstellung. Aufgrund der Corona-Pandemie können die Tastmodelle derzeit leider nicht ausgestellt werden. Ausstellungsarchitektur und Farbgestaltung: david saik studio
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22.10.2020
ÖFFNUNGSZEITEN
Mittwoch–Montag 10:00–18:00 Uhr
EINTRITTSPREISE
Tageskarte 8 Euro
Ermäßigt 5 Euro (gilt auch für Gruppen ab 10 Personen)