Marisa Merz Il Cielo È Grande Spazio / Der Himmel ist ein weiter Raum
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Ausstellung25.05.2018 - 04.11.2018
Mit Il cielo è grande spazio / Der Himmel ist ein weiter Raum präsentiert das Museum der Moderne Salzburg als erste deutschsprachige Institution seit über zehn Jahren eine umfangreiche Schau über das Werk der außergewöhnlichen italienischen Künstlerin Marisa Merz (1926 Turin, IT).
alzburg, 2. Mai 2018. Arbeiten aus fünf Jahrzehnten des künstlerischen Schaffens von Marisa Merz, der einzigen weiblichen Vertreterin der Arte Povera, sind in der einmaligen Ausstellung am Museum der Moderne Salzburg versammelt. Beginnend mit Werken aus Mitte der 1960er-Jahre, darunter die sogenannte „Living Sculpture“ oder lebende Skulptur (1966), spannt die Ausstellung einen Bogen über zahlreiche Gemälde und Zeichnungen, Installationen aus Draht und Wachs und ihre enigmatischen Kopf- und Gesichtsskulpturen aus den 1980er- und 1990er-Jahren hin zu raumfüllenden Installationen der jüngsten Zeit. „Eines der Ziele meiner Direktion ist es, das Werk von bedeutenden Künstlerinnen mit großen Einzelausstellungen in den Fokus zu rücken. Diese erfolgreiche Programmierung von Werkschauen mit Künstlerinnen wie Etel Adnan, Simone Forti, Andrea Fraser, Carolee Schneemann und zuletzt Charlotte Moorman setzen wir 2018 mit Marisa Merz und Anna Boghiguian fort. Der außergewöhnlichen und wegweisenden Künstlerin Merz eine große Ausstellung zu widmen, war einer meiner ersten Pläne für das Museum der Moderne Salzburg. Ich freue mich daher sehr, dass die Zusammenarbeit mit dem Hammer Museum und dem Metropolitan Museum of Art sowie der Fondazione Merz dies nun ermöglicht“, so Sabine Breitwieser, Direktorin am Museum der Moderne Salzburg, die die Ausstellung in Salzburg gemeinsam mit der Gastkuratorin Connie Butler einrichtet. Die sogenannte Arte Povera entwickelte sich im industrialisierten Norditalien der 1960er-Jahre und machte mit ihren Arbeiten aus alltäglichen und ungewöhnlichen „armen“ Materialien auf sich aufmerksam. Die Poveristi verkündeten jedoch kein stilistisches oder ideologisches Credo; vielmehr manifestierte sich dieses in ihrer Auflehnung gegen Vorgaben und Einschränkungen der Kunstwelt. Dass Schaffen von Marisa Merz lange Zeit im Schatten der Werke ihrer männlichen Arte-Povera-Kollegen stand, war insofern ein Widerspruch dazu. Mit der Verleihung des Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk auf der 55. Biennale di Venezia 2013 und ihrer im vergangenen Jahr in New York und Los Angeles präsentierten Ausstellung erfuhr Merz erst relativ spät große internationale Anerkennung.
Neben ihren unverwechselbaren Bildern und Zeichnungen schafft Merz räumliche Arbeiten, für die sie vornehmlich weiche Werkstoffe wie Aluminium, Metalldraht, Kupfer und Wachs verwendet. 1966 – zu einer Zeit, in der sie ihre Rolle als Mutter gleichwertig zu der als Künstlerin auffasste – entwickelte sie in ihrer Turiner Wohnung in der Küche ihre „Living Sculpture“, monumentale, röhrenförmige Gebilde aus Aluminium, die scharfe, raue Metallkanten mit weichen, biomorphen Konturen zu einem wuchernden Koloss verbinden. In dieser Zeit schuf sie eine Reihe von weiteren Arbeiten aus nicht-traditionellen Materialien: dazu zählten Skulpturen aus zusammengerollten Decken, die Merz mit Leder- und Nylonfäden umwickelt und gemeinsam mit ihrem Mann, dem Künstler Mario Merz, bei einer Performance am Strand von Fregene bei Rom 1970 inszenierte, eine Holzschaukel für ihre Tochter Beatrice, die die formale Strenge einer minimalistischen Skulptur mit kindlichem Spiel verbindet, sowie eine Reihe von gestrickten Objekten aus Nylon- und Kupferdraht, einschließlich der ikonischen Scarpette (Kleine Schuhe), die die Künstlerin manchmal selbst trug.
In den 1970er-Jahren kombinierte und erweiterte Merz ihre typischen Arbeiten aus bescheidenen Materialien und Objekten – Kupferdraht, Schalen gefüllt mit Salzwasser, Stricknadeln – zu komplexen Installationen. Nach 1975 begann die Künstlerin eine Reihe von kleinen Köpfen, Testine, die sie oft nur grob aus ungebranntem Ton modellierte. Die fast ausschließlich weiblichen Kopfformen in ihren Zeichnungen und Gemälden wurden ab den 1980er-Jahren emblematisch für das Werk der Künstlerin und ab den 1990er-Jahren – bis zu den jüngsten Arbeiten in der Ausstellung aus den 2010er-Jahren – werden die Formate immer größer. Einzelstücke integriert Merz weiterhin in multimediale Installationen mit unterschiedlicher Größe und Komplexität. In ihrer Malerei und den Grafikarbeiten kombiniert sie komplexe Sujets mit Collageelementen aus verschiedenen Materialien, wie z. B. Klebeband, Spiegel, Papierklammern, Flaschendeckel und färbige Metallpigmente. Beispielhaft dafür ist die Gruppe großformatiger Papierarbeiten der geflügelten Engel, die eine auffallende Schönheit mit einer überraschenden Abwesenheit von Sentimentalität kontrastieren. Aber auch die Beschäftigung mit Licht und Klang, z. B. durch die Einbeziehung von Wasser oder stummen Musikinstrumenten in ihren Werken, zeugen von der Vielfältigkeit der Künstlerin.
In den Vereinigten Staaten organisiert vom Hammer Museum, Los Angeles, und The Metropolitan Museum of Art, New York. Kuratiert von Connie Butler, Chief Curator, Hammer Museum, und Ian Alteveer, Curator, Department of Modern and Contemporary Art, The Metropolitan Museum of Art. Die Ausstellung in Europa wird gemeinsam organisiert von Fundação de Serralves – Museu de Arte Contemporânea, Porto, und Museum der Moderne Salzburg. In Zusammenarbeit mit Fondazione Merz, Turin.
Kuratorin am Museum der Moderne Salzburg: Sabine Breitwieser, Direktorin, mit Marijana Schneider, Kuratorische Assistentin Zur Ausstellung erschien eine Publikation in englischer Sprache im Verlag DelMonico Books Prestel. Das Museum der Moderne Salzburg gibt dazu einen Katalog mit einer Textauswahl in deutscher Übersetzung heraus.
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25.05.2018 - 04.11.2018
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Mittwoch 10 - 20 Uhr
Montag geschlossenKombiticket (Mönchsberg & Rupertinum)
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Familien € 16