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Imi Knoebel - Neue Werke - SALZBURG VILLA KAST

Ausstellung

Die Galerie Thaddaeus Ropac präsentiert vom 29. Juli bis 26. August 2017 eine umfangreiche Ausstellung des deutschen Künstlers Imi Knoebel mit Datums-, Drachen- und Schnitt-Bildern sowie mit der neuen Miniaturen-Serie Elemente. In seinen neuen Werken erkundet Imi Knoebel (*1940, Dessau) erneut die bemerkenswerte Vielfalt von farbiger Reduktion und formaler Abstraktion. Er bleibt in diesen Bildern – wie in seinem ganzen Schaffen – der Tradition der abstrakten gegenstandslosen Kunst in der Nachfolge von Kasimir Malewitsch oder Piet Mondrian treu.

Nach puristischen Linienbildern, Lichtprojektionen und weißen Bildern (1972-75) verwendet Knoebel 1974 erstmals Farbe und gelangte ab 1975 zu überlagerten Farbrechtecken mit Mennige-Bemalung und schließlich zu grellfarbigen, gestisch-expressiven Farbsetzungen auf geschichteten Sperrholz- und Metallplatten, die in eine spezifische Raumbeziehung gesetzt wurden. Seit den 1990er Jahren verwendet Imi Knoebel verstärkt Aluminium als Malgrund und beginnt seine Werke aus geschnittenen Aluminiumelementen zusammenzusetzen. Daraus entstehen neben- und übereinander geschichtete, objekthafte Aluminiumprofile, die das jeweilige Bild in geometrische Farbfelder unterteilen. Die Kombination von Farben und ihrer Begrenzungen ist dabei von maßgeblicher Bedeutung. Die Datumsbilder aus der Serie Liaison Astéroïde bestehen aus kombinierten Aluminium-Wandobjekten, deren Silhouetten eine Vielzahl an unregelmäßigen geometrischen Formvariationen aufweisen. In diesen Werken thematisiert der Künstler die Identität amorpher Körper, die durch die Verbindung zweier unterschiedlicher Elemente entstanden sind - wie bei einem Zusammenprall von Asteroiden. Dabei werden diese aber nicht zu einem homogenen Ganzen, sondern die Grenzen bleiben klar sichtbar und unterschiedliche Materien werden durch entsprechende Farbigkeit und Farbauftrag auch malerisch verschieden übersetzt.

Die Idee des Drachen als diagonal-dynamisches Element ist seit den frühen 1970er Jahren ein zentraler Gedanke im Werk Imi Knoebels. Die minimalistischen, unregelmäßigen Vierecke, die als Drachenbilder bezeichnet werden, sind von sehr feinen, geraden und diagonalen Schnitten gekennzeichnet. Die dadurch entstehenden Sektionen der mehrschichtig monochrom bemalten Aluminiumtafeln erinnern an die Form von Flugdrachen.

Die neuen Bilder stehen im Gegensatz zu der in Knoebels Werken oft vorkommenden Trias der Primärfarben, die zum Sinnbild einer reinen gegenstandslosen Malerei Anfang des 20. Jahrhunderts wurde. Kasimir Malewitschs schwarzes Quadrat, welches hier in Verbindung mit metallischen und rötlichen Farbtönen gesetzt wird, bleibt in den neuen Werken erkennbares formales Vorbild. Wie eine Weiterentwicklung der Drachenbilder, werden auch die monochromen Flächen der neuen Schnitt-Bilder von einer diskreten, sehr regulären, aber scheinbar ganz willkürlich gesetzten Linie durchzogen. Diese verspielte Aufteilung, die das Bild an einer vollkommen unerwarteten Stelle durchtrennt, verändert das Gleichgewicht im Bild und gibt ihm eine vollkommen neue Ästhetik. Der spielerische Umgang Knoebels mit Dimension und Farbe wird auch in der neuen Serie der Elemente besonders deutlich. In Gruppen werden kleine, organische Formen – vergleichbar mit Nano-Versionen der anderen Werke - linear als Fries präsentiert. Die wiederkehrende Erforschung der Möglichkeiten von Reduktion und Abstraktion in den Elementen zeigt die emotionale und geistige Kraft der Geometrie. Über die Farbigkeit hinaus, werden Knoebels Bilder zu Objekten einer rein ästhetischen Erfahrung und Wahrnehmung. Seinen Werken liegen stets gleichzeitig die Prinzipien der Innovation und Kontinuität zugrunde.

Neben musealen Einzelausstellungen unter anderem in der Kunsthalle Düsseldorf (1975), Kunstmuseum Winterthur und Kunstmuseum Bonn (1983) und in den Deichtorhallen Hamburg (1992) war Knoebel auch auf der documenta 5, 6 und 7 vertreten. 1996 fand im Haus der Kunst, München eine große Retrospektive seines Werkes statt. 2008 richtete die Dia:Beacon der Dia Art Foundation, New York eine umfangreiche, permanente Präsentation des legendären Werkblocks 24 Farben - für Blinky (1977) ein. 2009 zeigte die Neue Nationalgalerie, Berlin eine Retrospektive mit monumentalen Schlüsselwerken ausgehend von dem berühmten Raum 19. Parallel zu dieser Ausstellung zeigte die Deutsche Guggenheim Berlin Arbeiten aus der Sammlung der Deutschen Bank und neue Werke. Im Juni 2011 wurden die von Knoebel gestalteten monumentalen Kirchenfenster der Kathedrale in Reims eingeweiht. 2014 widmete das Kunstmuseum Wolfsburg Imi Knoebel anlässlich seines 75. Geburtstages seine bisher größte Einzelausstellung mit Werken aus nahezu 50 Jahren. Letztes Jahr richtete das Musée National Fernand Léger eine Ausstellung mit neuen Werken von Knoebel aus, die mit Keramiken Fernand Légeres in einen Dialog traten. In diesem Jahr zeigt der Skulpturenpark Waldfrieden vom 15. Juli – 3. Dezember die umfangreiche Ausstellung Imi Knoebel - Bilder.

Imi Knoebels Werke sind in bedeutenden internationalen Sammlungen vertreten, darunter das Musée National d’Art Moderne/Paris, die Dia:
 Beacon und Dia Art Foundation/New York, das Bonnefantenmuseum/Maastricht, das MMK/Frankfurt, das Berardo Museum/Lissabon, das Broad Contemporary Art Museum/Santa Monica, das MoMA/New York, das MOCA/Los Angeles, das Museo Reina Sofia/Madrid, im Hamburger Bahnhof/Berlin, im Norton Museum/West Palm Beach und in der Sammlung Goetz/München.






  • 29.07.2017 - 26.08.2017
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