Kunst, curated_by
RE-CODING curated by_Dieter Buchhart & Anna Karina Hofbauer
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Ausstellung08.09.2016 - 29.10.2016
Nach dem Kampf der Ökologiebewegung in den 1970er und 80er Jahren und dem Aufzeigen der „Grenzen des Wachstums“ führten der rasante (natur)wissenschaftliche und technische Fortschritt in einer zunehmend globalisierten Welt zur größten gesellschaftlichen Umwälzung seit der industriellen Revolution. Vor dem Hintergrund der Standardsequenzierung der humanen DNA, der weitgehend freien Verfügbarkeit von Informationen und Bildern im Internet sowie der freiwilligen, gleichsam selbstverständlichen Preisgabe von Vertraulichem und Identitäten in den sozialen Medien wie Facebook, Instagram oder Snapchat wird das Private zum Öffentlichen. Der Mensch wurde zum gläsernen, mit Algorithmen ausgeleuchteten Wesen im engmaschigen Netz privater und staatlicher Überwachung.
Zunehmend orten Künstler*innen den Objektivierungswahn unserer Zeit und stellen den gehuldigten experimentellen Ansatz als vermutetes Gesetz in Frage. Sie setzen sich kritisch mit unserem auf Objektivierung und Naturgesetzgläubigkeit aufgebauten Denksystem vor der Bedeutungsverschiebung der postindustriellen Konsumgesellschaft auseinander. Die Grundauffassung von dem was Natur war und ist, hat sich markant verändert, da diese machbar und rekonstruierbar scheint, womit sich Mathias Kessler auseinandersetzt. Thomas Feuerstein geht einen Schritt weiter als Schöpfer eines neuen Moleküls, er wird der Kreator von Neo-Natur. Demgegenüber referenziert Dana Sherwood mit ihren von Tieren zerfressenen Torten den natürlichen Kreislauf in einem geschlossenen System, während Brandon Ballengée seine Arbeit als Umweltaktivist mit jener als Forscher und Künstler elegant verbindet. Günther Selichar verweist wiederum auf die Technik unseres neuen Bezugsystems, den neuen digitalen Grundfarben Grün, Rot und Blau und den Screens und Scannern, als selbstverständliche Schnittstellen zu unserer schönen, neuen Welt. Indem Künstler*innen heute unsere so radikal transformierte Welt mit ihrer Ressourcenverschwendung, der Konsumgesellschaft und dem kapitalistischen Wirtschaftssystem reflektieren, bedienen sie sich zunehmend komplexer Methoden, um die naturwissenschaftlichen und technologischen Grundlagen unseres heutigen Seins zu hinterfragen und zu verändern. So schafft RE-CODING eine interdisziplinäre Diskussionsgrundlage zum Thema Natur, Wissenschaft, Zerstörung, Rekonstruktion und Repräsentation des (scheinbar) Echten und baut ein Spannungsfeld zwischen gewesener und ewiger Natur, Vergangenheit und Gegenwart, Fälschung und Authentizität und dem Begriffspaar künstlich und natürlich auf. Diese Verschränkung verschiedener Zeit- und Realitätsebenen wirft künstlerische Fragestellungen auf, die in aller Schärfe und Form thematisiert werden.
Die künstlerischen Projekte sind Hommage und Kritik, Bruch und Kontinuität mit der Naturwissenschaft wie auch der Kunstgeschichte. Obzwar die klassische Naturvorstellung, die Sehnsucht nach dem Unberührten, der experimentelle naturwissenschaftliche Ansatz und die Fortschrittsgläubigkeit die Grundlage dieser künstlerischen Praxen bilden und die Künstler*innen trotz Paradigmenwechsels diese zu adoptieren scheinen, transformieren und recodieren sie das als vorgegeben Vermutete.
Dieter Buchhart und Anna Karina Hofbauer
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Man nimmt an, dass es sich bei Robert Campin um jenen Maler handelt, der unter dem Namen "...
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08.09.2016 - 29.10.2016
Di-Fr 11-18 Sa 11-16 Uhr und nach Vereinbarung