Atelierhaus Alte Schule
Willi Gottschalk „Wasser und Wasserwelten“
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Ausstellung04.12.2015 - 13.12.2015
Wasser und Wellen im Auf und Ab der Meere, wie auch der Lebensbörse - für den Maler Willi Gottschalk war die Kunst Schaffensprozess und Philosophie zugleich. Genesis , Schöpfung, Erschaffung – pantha rhei “alles fließt“, ist im Fluss, eine immerwährende Veränderung, nichts bleibt so wie es war und die Gegenwart zerfließt zur Vergangenheit. Wasser und Meer, das ist die philosophische Abstraktion der ständigen Frage nach dem Woher und Wohin, dem Umgang mit der Schöpfung, dem Leben, wie dem Sterben.
Einsamkeit und Nähe, mit dem Zyklus "Allein mit rotem Schal" greift er das große Thema der Imagination der grenzenlosen Weite des Meeres auf. Das Kommen und Gehen der Gezeiten, Nähe und Distanz sind dann auch das eigentliche Thema dieses Zyklusses. Ganz klein und vom Rand aus wird der Mensch zum zentralen Thema.
Kieler Woche 2008, Stralsunder Marienkirche und dann kam das Fieber.
"Was ich noch zu sagen hätte dauert eine Zigarette und ein letztes Glas im Stehen ....", irgendwie gab es solch einen Musiktitel. Unbewusst nahm er nach der Krebs-Diagnose sein rasantes Leben wieder auf. Er malte Bild auf Bild und schuf neue Lebens- und Wasserwelten. Es gab Gespräche, Geschichten und Stille, alle wussten, dass seine Zeit gekommen war. Aber Wissen ist das Eine und begreifen ist das Andere. Begleitet von Freunden und Familie hat er seine Spur gesetzt: Pinselstrich für Pinselstrich.
Noch heute stellen seine Wasserwelten das Meer und den Ozean eindrucksvoll dar. Man fühlt wie der Sturm die Gischt ins Gesicht treibt, hört das Pfeifen des Windes, schmeckt das Salz auf den Lippen, hat das Gefühl, im nächsten Augenblick über die Reeling gespült zu werden. Die Energie des Meeres dringt durch Haut und Knochen, wird quasi am eigenen Leib erfühlt.
Auch die Landratte verspürt diese Energie. Mehr noch der Seebär, der den brutalen Kampf gegen die Elemente durchgefochten hat. Man braucht kein Kunstsachverständiger zu sein, um diese unbändige Kraft in seinen (W. Gottschalk) Bildern zu finden.
So entstand das eigentliche “Seestück“ als Spezialgebiet der Landschaftsmalerei im 17.Jahrhundert, kommend aus den Niederlanden. Im Verlauf der Kunstgeschichte finden sich Seestücke in allen Stilepochen, als Allegorie, Bibelillustration, Schiffsbild, Schlachtengemälde, wie auch als Küstenlandschaft, Fischereibilder, Hafen- und Stadtansichten und Stimmungsbilder. Relativ spät dazu gekommen ist der Bereich des Segelsportes. Bilder von anderen Sportarten wie Surfen, Angeln u.a. sind seltener zu finden. Sehr breit ist der Bereich der Illustration und Dokumentation in der Geschichte der Forschungsreisen. Viele Bilder folgen der romantisch verklärten Zeit der Großsegler oder dem Kapitänsbild, dem Schiffsporträt. Die Geschichte der Marinemalerei dokumentiert in Besonderheit die Entwicklung des Schiffbaus und der Seekriegsflotten sowie den Kunstgeschmack der jeweiligen Zeit.
Biografie:
Der Maler Willi Gottschalk war fasziniert von der Dynamik und der Energie des Wassers.
1946 in Bernburg/Saale geboren, verstorben 2009 in Heidhof.
Im Laufe seines Lebens übte er verschiedene Berufe und Jobs aus. Bald merkte er aber, dass ihn das nicht ausfüllte. Er fand seine Berufung in der Malerei. Er setzte sich theoretisch sowie praktisch mit dem Phänomen Farbe auseinander, beschäftigte sich mit Naturstudien und gesellschaftspolitischen Themen. Er probierte diverse Techniken und Motive aus. Das Bild (an sich) war für ihn nur Oberfläche, erst über die Augen des Betrachters sollte es Leben entwickeln und eine eigenständige Gedankenwelt. Die Faszination (Wasser) zieht sich durch sein gesamtes Schaffen der letzten Jahre. Begonnen 1992 mit den "Gesichtern des Meeres" als Serie, setzte er Folge auf Folge nach, charakterisierte mit der ihm eigenen Art Nord- und Ostsee, den Ozean, See- und Flusslandschaften. Vorwiegend arbeitete er mit Acryl, jedoch gleichermaßen auch mit Öl. Peer Gynt und Hans-Christian Andersen lassen grüßen, wenn man sich seine skandinavischen Impressionen anschaut. Farben, Töne, Lichter und Geschichten verlangen ihre eigene (seine) Ausdrucksweise.
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Masaccio begründet mit seinem Trinitätsfresko "Die Heilige Dreifaltigkeit"...
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04.12.2015 - 13.12.2015
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