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KIMONO

Fukumi und Yoko Shimura I Japonismus

KIMONO

Ab dem 19. Juni steht das Bröhan-Museum ganz im Zeichen von Japan und zeigt in einer umfangreichen Ausstellung zeitgenössische Kimonos zusammen mit Objekten des Japonismus. Die Textilkünstlerinnen Fukumi und ihre Tochter Yoko Shimura, die zu den bedeutendsten Kimono-Gestalterinnen Japans gehören, verbinden Tradition und Moderne, ihre Entwürfe aus Seiden- und anderen Naturfasern färben sie auf rein natürlicher Basis. In der Ausstellung sind ihre Kimonos umgeben von Objekten, Fotografien und Grafiken aus der Zeit des Jugendstils. Die Auseinandersetzung mit japanischer Ästhetik war um 1890 eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Entstehung dieser neuen Stilrichtung. Die Ausstellung verdeutlicht, wie stark Japan die Kunst um 1900 in allen Bereichen – Fotografie, Grafik, Malerei oder Angewandte Kunst – beeinflusst hat. In Verbindung mit den Kimonos von Fukumi und Yoko Shimura entsteht ein spannungsreicher Dialog zwischen dem Jugendstil und der modernen japanischen Textilkunst.

Die lange Tradition des Kimonos begann in Japan bereits in der Heian-Periode (794-1192). Ab dann wurde der Kimono zum alltäglichen Kleidungsstück. Heute wird er nur noch zu besonderen Anlässen getragen. Auch die Muster der Shimura-Kimonos fügen sich in der Darstellung von Naturphänomenen in die japanische Tradition. Was zunächst ungegenständlich erscheint, erweist sich als Wind, der über eine Ebene weht, oder als die Berührung des Meeres und des Himmels am Horizont. Die Farben, die Fukumi und Yoko Shimura verwenden, schöpfen ebenso aus der Natur: Als Materialien zur Herstellung von Farben verwenden sie Zwiebelschalen, Lindenblüten und weitere Pflanzen. Für ihre Verdienste wurden die Shimuras von der japanischen Regierung als „Lebendiges nationales Erbe Japans“ ausgezeichnet.

Der Kimono war Ende des 19. Jahrhunderts ein wichtiger Teil der Faszination für die japanische Kultur, die in Europa entstand. Der Begriff Japonismus wurde bezeichnend für den japanischen Einfluss auf die westliche Kunst. Nur die wenigsten europäischen Künstler sahen Japan jedoch mit eigenen Augen. Der Maler und Grafiker Emil Orlik war einer von ihnen: Seine Reise nach Japan um 1900 war entscheidend für seine künstlerische Entwicklung. Die Ausstellung zeigt u.a. Grafiken Orliks mit Szenen, die er in Japan beobachtete, aber auch nach seiner Reise entstandene Plakate, die stark von japanischer Ästhetik beeinflusst sind.

Neben grafischen Entwürfen war es vor allem das Kunstgewerbe, das durch japanische Gestaltungsmittel und durch die Themen japanischer Kunst beeinflusst wurde: Pflanzen wie die Iris und der Mohn blühten auf Vasen und Gläsern des Jugendstils, die Tendenz zu Stilisierung und Abstraktion, zur Flächigkeit und zu ungewöhnlichen Perspektiven wurde aus Japan übernommen. Herausragende Beispiele hiervon sind in der Ausstellung zu sehen, die Leihgaben aus bedeutenden Privatsammlungen und Museen mit Objekten aus dem eigenen Bestand des Bröhan-Museums vereint.

Die Ausstellung wird unterstützt von: Botschaft von Japan, Japan Foundation, Pola Art Foundation, Kao Foundation, The Asahi Shimbun Foundation, Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin, Tsuki-Kobo, Office Yeeyo. Medienpartner: Wall AG, Kulturradio vom RBB.






  • 19.06.2015 - 06.09.2015
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    Bröhan Museum »

    Mo geschlossen
    Di 10:00 - 18:00 Uhr
    Mi 10:00 - 18:00 Uhr
    Do 10:00 - 20:00 Uhr
    Fr 10:00 - 18:00 Uhr
    Sa 10:00 - 18:00 Uhr
    So 10:00 - 18:00 Uhr

    Preise / Tickets
    Museumskarte Alte Nationalgalerie während Ausstellungsumbau 8,00 EUR, ermäßigt 4,00



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