Salzburg
Otto Breicha-Preis für Fotokunst 2015 geht an Leo Kandl
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Ausstellung11.03.2015
Der 15. Otto Breicha-Preis für Fotokunst wird an den Österreicher Leo Kandl verliehen. Ende Oktober wird im Museum der Moderne Salzburg im Rupertinum eine Werkschau eingerichtet.
Salzburg, 25. Februar 2015. „Mit Leo Kandl wird einer der spannendsten Fotokünstler Österreichs ausgezeichnet. Ich danke der Familie Breicha für die großzügige Unterstützung und der Jury für die Mitwirkung bei der Vergabe des 15. Otto Breicha-Preis für Fotokunst“, sagt Sabine Breitwieser, Direktorin am Museum der Moderne Salzburg, und fügt hinzu: „Kandls fotografische Einblicke in eine Welt am Rande von Großstadt-Society und gestylten Lebensbildern gehören zu den Klassikern der österreichischen Fotogeschichte.“ Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und mit einer Ausstellung des Preisträgers im Museum der Moderne Salzburg im Rupertinum verbunden, die Ende Oktober stattfindet.
Die Jury, bestehend aus Christa Breicha, Philipp Otto Breicha, Matthias Herrmann (Otto Breicha-Preisträger 2013), Walter Moser (Albertina Wien) und Margit Zuckriegl (Museum der Moderne Salzburg), hat Leo Kandl einstimmig als diesjährigen Preisträger nominiert. Die Jury begründete ihre Wahl wie folgt:
Leo Kandl (1944 Wien) studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien, bevor er sich ab den 1970er-Jahren der Fotografie widmete. Er gehört der ersten Generation der Autoren-Fotografen in Österreich an. Diese Generation hat eine klare Fotosprache im Sinne der straight photography etabliert und war in den damals neu entstandenen Fotogalerien und Fotoinstitutionen sehr aktiv. Leo Kandls Fotoserie Weinhaus (1979/80) gehört heute zum klassischen Bildinventar der österreichischen Fotogeschichte. Sie ist repräsentativ für die Verknüpfung einer stringenten Bildkonzeption mit gesellschaftsrelevanten Themen.
Das „genaue Hinsehen“ und die persönliche Involviertheit des Fotografen in seinen Recherchen ermöglichten Kandl ab den späten 1990er-Jahren einen neuen künstlerischen Ansatz: Die Werkgruppe der Free Portraits (ab 2000) entstand als seismografische Bestandsaufnahme einer globalen Gesellschaft im Wandel. Kandls Straßenporträts kommen durch seine Kontaktaufnahme mit völlig unbekannten Menschen zustande. Sein Interesse für deren Situation und Inszenierung brachten einen fotografischen Atlas von beachtlichem Umfang und großer Diversität hervor. Kandl reiht sich damit in eine in Österreich besonders starke und eigenwillige Szene der klassischen Fotografie nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein. Er eröffnete zugleich seinen individuellen Weg, ein aktuelles Bildmedium von der Tradition in eine zeitgemäße Bildsprache überzuführen.
„Leo Kandl ist ein stiller Beobachter und sensibler Geschichtenerzähler, seine Welt ist die der nächtlichen Wanderer und der anonymen Passanten, seine Handschrift die eines gefühlvollen Dokumentaristen“, fasst Margit Zuckriegl, Kuratorin für Fotografie am Museum der Moderne Salzburg, zusammen.
Der Otto Breicha-Preis für Fotokunst wird alle zwei Jahre an einen österreichischen oder in Österreich lebenden Fotokünstler oder an eine Fotokünstlerin verliehen. Bisherige Preisträger und -trägerinnen sind u. a. Friedl Kubelka, Seiichi Furuya, Peter Dressler, Margherita Spiluttini, Ilse Haider und zuletzt Matthias Herrmann. Der Preis erinnert an die Initiative des Gründungsdirektors des Museum der Moderne Salzburg, Otto Breicha (1932–2003), der am Museum die erste fotografische Sammlung des Landes und den Rupertinum-Fotopreis etabliert hat.
Die Ausstellung von Leo Kandl ist vom 31. Oktober 2015 bis 28. Februar 2016 am Museum der Moderne Salzburg im Rupertinum zu sehen und wird von einer Publikation begleitet. Kuratorin: Margit Zuckriegl, Museum der Moderne Salzburg
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11.03.2015
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