Malerei
Joan Miró Wand, Fries, Mural
-
Ausstellung02.10.2015 - 24.01.2016
Die Ausstellung «Joan Miró – Mauer, Fries, Wandbild» präsentiert Mirós Wandbilder im Kontext seines Gesamtwerks und eröffnet ein neues Verständnis für seinen Zugang zur Malerei. Sie veranschaulicht gewisse Konstanten der künstlerischen Laufbahn Mirós, nicht zuletzt die zutiefst monumentale Qualität seiner Kunst und die Vorliebe des Künstlers für grosse Formate. Ausstellung und Katalog würdigen insbesondere das Keramik-Wandbild «Oiseaux qui s’envolent», 1971/72, das permanent im Innenhof des Kunsthaus Zürich ausgestellt ist.
Dieses bedeutende Werk, das allzu häufig unbeachtet bleibt, erfährt hier endlich eine längst fällige Neueinschätzung. Mirós Werk zeichnet sich durch unwiderstehliche Direktheit und eine betont materiale Qualität aus. Es überrascht daher nicht, dass es in den Äusserungen des Künstlers zu seiner Arbeit vorwiegend um «reine», einfache Formen und die Oberfläche jener Wand geht, die gern als Ursprung seiner Malerei bezeichnet wird: Alles begann mit den gemauerten Wänden des Bauernhofs der Familie Miró in Mont-roig in der Provinz Tarragona. Sie bildeten den Ausgangspunkt für das bekannte Gemälde «La Ferme», 1921/22, in welchem der Künstler die Schönheit ihrer Beschaffenheit mit akribischer, ausserordentlich poetisch wirkender Detailgenauigkeit festhielt und dabei auch «Mängel» miteinschloss, wie Grashalme, Keimlinge, Insekten oder Flecken und Risse im Putz.
Miró betrachtete sowohl die Wirklichkeit als auch deren Darstellung in der Kunst stets unter dem Blickwinkel ihrer Eigenart. Die Wand war für ihn daher nicht bloss ein abzubildendes Objekt, sondern ihre Materialität war entscheidend für die intensive physische und taktile Qualität seiner Bilder. So gelang es ihm, die reale Materie und das Material seiner Bilder in Übereinstimmung zu bringen. Diese Abkehr von der ein fachen Wiedergabe der Wirklichkeit zugunsten einer Gleichsetzung der Bildfläche mit der Wand sollte sein gesamtes Werk prägen. So stellen wir in der Ausstellung das Bild «La Ferme» dem Werk «L’Espoir du condamné à mort I – III», 1974, gegenüber, um einen Bogen von Mirós frühen Darstellungen gemauerter Wände zu den wie auf eine Wand gemalten Graffiti in diesem monumentalen späten Triptychon zu schlagen, das als erschütternde Anklage gegen die nicht enden wollende Grausamkeit Francos während der letzten Jahre seines Regimes gelesen werden kann. Diese Kombination eines frühen und eines späten Werks ist eine Strategie, die sich durch die gesamte Ausstellung zieht.
Mirós besonderes Verhältnis zur Wand erklärt die Sorgfalt, mit der er seine Bildgründe in jeder Phase seines künstlerischen Schaffens auswählte und vorbereitete. Er arbeitete dabei vielfach in Serien. Der Ausstellungsaufbau veranschaulicht diese Praxis dadurch, dass Werke mit farblich ähnlichen Grundierungen oder solche, in denen gleichartige Alltagsmaterialien verwendet wurden, zu Gruppen zusammengefasst sind.
- << Tomi Ungerer
- zurück | vor
- ALFRED TARAZI - THE SENSELESS REALM >>
-
Signorelli stand zweifellos im Einflusskreis der florentinischen Künstler. Eines seiner großen...
-
03.11.2023 - 31.12.2024START BEGLEITPROGRAMM RUND UM DIE NEUE AUSSTELLUNG DER SAMMLUNG BÜHRLE Seit dem 3. November 2023...
-
29.11.2024 - 31.12.2025Am 29. November 2024 eröffnet das Kunsthaus Zürich die zweite Präsentation der renommierten...
-
02.10.2015 - 24.01.2016
Offen: Fr–So/Di 10–18 Uhr, Mi/Do 10–20 Uhr.
Erwachsene: CHF 22.–/17.– (reduziert)
Gruppen ab 20 Pers.: CHF 17.–Folgende Wechselausstelllungen sind im Eintrittspreis der Sammlung enthalten:
Hodler/Schnyder, bis 26. April 2015
Bilderwahl!, bis 1. März 2015