Hermann Historica
Frühjahrsauktion der Hermann Historica oHG
-
Auktion29.04.2013 - 09.05.2013
Die 66. Auktion des traditionsreichen Spezial-Auktionshauses bietet ein reiches Angebot aus allen Sammlungsgebieten der Historie und Militärhistorie, darunter ein kostbares Reliquiar – einst Geschenk des belgischen Königshauses an Kaiser Franz Joseph I. von Österreich.
München, 22.02.2013 – Vom 29. April bis 09. Mai 2013 findet die diesjährige Frühjahrsauktion der Hermann Historica oHG mit gewohnt großem und qualitätsvollem Angebot statt. Rund 5.500 Lose aus allen Themengebieten des Hauses – Antiken, Alte Waffen, Kunsthandwerk, Jagdliches, Orden sowie historische und militärgeschichtliche Objekte – werden aufgerufen und versteigert.
Historische und militärgeschichtliche Objekte
Ein kulturhistorisch überaus interessantes, ebenso prächtiges wie kostbares Objekt von musealer Qualität und kaiserlicher Provenienz kommt mit dem Highlight der 66. Auktion zum Aufruf. Das Reliquiar nach dem berühmten Vorbild in der Heilig-Blut-Kapelle in Brügge wurde anlässlich des 40-jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers 1888 vom belgischen Königshaus an Franz Joseph I. (1830 - 1916) und Kaiserin Elisabeth (1837 - 1898) übersandt. Die vorzügliche Juweliersarbeit unter Verwendung von Silber, Emaille, Diamanten, Halbedelsteinen wie Topasen und Granaten, Bergkristallen und Süßwasserperlen sowie fein verarbeiteten Edelhölzern entstammt den kunstfertigen Händen des kaiserlichen Hoflieferanten Ludwig Politzer, Wien. Die Architektur des im Stil der ausgehenden Renaissance gehaltenen Reliquiars gliedert sich in eine große Säulenhalle auf gestuftem Sockel den Reliquienschrein rahmend, darüber ein großer Baldachin mit emaillierter Darstellung des Heiligen Geistes, anschließend das Gesprenge mit Heiligenfiguren, den Abschluss bildet ein Pelikan. Die gesamte Oberfläche ist bedeckt mit erhabenen, farbig emaillierten, ineinander verwobenen Blätterornamenten, die wiederum mit Halbedelsteinen und Perlen besetzt sind. Der Reliquienschrein selbst zeigt auf emaillierten Bildmedaillons neben biblischen Szenen, auch zahlreiche Bezüge auf das Leben des Kaisers. 1,11 Meter hoch und über 23 Kilogramm schwer ist dieses ungemein qualitäts- und würdevolle königliche Geschenk, das mit einem Startpreis von 250.000 Euro aufgerufen wird.
Auch im Gesamten ist das Kapitel der Militaria ebenfalls wieder bestens aufgestellt. Ein weiteres Stück aus dem Besitz von Kaiser Franz Joseph I. wird mit seinem persönlichen Hauspaletot, ‚Bonjourl’ genannt, aus dem Jahr 1912 angeboten. In bester Erhaltung und mit dem Schneideretikett des Hoflieferanten A. Uzel & Sohn kann diese kaiserliche Memorabilie ab 12.500 Euro beboten werden. Sehr schön auch eine Vielzahl von Helmen aus allen Zeiten und Regionen, wie der Helm M 1889 für Offiziere der Regimenter Garde du Corps und Gardekürassiere, der auf 7.000 Euro taxiert ist. Außergewöhnlich seltene Uniformen, wie das Ensemble eines Oberleutnants der bayerischen Fliegertruppe im Deutschen Alpenkorps (Startpreis 9.500 Euro) und zeitgenössische, auch fotografische Dokumente, komplettieren das Angebot im Kapitel der geschichtlichen Sammlungsstücke.
Antiken
Im thematisch breit gefächerten Kapitel der Antiken finden sich auch in dieser Auktion wieder seltene und außergewöhnliche Sammlungsstücke von hoher Qualität. Sehr beeindruckend hier: ein chalkidischer Bronzehelm aus dem 5./4. Jahrhundert vor Christus mit typischen geschweiften Wangenklappen und palmetten-geschmückter Kalotte, der mit dazugehörigen, naturalistisch gestalteten Beinschienen versteigert wird. Bestechend in der Feinheit der Verarbeitung, mit einer schönen grün-rotbraunen Patina und in wunderbarer metallischer Erhaltung, kommen die Objekte aus einer alten süddeutschen Privatsammlung ab 25.000 Euro zur Auktion. Etwas jüngeren Datums, von namhafter Provenienz und ebenfalls in guter Erhaltung zeigt sich ein römischer Legionärshelm des Typus Montefortino/Buggenum aus der Zeit um Christi Geburt. Die halbrunde, einteilige Bronzekalotte mit typischem, pilzförmigem Knauf aus der berühmten Sammlung Axel Guttmann, kann ab 18.000 Euro ersteigert werden. Ein seltener römischer Dolch, ein Gladius Pompeianus mit reich dekorierter silberner Scheidengarnitur aus dem 1./2. Jahrhundert nach Christus, muss dagegen einem neuen Besitzer mindestens 12.000 Euro wert sein.
Auch unter den nicht militärischen Objekten des Kapitels sind wieder einzigartige Exponate verzeichnet. Besonders schön und von großer Seltenheit ist eine teilvergoldete silberne Prunkkelle, die zu einem Trink-Service gehörte und römische Zeremonien zierte. Ein Simpulum dieser Art wurde benutzt, um Wein aus großen Gefäßen in Trinkbecher zu füllen. Ansprechend und kostbar sollten die Kellen gearbeitet sein und so zeigt die hier vorliegende einen dekorativ durchbrochenen Stil mit einem plastischen Steinbockkopf als Abschluss. Ab 25.000 Euro kann dieses Belegstück antiker Kultur aus der Zeit um Christi Geburt erworben werden. Aus gleicher Ära und ebenfalls römisch, wird mit Losnummer 2144 eine bedeutende Scheibenfibel angeboten. Die ovale Platte aus Silber ist mit dem Halbrelief einer erotischen Szene verziert, teils goldplattiert und für 10.000 Euro im Aufruf.