Zürich
Auktion A162
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Auktion17.09.2012 - 22.09.2012
Spektakuläre Wiederentdeckung eines frühen Goya-Werkes
Als Haupt-Los der Altmeister Auktion von Koller in Zürich wird am 21. September ein Frühwerk des bedeutenden spanischen Malers Francisco de Goya versteigert. Das 91,5x125 cm grosse Gemälde stellt die biblische Szene "Lot und seine Töchter" dar. Der Himmel ist rot gefärbt von den Flammen des hinter den Bäumen im Tal brennenden Sodom. Datiert wird das Werk in der Literatur über den spanischen Malerheroen meistens in die zweite Hälfte der 1770er Jahre. Der 1746 geborene Goya war 1771 von seiner Italienreise nach Spanien zurückgekehrt, wo er sich u.a. mit Aufträgen für Kirchen und Klöster beschäftigte und ab 1776 Wandteppiche für die Ausschmückung der königlichen Paläste El Pardo und El Escorial zu entwerfen begann. Das nun bei Koller präsentierte Gemälde gehörte bis in die 1920er Jahre zu einer Privatsammlung in Bilbao und wurde einem Sammler verkauft, in dessen Familie es sich bis heute unerkannt befunden hatte. Jetzt wurde es bei der Sichtung des Nachlasses als das seit über 80 Jahren verschollene Werk Goyas wiederentdeckt. Die Versteigerung dieses Gemäldes kommt einer Sensation gleich, wurden in den letzten 20 Jahren doch keine zehn eigenhändigen Werke des berühmten Spaniers weltweit auf Auktionen angeboten. Ein frühes Werk Goyas dieser Bedeutung kam im genannten Zeitraum noch nie zur Versteigerung (Schätzung CHF 600 000 / 800 000).
Weitere Gemälde Alter Meister
Das seit über 100 Jahren zur gleichen Sammlung gehörende und seither nie auf dem Kunstmarkt angebotene Gemälde "Christus und Johannes als Kinder, einander umarmend" wird ebenfalls in der Auktion vom 21. September präsentiert. Das auf Holz geschaffene Bild, dessen Thema der beiden sich küssenden Kinder auf eine Bilderfindung von Leonardo da Vinci zurückgeht, wird heute als Werk des Antwerpener Meisters Joos van Cleve anerkannt, der sich Anfang des 16. Jahrhunderts intensiv mit den Neuerungen des weit über Italien herausstrahlenden Leonardo befasste. Dieses Werk ist – auch mit seinem an römische Grotesken erinnernden gemalten Rahmenwerk – ein glänzendes Beispiel für die Kunst der von Italien beeinflussten Renaissance nördlich der Alpen (Schätzung CHF 220 000 / 280 000). Neben vielen weiteren Meisterwerken wird im September auch das grossformatige Gemälde „Die Verspottung Christi“ versteigert, gemalt von Gianlorenzo Bernini, dem berühmtesten Bildhauer seiner Zeit (Schätzung CHF 300 000 / 400 000), sowie ein schönes Stillleben mit Papagei, Früchten und Muscheln von Balthasar van der Ast (Schätzung CHF 150 000 / 200 000).
Vorbesichtigung: Sa 8. - Sa 15. September 2012, täglich 10.00 - 19.00 Uhr